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0900 - Der Magier

0900 - Der Magier

Titel: 0900 - Der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
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hatten. Zwei Reifen des Wagens brannten, weil Rola ihn zu nahe an einem Wrackteil geparkt hatte, das in Flammen stand. Doch das spielte nun keine Rolle.
    Eine Rolle spielte in dieser Sekunde nur die Szene, die Zamorras Blick regelrecht bannte.
    Die Hauptpersonen waren Robert Tendyke und Lucifuge Rofocale, der exakt in dieser Sekunde das Leben von Asmodis' Sohn beenden wollte…
    ***
    Robert Tendyke schloss mit diesem Leben ab - er wusste nicht, ob ein weiteres für ihn folgen würde, denn seine Gabe, sich unter bestimmten Bedingungen nach dem Tod auf der Feeninsel Avalon wieder zu finden, wo sein Körper regenerieren konnte, war nur noch beschränkt wirksam. Es war wahrscheinlicher, dass dies hier sein endgültiges Ende sein konnte.
    Dem Dämon hatte er nichts entgegen zu setzen, absolut nichts. Lucifuge Rofocale war einer der ältesten und mächtigsten Dämonen, dessen tatsächliche Kräfte Tendyke nicht einmal einschätzen konnte.
    Rofocale lächelte, oder zumindest sollte diese Grimasse wohl eine Art Lächeln darstellen. Schon fast beiläufig hob der Dämon seine Arme und richtete sie gegen Tendyke. Flucht war sinnlos, also versuchte Robert Tendyke sich auf die Zauberworte zu konzentrieren, die ihn schon so oft vom Tod nach Avalon und damit zurück ins Leben gebracht hatten. Wenn die Chance auch noch so klein war, musste er sie dennoch ergreifen.
    Rofocale verschwendete kein weiteres Wort mehr an sein Opfer. Die schwarzen Flammen der Hölle rasten auf Tendyke zu…
    ... und prallten auf ein unsichtbares Hindernis!
    Jemand schrie gellend auf, dann sah Tendyke wie Artimus van Zant wie eine Kanonenkugel durch die Luft geschleudert wurde. Der Dämon war so verblüfft, das er inne hielt. Van Zant prallte hart auf dem Boden auf und blieb bewegungslos liegen.
    Tendyke wurde klar, was da gerade geschehen war. Doktor van Zant - Krieger der weißen Stadt Armakath - hatte die Defensivwaffe der Krieger zum Einsatz gebracht und damit Tendykes Leben gerettet. Vorläufig zumindest. Der Schild war eine Art Abwehrschirm, den die Krieger zur Verteidigung ihrer Städte einsetzten. Woher Artimus allerdings so schnell hergekommen war, konnte sich Tendyke kaum vorstellen.
    Verblüfft registrierte Robert, dass der Schild den Feuerstoß des Dämons aufgehalten hatte. Ein mächtiger Schutz, über den Artimus da verfügte! Wie mächtig, das wurde Tendyke erst in diesem Moment wirklich deutlich. Die Energie des Angriffs war aber voll auf den Krieger durchgeschlagen. Artimus war zum Geschoss geworden.
    Tendyke reagierte. So schnell er konnte sprintete er auf den Dämon zu, der viel zu irritiert von Artimus Angriff war, sich sein Opfer einfach zu greifen. Tendyke schlug einen Haken und war an Rofocale vorbei. Das brachte Zeit - ein paar Sekunden vielleicht, doch dann… dann würde das Ende dennoch kommen.
    Tendyke konnte nur noch eins tun. Er konnte versuchen, sich soweit wie nur möglich vom Gebäude zu entfernen. Schutz konnte es ihm auf keinen Fall bieten. Es mochte zwar pathetisch erscheinen, doch er wollte tatsächlich nicht, dass noch mehr seiner Mitarbeiter zu Schaden kamen. Sie hatten nichts zu tun mit dem, Kampf zwischen Gut und Böse, erst recht nicht mit einem durchgeknallten Erzdämon.
    Noch weit entfernt hörte Robert einen schrillen Sirenenchor erklingen. Die Feuerwehr rückte mit weiteren Löschzügen an, Notarztwagen mochten dabei sein, und auch das Sheriff-Department würde wohl nicht fehlen. Das alles hier mochte man bis zu dieser Sekunde noch irgendwie als terroristische Aktion tarnen können oder als Extremform von Wirtschaftsspionage, doch wenn die Beamten Lucifuge Rofocale zu Gesicht bekamen, dann fiel das alles unter den Tisch.
    Tendyke drehte sich im Lauf um. Rofocale folgte ihm, doch der Dämon schien keine Eile zu haben. Robert bot ein vorzügliches Ziel. Wieder hob der Ministerpräsident Satans beide Arme und streckte sie in Tendykes Richtung. Aus den Augenwinkeln heraus registrierte der Sohn des Asmodis, dass van Zant noch nicht wieder zu sich gekommen war. Also würde es kein zweites Wunder geben.
    Verdammt! , fragte er sich. So soll das also alles enden?
    Und in diesem Fall wahrscheinlich für immer. Tendyke schloss instinktiv die Augen, denn er wollte die tödlichen Flammen nicht auch noch sehen müssen, die ihn in ein kleines Häufchen Asche verwandelten, das der Wind sich rasch zu eigen machen würde.
    Doch erneut kam die alles versengende Hitze nicht bei ihm an.
    Nur ein Schrei, der ganz sicher nicht von

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