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0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

Titel: 0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Bullen blicken lassen. Das kann er sich nicht leisten. Er hat für viele Chefs und Organisationen gearbeitet, aber die Bullen hat er stets gemieden.«
    »Er könnte es sich anders überlegen.«
    »Sei froh, daß ich es mir nicht anders überlegt habe, so hast du noch die Chance, für eine gewisse Zeit am Leben zu bleiben. Du kannst deine letzten Minuten genießen, dann aber wird dich Lucy packen. Ich glaube, daß eine Kugel gnädiger gewesen wäre.«
    »Weiß ich nicht.«
    Die Stimme amüsierte sich. »Ich glaube, du rechnest dir tatsächlich noch eine Chance aus. Wie willst du waffenlos und mit bloßen Händen gegen einen Ghoul kämpfen?«
    Bill schwieg, außerdem spürte er wieder die Berührung der beiden Hände an seinem Körper. Lucy hatte zugegriffen, sie wollte nicht mehr, daß Bill noch länger redete. Die klobigen Finger hatten den Stoff der Hosenbeine zusammengedrückt, und sie zerrten Bill dabei auf sein Ziel zu, auf den Einstieg.
    Der Reporter erkannte, daß er die unterirdische Welt des Friedhofs dort betreten sollte, wo Lucy sie verlassen hatte. Es lag schon lange zurück, aber vor Jahren war er schon einmal von einem Ghoul durch die Gänge unter den Gräbern gejagt worden. Von einem Ghoul namens Abbot, der seine Opfer in gläsernen Särgen aufbewahrte.
    Damals war die Geschichte gut ausgegangen, über die heutige wagte Bill es nicht, eine Prognose zu stellen. Während er gebückt vor der Luke stand, hatte er beschlossen, um sein Leben zu kämpfen. Einfach wollte er es Lucy nicht machen.
    Überhaupt - Lucy. Welch ein Name für einen Ghoul.
    Er schaute in das Loch. Das Licht stammte von einer alten Ölleuchte.
    »Wenn du jetzt nicht hineinsteigst, trete ich dir das Kreuz kaputt!« sagte die Stimme.
    »Okay.«
    »Dann fröhliches Grabkriechen, Schnüffler!«
    Bill glitt in das Loch, das nicht mal sehr tief war.
    Neben der Lampe blieb er stehen. Bevor er in die Höhe schielte, blickte er um sich. Zur linken Seite hin öffnete sich diese unterirdische Welt, denn dort sah er einen Gang.
    Nur ihn konnte er nehmen.
    Aber Bill tat noch etwas. In dem Moment, als sich auch Lucy in Bewegung setzte, packte er das Untergestell der Öllampe. Er trug das Licht vor sich her wie eine Tasse auf dem Tablett, duckte sich und war wenig später im unterirdischen Tunnel verschwunden. Den Fluch bekam er noch mit, konnte aber nicht sagen, welcher der beiden Männer ihn ausgestoßen hatte.
    ***
    Der vor mir liegende Mann hatte Angst, das sah ich ihm an. Die Augen fielen in dem geschwärzten Gesicht besonders stark auf. Der auf seiner Stirn geronnene Blutstreifen war in Höhe des rechten Auges unterbrochen, trotzdem zwinkerte der Typ. Er lag zwar noch auf dem Rücken, hatte seine Beine allerdings angezogen und die Arme ebenfalls angewinkelt. So wirkte er beinahe wie ein Baby, das darauf wartete, gewickelt zu werden.
    Und er schaute in die Mündung meiner Beretta!
    Ich war dabei auf Nummer Sicher gegangen und hatte die Waffe gezogen. Nur kein Risiko eingehen, alles andere wäre fatal gewesen.
    Dieser Typ gehörte zu einer Bande, die meinen Freund Bill in den Krallen hielten, und sie hatten sich nicht gescheut, auf einen Wehrlosen zu schießen, um ihn umzubringen. Wer so etwas tat, war nicht nur brutal, hinter dem mußte auch etwas stecken, was keinesfalls ans Tageslicht gelangen durfte, aber ich wollte es wissen.
    »Sag deinen Namen, Killer!« verlangte ich.
    »Warum?«
    »Ich will wissen, wer auf Goldman geschossen hat!«
    »Das war ich nicht.«
    »Nein, wer dann?«
    »Das war Zappow.«
    »Aha. Und wer ist Zappow?«
    »Der Chef.«
    »Gut. Dann bist du…«
    »Kondy.«
    »Mehr nicht?«
    »Es reicht. Ja, es reicht, Kondy, denn jetzt will ich haarklein von dir wissen, was hier gespielt wird. Und ich höre mir von dir keine Lügen an. Ich merke sofort, wenn mir jemand etwas unter die Weste schieben will. Da habe ich meine Erfahrungen.« Ich leuchtete in sein Gesicht, und die Augen des Liegenden verengten sich.
    »So reden nur Bullen!«
    »Ach ja?«
    Er deutete im Liegen ein Nicken an. »Damit kenne ich mich verdammt gut aus.«
    »Vielleicht hast du recht.«
    Kondy schwieg. Daß er einem Polizisten in die Arme gelaufen und von ihm überwältigt worden war, stellte ihn vor ganz neue Probleme.
    Wahrscheinlich war für ihn eine Welt zusammengebrochen. Er und seine Kumpane hatten hier etwas aufgebaut, das nicht ans Tageslicht gelangen durfte. Vor allen Dingen nicht durch Polizisten entdeckt werden sollte.
    »Ihr seid doch zu

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