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09-Die Pfade des Schicksals

09-Die Pfade des Schicksals

Titel: 09-Die Pfade des Schicksals Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephen R. Donaldson
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schlang ihr die Arme um den Hals.
    Mähnenhüter Mahrtiir warf sich vor Narunal zu Boden. Dann sprang er auf und war mit einem Satz auf dem Rücken seines Pferdes. Als Böen-Ende Jeremiah auf Khelen setzte, blieb der Junge dort sitzen, passiv und bewegungslos, als erkennte er keinen Unterschied zwischen der Fürsorge der Schwertmain und der des jungen Hengsts. Während Linden noch bei Hyn stand, schwang Stave sich auf Hynyn, und die Riesinnen verteilten sich um die Ranyhyn.
    Linden blickte noch etwas länger in Hyns sanfte dunkle Augen, bis sie wusste, dass die Schuldgefühle der Stute abgeklungen waren. Dann sah sie zu Frostherz Graubrand auf.
    »Also gut«, sagte sie so energisch wie möglich. »Wir müssen los. Ich will so dringend baden wie ihr.«
    Mit liebevollem Grinsen legte Graubrand Linden ihre gewaltigen Pranken um die Taille, hob sie hoch und setzte sie sanft auf Hyns Rücken.
    Die Ranyhyn setzten sich in Bewegung und verfielen in leichten Trab, mit dem die Riesinnen noch Schritt halten konnten, ohne rennen zu müssen.
    Die Pferde hatten sich dafür entschieden, die nächste Hügelkette von Westen her anzugehen, weiter von der Sarangrave entfernt, näher am Landbruch. Aus Lindens Perspektive wirkte die Barriere unbezwingbar, wenn auch nicht für die Riesinnen. Aber schon nach ungefähr einer halben Meile erreichten die Ranyhyn eine Art Rampe, über die sie leicht zu einer Scharte hinaufgelangten, die aussah, als fehlte dem zerklüfteten Grat ein herausgebissenes Stück. Und als sie zwischen Felsblöcken, die mit uralten Flechten bewachsen waren, die Scharte passierten, sah Linden, dass der Abstieg über die Südflanke des Grats leicht und mühelos sein würde.
    Die Hügelkette vor ihnen schien das letzte Hindernis zu sein, das der unsichtbare Pflüger vor den Verwüsteten Ebenen aufgehäuft hatte.
    In der Senke zwischen den Hügeln lenkte Stave Hynyn an Hyns linke Seite, weil rechts Frostherz Graubrand ging. Linden erwartete, dass er etwas über ihr Verhalten in der vergangenen Nacht sagen würde. Aber als er seine Position eingenommen hatte, schwieg er weiter. Offenbar begehrte er nicht mehr, als seine gewohnte Rolle als ihr Beschützer weiterspielen zu können.
    Ihr Blick glitt über die Gesellschaft hinweg. Sie überzeugte sich davon, dass Khelen Jeremiah mühelos tragen und die Riesinnen leicht mit den Pferden Schritt halten konnten. Dann sagte sie zu Stave, der neben ihr ritt: »Du warst nicht da, als Mahrtiir über Kelenbhrabanal gesprochen hat. Er hat uns nach besten Kräften erklärt, wieso die Ranyhyn solche Angst vor dem Lauerer haben. Aber er hat kein Wort darüber verloren, weshalb die Ranyhyn sich überhaupt so dicht an die Sarangrave herangewagt haben.«
    Ihre jetzige Route zeigte, dass die Pferde einen anderen Weg hätten wählen können.
    Der ehemalige Meister erwiderte Lindens Blick gelassen. »Auserwählte?«
    »Darüber weißt du vermutlich so wenig wie ich. Aber bei Kelenbhrabanals Geschichte habe ich an Kevin denken müssen.« Beide hatten sich selbst geopfert - allerdings auf unterschiedliche Weise und aus anderen Motiven. »Ich frage mich, ob du mir etwas über ihn erzählen könntest .«
    Wieder fragte Stave: »Auserwählte?«
    Ihre Frage war zu unbestimmt. Wollte sie sich jedoch genauer ausdrücken, würde sie ihre tiefsten Ängste preisgeben müssen. Instinktiv wollte Linden den Kern ihrer emotionalen Notlage geheim halten. Trotzdem hatte die von den Feroce ausgelöste Krise sie davon überzeugt, dass sie sich mehr auf ihre Freunde verlassen musste. Tat sie das nicht, würde sie vielleicht nie ein Mittel finden, Lord Fouls Pläne zu durchkreuzen.
    Die Hügelkette vor ihnen sah noch immer unbezwingbar aus. Auf steilen Geröllhalden aus Schiefer, Sandstein und Schotter waren massive Granit- und Schiefervorkommen miteinander verwoben, zu steil und zerklüftet für die Pferde. Einige der Geröllfelder schienen jederzeit abrutschen zu können. Jeder Hufschlag konnte sie in Bewegung setzen. An manchen Stellen ragten Sandsteinsäulen gefährlich schief auf, als warteten sie nur darauf, umstürzen zu können. Trotzdem näherten die Ranyhyn sich diesem Hindernis, ohne ihr Tempo zu verringern. Sie trabten weiter nach Südwesten, als erwarteten sie, dass die Hügel sich vor ihnen teilen würden.
    Linden war vor Flammen auf einem Gang - einer Schlucht - geflüchtet, der endlos und ausweglos gewesen war. Sie hatte nur überlebt, weil sie sich dem Feuer zugewandt, die Landkarte auf ihren Jeans

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