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0902 - Zurück zu den Toten

0902 - Zurück zu den Toten

Titel: 0902 - Zurück zu den Toten Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war und hoffentlich nie wieder von ihnen entdeckt werden würde.
    Die Frauen brauchten ihre Ruhe. Sie wollten keinen anderen Menschen sehen, es sei denn, sie verließen einmal ihre Einöde und trauten sich unter Menschen. Das stand aber jetzt nicht an.
    Man hielt die beiden Frauen für verschroben, verrückt, nicht mehr ganz in der Welt, für Typen, an denen das Leben einfach vorbeiglitt, ohne sie überhaupt wahrzunehmen. Freiwillig jedenfalls verirrte sich niemand in diese Gegend, was den beiden Schwestern sehr entgegenkam.
    Amanda hörte über sich das Schreien der Vögel. Es kam ihr vor, als wollten sie die Vögel vor etwas warnen, auch vor einem Weitergehen, denn sie flogen oft genug einen Bogen um das wie vergessen daliegende Waldstück.
    Amanda kümmerte sich nicht darum. Für sie war der Wald wie ein vertrauter Freund. Sie ging hinein und hatte das Gefühl, begrüßt zu werden. Man hieß sie in dieser anderen Welt willkommen wie eine gute Freundin.
    Der Weg war uneben. Auch das war die Frau gewohnt, deshalb hatte sie feste Schuhe übergestreift. Hin und wieder schaute sie zurück. Das Haus stand wie eine kleine Burg inmitten der flachen Landschaft, und seine Mauern strahlten eine gewisse Düsternis aus, deren Flair ebenfalls Besucher abschreckte.
    Amanda dachte wieder an die Toten. Sie hatte ihre Schwester nicht belogen, denn sie war fest davon überzeugt, daß die Toten in der nächsten Nacht erscheinen würden. Sie konnten es doch nicht immer in den Gräbern aushalten, es war nicht der richtige Platz für sie, und sie würden sicherlich erscheinen, wenn man sie entsprechend lockte und dabei auch nie aufgab.
    Schritt für Schritt näherte sich die einsame Frau ihrem Ziel. Der Waldrand rückte näher, und die dort stehenden Bäume schienen sie mit ihren kahlen Ästen und Zweigen willkommen zu heißen. Wie Hände, die sich ihr entgegenstreckten.
    Der schmale Trampelpfad endete am Waldrand. Amanda kämpfte sich durch das Gebüsch, und der dichte Wald nahm sie auf.
    Der Himmel war nur in Ausschnitten zu sehen, denn die Sicht wurde der nach oben schauenden Amanda durch den Wirrwarr aus starren Zweigen genommen.
    Ein düsterer Platz. Einer, der aussah, als würde er nie aus seinem Winterschlaf erwachen. Ein Ort, der für die Toten ideal war, denn sie brauchten die Menschen nicht.
    Tote?
    Wieder dachte Amanda über diesen Begriff nach, wie schon so oft. Sie hatte gelernt, daß nicht alles tot war, das leblos und tot wirkte. Es gab immer wieder Nuancen, Zwischenräume, Lücken, in die der Tod hineindrang und sich auf seine Weise ausbreitete. Von den Menschen nicht verstanden, weil diese keinen Sinn dafür hatten. Was einmal gestorben war, das war für sie eben tot. Das lebte nicht mehr, dafür gab es auch kein Zurück.
    Amanda lächelte, als sie daran dachte. Diese Narren und Ignoranten.
    Diese Idioten, diese Menschen, die sich für das Höchste hielten, das es überhaupt gab. Sie mußten noch viel lernen. Allerdings war es auf der anderen Seite gut, wenn sie nichts wußten, denn das geheime Wissen sollte nur wenigen zur Verfügung stehen.
    Unter anderem Amanda und ihrer Schwester.
    Noch war Amanda unzufrieden, noch hatte sie nicht den Beweis für ihre Theorien bekommen, aber sie würde ihn erhalten, davon ging sie einfach mal aus.
    Der Wald umgab sie wie ein dichtes Netz. Er hatte sie einfach geschluckt. Er gab ihr Schutz und Deckung. Sie mußte den Kopf einziehen, wenn sie sich unter den tief hängen den Zweigen herschob.
    Der Boden war uneben. Buckel und Mulden wechselten sich ab.
    Die rechte Hand hielt die Frau vorgestreckt, um entsprechende Hindernisse aus dem Weg zu räumen, und sie atmete auf, als sie endlich die kleine Lichtung erreichte.
    Amanda Serrano bewegte sich jetzt langsamer weiter. Das angespannte Gesicht zeigte trotz allem ein Lächeln. Sie freute sich darüber, das Ziel ohne Schwierigkeiten erreicht zu haben. Als letztes Hindernis überwand sie einen quer am Boden liegenden Baumstamm, dann hatte sie es endlich geschafft und blieb am Rand der Lichtung stehen.
    Vor ihr lagen die Steine, und sie sahen aus, als wären sie kurzerhand weggeschleudert worden. Dafür aber waren sie zu groß. Und wer genauer hinschaute, mußte erkennen, daß diese grauen Zeugen einer alten Zeit auch nicht einfach nur so im Gelände verstreut lagen. Es gab da eine gewisse Ordnung, ein genaues Schema. Der Kreis in der Mitte fiel besonders auf.
    Amanda trat noch nicht hinein. Sie blieb davor stehen und schaute zum Himmel.
    Die

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