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0900 - Der Magier

0900 - Der Magier

Titel: 0900 - Der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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aussehen?
    Die Tür zu Tendykes Büro öffnete sich lautlos. Es war Emma Wigeloh, die mit Sicherheit aufregendste Sekretärin, die Tendyke je gehabt hatte. Ein uraltes Klischee, doch Emma sah nun einmal so aus, wie sie aussah.
    Die Peterszwillinge hatten sich dementsprechend wenig begeistert gezeigt, als sie die neue »Errungenschaft« ihres gemeinsamen Lebenspartners gesehen hatten. Doch Emma war nicht nur aufregend, sie war auch ein Organisationstalent der Sonderklasse. Genau die Art Sekretärin, die Robert brauchte.
    Sie setzte sich wortlos in den Sessel direkt gegenüber von Tendyke. Fast sittsam achte sie beim Setzen darauf, dass ihr unglaublicher Minirock nicht zu hoch rutschte. Tendyke wäre das egal gewesen, doch er bemühte sich, nicht hinzuschauen. Es gab ja so viel, was man an Emma hätte betrachten können…
    »Chef…« Emma machte ein bekümmertes Gesicht. »Es geht mich ja nichts an, aber haben sie sich mal die Zahlen hier angesehen? Kann das stimmen?«
    Sie schob ihm einen Ausdruck zu - und selbst Robert Tendyke musste schlucken, als er die Summe sah, die in den vergangenen acht Wochen in der neuen Forschungsabteilung einfach so verschwunden war. Ja, die Herren Wissenschaftler hatten kein Verhältnis zu Geld - besonders nicht zu dem anderer!
    Tendyke lächelte Emma an. »Billiger machen es die nicht. Aber keine Angst, der Konzern wird es überleben. Das hoffe ich zumindest.«
    Robert wollte noch ein paar unverbindliche Nichtigkeiten nachschieben, doch ehe er auch nur den Mund öffnen konnte, zerfetzte eine Detonation die Stille des Raumes.
    Emma sprang in die Höhe - falsch: Sie wurde in die Höhe geschleudert! Robert Tendyke erging es nicht besser, doch in ihm wurde instinktiv die Erfahrung aus 1.000 Kämpfen wach. Er entspannte seine Muskeln, um beim Aufprall möglichst geschmeidig reagieren zu können. Tendyke rollte sich wie ein Embryo zusammen, federte geschmeidig ab und kam wieder auf die eigenen Füße.
    Emma erging es nicht so gut wie ihm. Mit einem Blick erfasste Tendyke die Lage. Seine Sekretärin war zwischen Wand und Schreibtisch eingeklemmt, ihr rechtes Bein stand in einem unnatürlichen Winkel ab. Keine Frage - es war gebrochen.
    Tendyke versuchte durch die interne Kommunikationsanlage Verbindung zu den Sicherheitsposten zu bekommen, doch das System war tot. Draußen hörte er Schüsse, dann eine weitere Detonation, die das hohe Gebäude zum Schwanken brachte. Robert ignorierte das Stöhnen von Emma Wigeloh, die sich noch gedulden musste. Mit langen Schritten war er bei der Fensterfront. Unten, direkt vor dem Eingang zum Bürogebäude, sah er die Wachen, die augenscheinlich ziellos in den Himmel schossen. Wen sie dort auch immer zu treffen hofften, der schien einfach zu tun, als gäbe es die Männer nicht.
    Qualm behinderte Tendykes Sicht, als der nun ebenfalls in die Höhe sah. Das Gebäude brannte nun an zwei Stellen… und das interne Löschsystem schien nicht anzuspringen. Von Weitem hörte Tendyke Sirenen. Also war Hilfe bereits unterwegs.
    »Mister Tendyke! Was ist denn nur los? Greifen uns Terroristen an? Ich habe Angst.« Emma Wigelohs Stimme klang leicht panisch, was ja auch zu verstehen war.
    »Keine Ahnung, Emma. Wir werden es hoffentlich herausfinden.« Tendyke suchte den Himmel ab, aber der verflixte schwarze Rauch nahm ihm die Sicht. »Bleiben Sie ruhig, Emma, ich bringe Sie gleich hier raus. Die Evakuierung läuft sicher schon und unsere Ärzteteams sind die besten Sanitäter, die es gibt. Bewegen Sie sich nicht, ich bin gleich bei Ihnen.«
    Ein Windzug teilte die Rauchschwaden jetzt soweit, dass Tendyke einigermaßen klare Sicht hatte. Und dann sah er ihn. Er schwebte wie ein Erzengel hoch über dem Hauptgebäude, nur das da so gar nichts von einem Engel an ihm war.
    Robert Tendyke wusste sofort, um wen es sich handelte. Das war Lucifuge Rofocale! Satans Ministerpräsident schickte sich an, Tendyke Industries dem Erdboden gleich zu machen, und niemand war da, der den offensichtlich wahnsinnigen Erzdämon hätte stoppen können. Die weißmagische Abschirmung, mit der Tendyke und Professor Zamorra die Anlage schützen wollten, steckte noch in den Kinderschuhen. Da gab es nichts, was einen Lucifuge Rofocale hätte aufhalten können.
    Schon mehrfach hatte es in der Vergangenheit Angriffe der Dunklen Seite auf Tendyke Industries gegeben, mehr noch - der Konzern war ein Dorn im Auge der ERHABENEN Nazarena Nerukkar und den EWIGEN allgemein. Tendyke erinnerte sich noch zu genau,

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