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090 - Moerderische Knochenhaende

090 - Moerderische Knochenhaende

Titel: 090 - Moerderische Knochenhaende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Frank Sky
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Unbekannte also verschwunden.“
    „Dann kann es nur jemand gewesen sein, der sich hier im Schloß hervorragend auskennt“, stellte Piero di Abbaccio fest.
    „So ist es“, sagte der Kommissar. Er erhob sich und verabschiedete sich.
    „Das begreife ich nicht“, sagte Carlotta Vespari, als sie allein waren. „Wer kann das gewesen sein?“
     

     
    Je näher die Dämmerung kam, desto unruhiger wurde Julia. Immer wieder beratschlagten Carlotta Vespari, Piero di Abbaccio, Silvana und Adriano di Cosimo, wie man ihr helfen konnte.
    „Ich bleibe dabei“, sagte die Erzieherin. „Die beste Methode ist, sie ständig zu bewachen. Dann kann ihr eigentlich nichts passieren.“
    „Wir müssen das Übel an der Wurzel packen“, erwiderte Piero di Abbaccio. „Wir müssen diese scheußliche Spukgestalt für alle Zeiten vertreiben.“
    „Gut gebrüllt, Löwe“, sagte Adriano. „Aber wie?“
    „Vielleicht sollten wir es mit einer okkultistischen Sitzung versuchen“, schlug Silvana vor. „Angelo Berutti müßte das doch eigentlich können.“
    „Das ist eine blendende Idee“, sagte Piero begeistert. „Daß ich darauf noch nicht gekommen bin. Ich werde nach Fiesole fahren und ihn holen. Kinder, drückt mir den Daumen, daß ich ihn bald finde.“
    „Suche die Weinlokale ab“, schlug Adriano di Cosimo vor. „Dann hast du ihn bald.“
    „Ich bin müde“, sagte Julia.
    „Wir gehen auf dein Zimmer, ich übernehme die erste Wache.“
    „Danke, Carlotta.“
    Die Erzieherin begleitete Julia nach oben. Sie kam zwei Stunden später wieder herunter.
    „Sie schläft“, teilte sie Silvana und Adriano mit.
    „Gut, ich gehe hinauf“, erwiderte Silvana und verließ den Salon.
    „Piero ist noch nicht wieder zurück“, sagte Adriano. „Wahrscheinlich kann er diesen Alkoholiker nicht finden.“
    „Er wird schon kommen.“ Carlotta Vespari ging in die Küche, um sich eine Tasse Kaffee zu holen. Sie blickte auf die Uhr, es war 23.30 Uhr.
    Als sie in den Salon zurückkehrte, traf Piero di Abbaccio ein. Er sah enttäuscht aus.
    „Ich habe sämtliche Lokale in Florenz abgesucht“, erklärte er. „Fehlanzeige, Angelo ist wie vom Erdboden verschwunden.“
    „Dann müssen wir uns etwas anderes einfallen lassen“, sagte Adriano di Cosimo.
    „Ich habe keine Ahnung von Okkultismus“, bemerkte Carlotta.
    „Ich auch nicht“, gestand Piero di Abbaccio. „Ich weiß nicht, was Julia helfen würde, vermutlich können wir nur aufpassen.“
    „Mir fällt etwas ein!“ rief Carlotta Vespari.
    „Sag schon, was ist es?“ drängte Piero di Abbaccio.
    „Julia hat der Toten doch die Augen entwendet. Sie bestehen aus Bernstein oder einem ähnlichen Material.“
    „Richtig, weiter!“
    „Was wird wohl geschehen, wenn wir so ein Auge zerstören?“
    „Keine Ahnung“, sagte Piero. „Glaubst du, daß etwas passieren würde?“
    „Vielleicht. Es ist doch wirklich sonderbar, daß immer nur die Zwillinge mit den bernsteinfarbenen Augen gestorben sind. Julia hat das Grab geöffnet und dabei festgestellt, daß der ganze Körper der Toten in Verwesung übergegangen ist, nicht aber die Augen. Sie verfallen nicht, sondern verwandeln sich in etwas, das nicht vergeht, ganz anders, als es im Lied heißt: Bernstein vergeht, Kohle besteht. Dein Leben verrinnt, wie der Sand im Wind.“
    „Du hast recht, Liebling“, erwiderte Piero di Abbaccio. Adriano di Cosimo blickte verblüfft auf.
    „Liebling? Dann darf man wohl gratulieren?“
    „Nicht ablenken“, bat Carlotta Vespari lächelnd. „Ich bin gerade einem Denkfehler auf die Spur gekommen. Die Mädchen mit den bernsteinfarbenen Augen sterben mit siebzehn Jahren, aber ihre Augen bleiben bestehen. Die Mädchen mit den kohlrabenschwarzen Augen überleben. Es fragt sich nur, was aus ihren Augen wird, wenn sie tot sind. Wandeln sie sich auch um?“
    „Das könnten wir doch eigentlich feststellen“, sagte Adriano. „Das wäre gar nicht so schwer. Wir brauchen nur in die Familiengruft zu gehen und einen der Sarkophage zu öffnen. Das ist kein Problem. Dann können wir ja sehen, wie es um die schwarzen Augen steht.“
    „Einverstanden“, entgegnete Piero di Abbaccio. „Laßt uns keine Zeit verlieren.“
    „Wir sollten noch einmal nach Julia und Silvana schauen“, schlug Carlotta vor, doch die beiden Männer winkten ab.
    „Silvana ist zuverlässig, sie paßt bestimmt gut auf“, sagte Adriano.
     

     
    Silvana di Cosimo kämpfte mit ihrer Müdigkeit. Sie hatte das Gefühl, daß ihr

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