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0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul

Titel: 0899 - Gejagt von Lucy, dem Ghoul Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Flächen nach hohlen Stellen ab und spürte, daß sich die Geräusche plötzlich anders anhörten, daß sie hohler klangen, und dann verstärkte er den Druck genau an dieser Stelle.
    Die Wand gab nach. Langsam nur, dann schneller, sie kippte mit der oberen Hälfte nach vorn, und Bill wäre beinahe ins Leere gefallen, so sehr hatte ihn diese Aktion überrascht.
    Er hielt sich aber und schaute auf das Brett, das an einem Querbalken hinund her schwang.
    Er lächelte und dankte den Leuten vom Film für diese neue Chance. Bill drückte sich flach auf den Boden. Die Lampe schob er zuerst unter dem Querbalken hindurch, schaute noch einmal den Weg zurück, den er gekommen war, aber in der stockigen Schwärze war keine Bewegung zu erkennen. Auch der Leichengeruch hatte sich nicht verstärkt.
    Lucy wartete wohl noch…
    Es war dem Reporter egal. Er wollte so schnell wie möglich weg, kroch unter dem Balken hindurch und hatte das Glück, sich in einer kleinen Höhle zu befinden. Er stellte sich hin, hob auch die Ölleuchte an und bewegte sich im Kreis. Hinter ihm war die Wand wieder geschlossen.
    Das Licht flackerte über die Gegenstände, die das Filmteam zurückgelassen hatte. Hier unten war einmal gedreht worden. Bill entdeckte einen schmutzigen Regiestühl und ein schmales Stehpult. Ein völlig verschmutztes Storyboard fiel ihm ebenfalls auf, die Papierfetzen lagen auf dem Boden, und als er einige Schritte zur Seite ging, da stockte ihm plötzlich der Atem. Was er da sah, hatten die Filmleute sicherlich nicht zurückgelassen, denn das Bleiche waren schlicht und ergreifend Knochen.
    Bill hielt auch weiterhin die Luft an.
    Er ging langsam näher.
    Tierknochen waren es bestimmt nicht. Die Gebeine lagen in der Ecke und übereinander. So bildeten sie einen wirren Haufen, eben die Beute des verdammten Ghouls.
    »Lucy!« keuchte Bill. »Lucy hat von ihrer Beute die Reste liegengelassen.« Er nickte, denn er wußte auch, daß Ghouls mit Knochen nichts anfangen konnten. Ihnen ging es einzig und allein um das Fleisch und die Haut der Menschen.
    Mit Haut und Haaren…
    Dieses alte Sprichwort traf besonders auf die Aasfresser zu. Es war wie für sie gemacht.
    Bill durchschritt die kleine Höhle. Er freute sich darüber, normal und aufrecht gehen zu können, aber die Höhle selbst brachte ihm nichts, er wollte sie auch wieder verlassen, möglichst durch einen anderen Ausgang, den es seiner Meinung nach geben mußte, weil er sich einfach nicht vorstellen konnte, daß die Leute vom Film ihr gesamtes Gerät durch den schmalen Gang geschleppt hatten. Das hätte sie zu viel Mühe gekostet. Wenn sie für sich etwas gebaut hatten, dann praktisch. Bill blieb ruhig. Die erste Panik lag hinter ihm. Zudem war er ein Mensch, der sich so leicht nicht verrückt machen ließ und sich mit gewissen Gelegenheiten abfand und auch auf Situationen einstellen konnte.
    Er hielt die Leuchte in der rechten Hand und hob den Arm an. Der Himmel über ihm war eine schwarze Decke, die aussah wie ein leicht abgeschrägtes Kohleflöz. Man hatte den dunklen Untergrund mit einem Leim bestrichen, der im Licht glänzte.
    Weitersuchen.
    Bill schritt an den Gebeinen vorbei. Der Hintergrund dieser Höhle trat allmählich aus seinem Schatten hervor. Bill sah das Loch in der Wand, und über seinen Mund huschte ein Lächeln.
    Wie er es sieh vorgestellt hatte. Das Team hatte sich noch einen zweiten Zugang zu diesem Drehort geschaffen. Schon am Anfang des Gangs sah er, daß dieser anstieg. Seinen Berechnungen nach würde er irgendwann an die Oberfläche führen.
    Damit war Bill voll und ganz einverstanden. Er jubelte trotzdem nicht.
    Wenn er es sich recht überlegte, hatte es ihm die andere Seite ziemlich leicht gemacht. Er war offensichtlich nicht verfolgt worden, und das gab ihm jetzt zu denken.
    Lucy und auch ihre Helfer waren raffiniert. Sie ließen ihn erst verschwinden, abtauchen, um anschließend schnell und hart zuschlagen zu können.
    Und Bill trug keine Waffe bei sich. Wenn Lucy angriff, mußte er sich mit bloßen Händen verteidigen. Bei einem Ghoul unmöglich, der war immer im Vorteil.
    Daran wollte Bill nicht denken. Er würde sich darauf einstellen, wenn es soweit war.
    Bill setzte seinen Weg fort. Den rechten Arm mit der Lampe hielt er vorgestreckt. Die Flamme tanzte, sie berührte hin und wieder die Innenseiten des Glaszylinders und gab Rußflocken ab, die auch aus der Öffnung flatterten.
    An der rechten Seite fiel Bill plötzlich eine Tür auf. Es war mehr ein

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