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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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genau, daß er dem Reporter nie seinen Namen gesagt hatte.
»Wo ist denn Ihr Freund?«
»Hat zu tun«, erwiderte Clark. In Wirklichkeit war Ding früher von der Arbeit nach Hause gegangen, nach Yorktown gefahren und ging mit Patsy zum Dinner aus. Aber das brauchte der Reporter ja nicht zu wissen. Ihm war deutlich am Gesicht abzulesen, daß er schon zuviel wußte.
»Was kann ich also für Sie tun?« fragte der CIA-Beamte.
»Wir haben eine kleine Vereinbarung, Sie werden sich erinnern.«
Clark nickte. »Ich habe es nicht vergessen. Es ging um fünf Jahre. Die Zeit ist noch nicht um.« Diese Erwiderung war keine große Überraschung.
»Die Zeiten ändern sich.« Holtzman nahm die Speisekarte zur Hand und ging sie durch. Er mochte mexikanisches Essen.
»Abgemacht ist abgemacht.« Clark schaute nicht in seine Speisekarte. Er stierte geradewegs über den Tisch. Sein Starren war etwas, mit dem manch einer größte Mühe hatte, klarzukommen.
»Es hat sich herumgesprochen. Katryn ist mit so einem reichen Haksch aus Winchester verlobt.«
»Das wußte ich nicht«, gab Clark zu. Es kümmerte ihn aber auch nicht.
»Hab' ich auch nicht angenommen. Sie sind kein SPO mehr. Gefällt es Ihnen wieder im Feld ?«
»Wenn Sie wollen, daß ich darüber spreche, das können Sie sich sparen ...«
»Echt schade. Ich beobachte Sie jetzt schon ein paar Jahre«, gestand der Reporter seinem Gast. »Sie haben einen verdammt guten Ruf, und Ihr Partner gilt als der kommende Mann. Sie waren der Bursche in Japan«, sagte Holtzman mit einem Lächeln. »Sie haben Koga gerettet.«
Ein verächtlicher Blick verbarg Johns wirkliches Gefühl der Beunruhigung. »Wie zum Teufel kommen Sie denn auf die Idee?«
»Ich habe mit Koga gesprochen, als er hier war. ZweimannRettungsteam. Großer Kerl, kleiner Kerl. Koga hat Ihre Augen beschrieben
- blau, stechend, intensiv, hat er gesagt, aber er hat auch gesagt, Sie seien ein sehr vernünftiger Mann im Gespräch. Wie clever mußte ich sein, um das herauszufinden?« Holtzman lächelte. »Als wir das letztemal miteinander sprachen, sagten Sie, ich würde einen guten Spion abgeben.« Der Kellner brachte zwei Bier. »Möchten Sie das vorweg? Pride of Maryland, ein neuer Renner an der Ostküste.« Dann ging der Kellner.
Clark beugte sich über den Tisch.
»Sehen Sie, ich respektiere Ihre Fähigkeiten, und als wir das letztemal miteinander gesprochen haben, haben Sie mitgespielt, Ihr Wort gehalten, und ich respektiere auch das, aber ich muß Sie daran erinnern, daß draußen im Feld mein Leben davon abhängt ...«
»Ich werde Ihre Identität nicht preisgeben. Das tue ich nicht. Drei Gründe: Es ist falsch, es ist gegen das Gesetz, und ich möchte jemanden wie Sie nicht verärgern.« Der Reporter nahm einen Schluck Bier. »Eines Tages, da bin ich mir verdammt sicher, schreib' ich ein Buch über Sie.
Wenn nur die Hälfte von den Geschichten wahr ist ...«
»Fein, und sehen Sie zu, daß mich im Film Val Kilmer spielt.«
»Zu hübsch.« Mit einem Grinsen schüttelte Holtzman den Kopf.
»Nick Cage hat ein besseres Starren. Wie auch immer, weshalb ich Sie treffen wollte ...« Er hielt inne. »Es war Ryan, der Katryns Vater rausgeholt hat, aber ich bin mir nicht im klaren, wie. Sie sind an Land gegangen und haben sie und ihre Mutter hinausgebracht, mit einem Boot zum U-Boot geschafft. Ich weiß, es war eins von unseren Atom-U-Booten. Doch darum geht es nicht.«
»Worum geht es denn?«
»Um Ryan, wie Sie ein stiller Held.« Mit Entzücken sah Holtzman die Überraschung in Clarks Augen. »Ich mag ihn. Ich möchte ihm helfen.«
»Wieso?« wollte John wissen. Er fragte sich, ob er seinem Gast glauben konnte.
»Meine Frau, Libby, hatte den Mist gegen Kealty in der Hand. Hat es zu früh veröffentlicht, und nun können wir nicht mehr drauf zurückgreifen. Er ist Abschaum, viel schlimmer als die meisten seinesgleichen sonst hier. Nicht jeder im Geschäft ist dieser Meinung, aber Libby hat mit einigen seiner Opfer gesprochen. Zu früheren Zeiten sah man so einem Kerl solche Sachen nach, insbesondere wenn seine >Politik< etwas brachte. Heutzutage aber nicht mehr. Sollte man jedenfalls nicht mehr«, korrigierte er sich. »Ich bin mir auch nicht so sicher, ob Ryan der Richtige ist, okay? Aber er ist wenigstens ehrlich. Er bemüht sich, das Rechte zu tun, aus den richtigen Gründen. Wie Roger Durling zu sagen pflegte, er ist ein guter Mann in einem Unwetter. Meinem Chefredakteur muß ich die Sache noch schmackhaft machen.«
»Wie wollen Sie

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