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09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung)

Titel: 09 Der Sohn des Greifen (alte Übersetzung) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: George R. R. Martin
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der Arenen den Göttern gefallen. Der Schurschädel glaubte, diese Maßnahme würde ihr Unterstützung im Kampf gegen die Söhne der Harpyie einbringen. »Sollen sie kämpfen«, grunzte der Starke Belwas, der einst selbst Sieger in den Arenen gewesen war. Ser Barristan sprach sich stattdessen für ein Turnier aus; seine Waisen könnten Ringreiten und ein Buhurt mit stumpfen Waffen austragen, sagte er, allerdings war dieser Vorschlag, wie Dany wusste, so hoffnungslos wie wohlgemeint. Die Meereener sehnten sich nach Blut, nicht nach Kampfkunst. Sonst hätten die Kampfsklaven Rüstung getragen. Nur die kleine Schreiberin Missandei schien die Zweifel der Königin zu teilen.
    »Ich habe Euer Anliegen schon sechsmal abgelehnt«, erinnerte Dany Hizdahr.
    »Oh Strahlende, Ihr habt sieben Götter, und vielleicht wird Euch meine siebte Bitte günstig stimmen. Heute bin ich nicht allein gekommen. Hört Ihr meine Freunde an? Es sind ebenfalls sieben.« Er ließ sie einen nach dem anderen vortreten. »Hier kommt Khrazz. Hier Barsena Schwarzhaar, die Tapfere. Hier Camarron der Gnadenlose und Goghor der Gigant. Dies ist die Gesprenkelte Katze, und dies der Furchtlose Ithoke. Als Letzter kommt Belaquo Crackbones. Sie sind erschienen, um ihre Stimmen der meinen hinzuzugesellen, und um Euer Gnaden zu bitten, unser Kampfarenen wieder zu öffnen.«
    Dany kannte seine Sieben, dem Namen nach jedenfalls. Alle gehörten zu den berühmtesten Kampfsklaven Meereens … und es waren die Kampfsklaven gewesen, die den Aufstand angeführt hatten, der ihr die Stadt eingebracht hatte, nachdem ihre Kanalratten sie von ihren Ketten befreit hatten. Sie stand bei ihnen in einer Blutschuld. »Ich werde Euch anhören«, erlaubte sie.
    Einer nach dem anderen baten sie darum, die Arenen wieder zu öffnen. »Warum?«, wollte sie wissen. »Ihr seid keine Sklaven mehr, nicht mehr dazu verurteilt, nach Laune eines Herrn zu sterben. Ich habe Euch befreit. Warum sehnt Ihr Euch danach, Euer Leben auf dem scharlachroten Sand zu beschließen.«
    »Ich lerne den Kampf, seit ich drei war«, sagte Goghor der Gigant. »Und ich töte seit sechs. Die Mutter der Drachen sagt, ich sei frei. Warum nicht frei, um zu kämpfen?«
    »Wenn Ihr kämpfen wollt, kämpft für mich. Schließt Euch den Männern der Mutter oder den Freien Brüdern oder den Tapferen Schilden an. Zeigt meinen anderen Befreiten, wie man kämpft.«
    Goghor schüttelte den Kopf. »Früher habe ich für meinen Herrn gekämpft. Ihr sagt, ich solle für Euch kämpfen. Ich sage, ich kämpfe für mich.« Der riesige Mann zeigte mit dem Daumen auf seine Brust, und seine Faust war so groß wie ein Schinken. »Für Gold. Für Ruhm.«
    »Goghor spricht für uns alle.« Die Gesprenkelte Katze trug ein Leopardenfell über einer Schulter. »Als ich das letzte Mal verkauft wurde, betrug der Preis dreihunderttausend Ehren. In meiner Zeit als Sklave schlief ich auf Pelzen und aß rotes Fleisch vom Knochen. Jetzt bin ich frei, und ich schlafe auf Stroh und esse Salzfisch, wenn ich mir welchen leisten kann.«
    »Hizdahr schwört, der Gewinner soll die Hälfte der Münzen erhalten, die am Eingang eingenommen werden«, sagte Khrazz. » Die Hälfte , er schwört es, und Hizdahr ist ein ehrenwerter Mann.«
    Nein, ein gerissener Mann. Daenerys fühlte sich in die Ecke gedrängt. »Und die Verlierer? Was erhalten die?«
    »Ihre Namen werden an den Toren des Schicksals zu den der anderen gefallenen Tapferen geschrieben«, erklärte Barsena. Acht Jahre lang, so hieß es, habe sie jede Frau getötet, die man gegen sie in die Arena geschickt hatte. »Alle Männer müssen sterben und alle Frauen ebenso … aber nicht an alle wird man sich erinnern.«
    Darauf fiel Dany keine Antwort ein. Wenn mein Volk das wirklich will, habe ich dann das Recht, es ihm zu verweigern? Es war ihre Stadt, bevor sie zu meiner wurde, und es ist ihr Leben, das sie vergeuden wollen. » Über das, was Ihr vorgebracht habt, werde ich nachdenken. Danke für Euren Rat.« Sie erhob sich. »Wir werden morgen weitermachen.«
    » Alle knien nieder vor Daenerys Stormborn, der Unverbrannten, Königin von Meereen, Königin der Andalen und der Rhoynar und der Ersten Menschen, Khaleesi des Großen Grasmeers, Sprengerin der Ketten und Mutter der Drachen«, rief Missandei.
    Ser Barristan geleitete sie zurück in ihre Gemächer. »Erzählt mir eine Geschichte, Ser«, bat Dany, während sie hinaufstiegen. »Eine Geschichte über Tapferkeit mit gutem Ausgang.« Sie brauchte

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