Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0900 - Der Magier

0900 - Der Magier

Titel: 0900 - Der Magier Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Volker Krämer
Vom Netzwerk:
diesen Wurf gelegt. Sein Körper war diesen Dingen schon lange nicht mehr gewachsen, Aktionen wie diese überstiegen seine Kräfte bei Weitem.
    Der Schwächeanfall kam sofort. Doch das spielte keine große Rolle, weil er - ob wach oder in tiefer Ohnmacht - so oder so nicht mehr hätte agieren können. Nicht einmal mehr reagieren.
    Er hatte nur die Hoffnung, dieser eine Schlag würde ausreichend sein. Und doch war diese Hoffnung nur so groß wie ein winziges Körnchen in einem großen Weizenfeld. Wenn diese Hoffnung also verging, dann blieb nur der letzte Schritt.
    Der allerdings mochte endgültig in der Apokalypse enden, in der letzten großen Katastrophe!
    Doch noch war es nicht soweit, noch schwebte er zwischen Wachen und Träumen. Er sah den Kelch, der brennend zu Boden fallen wollte. Eine Hand griff nach ihm, fing ihn knapp vor dem Aufprall ab. Merlin erkannte den Mann, der dies getan hatte. Artus… er lächelte Merlin zu und blies mit seinem Atem in das Gefäß hinein.
    Das Feuer brach - verlor seine Gewalt - wurde zu Wein.
    Da erschien neben dem König der Briten eine weitere Person. Diese Augen, das gütige Lächeln - Merlin würde es sicher niemals vergessen können. Und der junge Mann führte den Kelch an seine Lippen, trank ihn in einem Zug aus.
    Der Zauberer lächelte im Traum. Ja, er hatte verstanden.
    Manchmal war es wirklich das eine Körnchen, das alles zum Guten wenden konnte.
    Und sei das Weizenfeld drum herum auch noch so riesig.
    ***
    Das Telefongespräch zwischen van Zant und Professor Zamorra hatte nicht einmal zwei Minuten gedauert. Um wen es sich bei dem Weihnachtsmann handeln musste, den Artimus in den Kellerräumen von no tears bewusstlos aufgefunden hatte, konnte der Parapsychologe sich an den Fingern einer Hand abzählen. Artimus selbst wusste es nicht so genau, denn er kannte den Zauberer Merlin nur aus den Berichten von Zamorra und Nicole.
    Und wenn es auch noch so unwahrscheinlich klang: Es schien, als hätte Merlin die Regenerationskammer verlassen. Nicht eine seiner Inkarnationen, sondern er in Persona. Was da in und um no tears herum passiert war, blieb schleierhaft, denn der kleine Serhat konnte nur reichlich unverständliche Kommentare dazu abgeben. Van Zant klang äußerst beunruhigt.
    »Wenn hier wirklich eine Art Kampf stattgefunden hat, dann frage ich mich, warum wir das nicht mitbekommen haben? Muss ich mir die Ohren beim HNO durchspülen lassen? Jedenfalls bin ich ziemlich ratlos.«
    Zamorras Antwort war kurz, doch in ihr schwang eine Wahrheit, die Artimus nicht sehr gerne hörte.
    »Wir kommen - durch die Regenbogenblumen und Tendyke's Home . Dauert nicht lange. Eines noch zuvor: Wenn das eine Attacke auf no tears war, dann solltest du dich einmal fragen, warum du nicht rechtzeitig eingegriffen hast?«
    Zamorra beendete das Gespräch. Nicole, die hinter ihm stand, schüttelte den Kopf. »Das war jetzt aber hart, findest du nicht auch?«
    Zamorra zuckte die Schultern. »Artimus muss einsehen, dass er nicht den großen Beschützer spielen kann. Viele Dinge lassen sich nicht verhindern, ob man nun anwesend ist oder nicht. Vielleicht kapiert er das jetzt.« Van Zant hatte sich aus dem Zamorra-Team zurückgezogen, weil er Schuldgefühle hatte. Doch auch wenn er anwesend gewesen wäre, so hätte er den Angriff der Vampirin Sinje-Li sicher nicht ganz verhindern können.
    Keine zwei Stunden später waren Nicole und Zamorra vor Ort.
    Gerade zur richtigen Zeit, denn der alte Zauberer erwachte langsam aus seiner Ohnmacht.
    »Wie kann das sein, Merlin?« Zamorras Begrüßung startete erst einmal mit Fragen. »Ich hätte nie gedacht, dass du dich in deinem Zustand außerhalb der Kammer aufhalten kannst. Du schadest dir selbst, richtig?«
    Merlin winkte ab.
    »Viel zu schaden gibt es da nicht mehr Zamorra, und du weißt das so gut wie ich. Jedenfalls konnte ich Lucifuge Rofocale zuvor kommen. Als er diesen Lockangriff startete, da war ich schon vor Ort. Ich konnte ihn zurückschlagen, aber das hat meine ganze Kraft gekostet. Jetzt ist davon nicht mehr viel da, das sich noch einmal erholen könnte.« Merlin unterbrach sich kurz, dann fuhr er fort. »Ein Sache habe ich gespürt. Lucifuge Rofocale ist geschwächt. Nicht in dem Maße wie ich, aber immerhin. Er ist verunsichert, das konnte ich fühlen. Er versucht sein Machtgebiet auszuweiten, seine schlimmsten Feinde endgültig zu töten, vielleicht sogar aus genau diesem Grund, doch er ist geschwächt, keine Frage.«
    Merlin schilderte in

Weitere Kostenlose Bücher