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09 - Befehl von oben

09 - Befehl von oben

Titel: 09 - Befehl von oben Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tom Clancy
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nicht gesagt werden durfte: nicht präsidial.
Jack mußte schließlich loslassen. Jetzt war nur noch Schmerz in ihren Augen. Der objektive Teil in ihm meinte, daß das - den mußten sie herauslassen - vermutlich gut war, doch das machte es nicht leichter, sie anzusehen, denn Kinder in dem Alter sollten solche Dinge überhaupt nicht erfahren. Aber diesen Kinder war es passiert, und man konnte nichts anderes tun, als irgendwie versuchen, ihre Qual zu mildern. Jack warf einen Blick auf die Onkel und Tanten, die die Kinder begleiteten.
Auch sie weinten, aber durch ihre Tränen hindurch sah er dankbare Blicke, und das zumindest sagte ihm, daß er etwas getan hatte. Er nickte ihnen zu und begab sich wieder auf seinen Platz. Cathy sah ihn an, auch in ihren Augen waren Tränen, und obwohl sie nicht sprechen konnte, ergriff sie seine Hand. Und wieder bekam Jack ein Beispiel für die Intelligenz seiner Frau zu sehen. Sie trug kein Augen-Make-up, das ihr jetzt übers Gesicht laufen würde. Innerlich mußte er lächeln. Er mochte Make-up nicht, und seine Frau benötigte eigentlich auch keins.
»Was wissen wir von ihr?«
»Sie ist Ärztin, genauer Augenchirurgin, und angeblich gut.« Er sah in seine Aufzeichnungen. »Wie die amerikanischen Medien berichten, arbeitet sie weiter in ihrem Beruf, trotz ihrer offiziellen Verpflichtungen.«
»Und die Kinder?«
»Darüber habe ich noch nichts ... Aber ich könnte herausfinden, welche Schule sie besuchen.« Er sah den fragenden Blick und fuhr fort.
»Wenn die Frau weiter ihrem Beruf nachgeht, dann nehme ich an, daß die Kinder auch auf den bisherigen Schulen bleiben.«
»Wie läßt sich das herausfinden?«
»Einfach. Alle amerikanischen Nachrichten können über Computer abgefragt werden. Ryan ist das Thema vieler Nachrichtensendungen gewesen. Ich kann alles herausfinden, was ich will.« Im Grunde hatte er das bereits, aber nicht in bezug auf die Familie. Dem Nachrichtendienstler hatte das moderne Zeitalter sein Leben so viel leichter gemacht. Er kannte schon Ryans Alter, Körpergröße, Gewicht, Haar- und Augenfarbe und viele seiner Gewohnheiten, was er gern aß und trank, welchen Golfklubs er angehörte, alle Arten von Belanglosigkeiten, aber nichts war belanglos in bezug auf einen Mann in seiner Position. Er brauchte nicht zu fragen, was sein Boß gerade dachte. Die Gelegenheit, die beide verpaßt hatten, mit all den Staats- und Regierungschefs in der National Cathedral, war für immer vorbei, doch sie würde nicht die einzige bleiben.
Mit einem letzten Lied war die Trauerfeier zu Ende. Die Soldaten kamen wieder, um die Särge zu tragen, und die Prozession begann in umgekehrter Richtung. Mark und Amy sammelten sich und folgten ihren Eltern, begleitet von ihren Verwandten. Unmittelbar hinter ihnen kam Jack mit seiner Familie. Katie war ziemlich gelangweilt und froh, daß sie sich bewegen konnte. Jack jr. war traurig wegen der Durling-Kinder.
Sally sah irgendwie mitgenommen aus. Er würde mit ihr darüber reden müssen. Den Gang hinab blickte er in etliche Gesichter und stellte zu seiner Überraschung fest, daß die ersten vier, fünf Reihen nicht auf die Särge schauten, sondern auf ihn. Und sie wandten den Blick nicht ab.
Seine Staatsoberhaupt-Kollegen, dachte Jack und fragte sich, was für einen Klub er betreten hatte. Nur wenige Gesichter blickten freundlich.
Der Prinz of Wales, der kein Staatsoberhaupt war und darum vom Protokoll weit hinter anderen - einige von ihnen waren bekannte Verbrecher, aber das ließ sich nicht ändern - plaziert worden war, nickte ihm freundlich zu. Ja, der würde ihn verstehen, dachte Jack. Der neue Präsident wollte am liebsten auf die Uhr schauen, so müde fühlte er sich von den Ereignissen dieses Tages, der doch so jung war, aber er hatte strenge Unterweisung bekommen, so weit, daß man ihm geraten hatte, sie wegzulassen. Ein Präsident brauchte keine Uhr. Ständig waren Leute um ihn, die sagten, was als nächstes kam, genau, wie jetzt Leute an der Garderobe standen, bereit, Ryan und seiner Familie zu reichen, was sie benötigten, bevor sie nach draußen gingen. Da waren Andrea Price und Angehörige der Leibwache. Draußen waren noch mehr: eine kleine Armee von Leuten mit Waffen und Ängsten, und ein Wagen, um ihn zu seinem nächsten Ziel zu bringen, wo er weiteren offiziellen Pflichten nachkommen würde, dann zum nächsten und nächsten und nächsten.
Von alldem durfte sich Ryan nicht das Leben bestimmen lassen. Beim Gedanken daran zog er die Stirn

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