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0899 - Schwanengesang

0899 - Schwanengesang

Titel: 0899 - Schwanengesang Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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umfloss den Kopf des Tanaar und ließ die Echse erschlaffen. Die Augen wurden starr, der Speer sank zu Boden. Gleich darauf brach auch die Echse zusammen.
    »Los, leg ihm die Schnüre an«, befahl Gartnait dem Krieger, der hinter ihm aus den Büschen keuchte. Gleich darauf war der Tanaar in Fesseln geschlagen.
    Der Druide zog einen doppelten magischen Kreis um den Dämonischen und füllte ihn mit einigen Zeichen, die er sorgfältig malte. »Die Zeichen der Götter sorgen dafür, dass er seine finsteren Zauberkräfte nicht mehr anwenden kann«, kommentierte er sein Tun. Oengus nickte erleichtert.
    Aus einem Beutel, den er am Gürtel trug, nahm der Druide ein Pulver, das er aus Misteln und anderen heiligen Pflanzen hergestellt hatte. Was sonst noch darin war, blieb sein großes Geheimnis. »Wenn wir den Tanaar mit diesem Zauberpulver bestäuben, wird er gezwungen sein, uns unsere Fragen wahrheitsgemäß zu beantworten.«
    »Wie soll das gehen, o Druide? Wir werden ihn nicht verstehen können.«
    Gartnait grinste schelmisch. »Ich schon. Denn ich kann zaubern. Hast du das schon wieder vergessen?«
    »Äh, nein.« Oengus senkte beschämt die Augen. Warum nur zweifelte er ständig an dem Druiden?
    Gartnait wartete, bis der Tanaar erwachte. Dann blies er ihm das Pulver um den Kopf. Es legte sich auf die Schuppenhaut und drang ein. In Sekundenbruchteilen war es im Körper verschwunden!
    Der Druide legte seine Finger seitlich an den Kopf des Tanaar. Der telepathische Kontakt kam ohne Probleme zustande. Da sie nicht anders konnte, beantwortete die Echse wahrheitsgemäß alle Fragen, die Gartnait an sie hatte. Erst als der Druide sicher war, nichts mehr aus ihr herausquetschen zu können, zog er sich wieder zurück.
    »Konntest du etwas erfahren, o Druide?«
    Gartnait ließ, als Zeichen der Zustimmung, den erhobenen Zeigefinger kreisen. »Ich werde es dir erzählen. Aber zuerst handle nach dem Gesetz der Drainoch.«
    Das Gesetz der Drainoch war ein grausames Gesetz. Es besagte, dass jeder Feind, der nutzlos geworden war, zu töten sei. Nach diesem Gesetz handelten sie alle. Männer, Frauen, sogar Kinder. Oengus zog die Streitaxt aus dem Gürtel und fuhr mit zwei Fingern über die Schneide. Der Tanaar schien zu wissen, was ihm blühte, denn seine schwarzen Pupillen weiteten sich. Schrill pfeifend ließ er seinen mächtigen Schwanz peitschen. Als er versuchte, sich aus dem Kreis zu schnellen, prallte er gegen ein unsichtbares Hindernis und fiel zurück. Unter Schock blieb der Gefangene liegen.
    Der Krieger machte kurzen Prozess. Er trat neben den Dämonischen, vor dem er plötzlich alle Angst verloren hatte. Ein gezielter Axthieb trennte dessen Kopf vom Rumpf. Es ging leichter als gedacht, denn die Axt schnitt wie in Butter.
    »Was hast du nun erfahren, o Druide?«
    ***
    Gegenwart
    Bilder von großer Intensität entstanden in Zamorras Geist. Sie waren unzusammenhängend, lediglich Spotlights, die ihm im Zeitraffer ein bestimmtes Geschehen vermitteln sollten. Die bizarre Silhouette einer albtraumhaften Stadt an einem grünlich schimmernden Meer tauchte vor ihm auf. Am Himmel zogen mächtige, dunkle Wolkenformationen entlang, die immer wieder aufrissen und den Blick auf eine hellgrüne Sonne freigaben. Sie sandte grelles Licht auf die fremde Welt. Echsenköpfige bevölkerten die Straßen und Brücken der bis zum Horizont reichenden Stadt zu Millionen. Ohne dass ihm klar war, woher dieses Wissen kam, kannte Zamorra ihren Namen: Sh'hu Naar.
    Szenenwechsel: Über der Stadt hing plötzlich ein riesiger Kristall von leuchtend blauer Farbe im dunklen Himmel.
    Ein Dhyarra?
    Wie eine Welle breitete sich ein zartblaues Feld nach unten aus, hüllte die Stadt ein und tötete innerhalb von Sekundenbruchteilen alle Echsenköpfigen. Sie sanken auf den Straßen nieder oder lösten sich einfach auf. Nur wenige überlebten.
    Szenenwechsel: Zamorra sah ein riesiges Untier inmitten Sh'hu Naars. Es erhob sich aus dem Meer, war schätzungsweise zehn Meter groß, eine Kreuzung aus Mensch und Echse. Wasser floss in Strömen von seinen blaugrünen Schuppen. Der Gigant, aus dessen Lefzen vier elefantenhafte Reißzähne ragten, hielt ein paar schrecklich brüllende Menschen mit panisch aufgerissenen Augen umklammert, hob sie hoch und biss ihnen den Kopf ab! Blut spritzte und lief an den mächtigen Zähnen hinab, während die Menschentorsi kurz nach den Köpfen im Rachen verschwanden. Der Name des Dämons lautete Lhaxxa-Tok.
    Szenenwechsel: Männer in

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