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0905 - Puppenterror

0905 - Puppenterror

Titel: 0905 - Puppenterror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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beschäftigen uns mit Puppen. Da will man ja gern wissen, was es dabei für ein Umfeld gibt. Und was Sie da gesagt haben, gefällt uns nicht.«
    »Sie stört, daß es eine lebende Puppe gibt?«
    »Eine ferngelenkte…«
    »Nein, das nicht.«
    »Dann würde ich die Puppe gern sehen.«
    »Ich auch. Leider ist es nicht möglich, denn sie fiel in einen Schredder und wurde zerhackt. So sind wir beide auf John Sinclairs Aussagen angewiesen.«
    »Beinahe hätte ich ihn als Verrückten bezeichnet.«
    »Das ist er bestimmt nicht.«
    Auch Darius Chan war inzwischen zu den beiden gekommen. Er stand links neben Suko. Das Glas mit dem Whisky hielt er in der rechten Hand, drehte es und schaute der kreisenden Flüssigkeit zu, die an der Innenwand hochstieg und dabei Schlieren bildete.
    »Er bleibt aber lange weg, Ihr Kollege.«
    Suko wandte Darius sein Gesicht zu. »Es ist möglich, daß er etwas entdeckt hat.«
    »Eine lebende Puppe?«
    »Zum Beispiel.«
    Darius schaute seine Partnerin an. »Was meinst du denn dazu, Diana?«
    Die nickte nur.
    Und Suko hattet nicht gemerkt, wie er den beiden in die Falle gelaufen war. Wenn schon, dann hatte er mit einer Gefahr von Dianas Seite her gerechnet. Aber ihr Partner griff ein und an.
    Eine knappe Bewegung reicht völlig aus. Plötzlich verließ die Flüssigkeit das Glas und klatschte Suko ins Gesicht.
    Ihm war es nicht gelungen, schnell genug die Augen zu schließen. Das Zeug brannte höllisch. Sehen konnte Suko nichts mehr, er versuchte trotzdem, sich zur Seite zu bewegen.
    Wer und womit jemand zuschlug, bekam er auch nicht mit. Jedenfalls erwischte es ihn am Kopf, und den Schlag konnte er nicht ausgleichen. Der Kopf schien in tausend Fetzen zu zerspringen, dann wurde es dunkel um Suko, und er krachte zu Boden.
    ***
    Diana Perl lächelte. Sie stand breitbeinig über dem liegenden Inspektor und nickte ihrem Partner zu, der mit einer Keule zugeschlagen hatte. Sie war kleiner als ein normaler Kegel und hatte an der Rückseite in seinem Gürtel gesteckt. Während Suko noch mit seiner Blindheit zu kämpfen gehabt hatte, war ihm Zeit genug geblieben, den Kegel hervorzuholen und zuzuschlagen.
    »Wie lange wird er schlafen?« fragte Diana.
    »Für uns lange genug.«
    »Gut, dann werden wir uns mal um den anderen kümmern.«
    »Moment noch.« Chan steckte seinen Arm aus, bückte sich, tastete den Bewußtlosen ab, fand eine Beretta-Pistole und steckte sie vorn in seinen Hosenbund.
    »Alles klar?«
    Diana klatschte in die Hände. »Du bist gut.«
    »Bin ich immer.« Chan ging mit forschen Schritten auf eine Metallklappe an der Wand zu. Sie verdeckte einen Sicherungskasten. Der Mann öffnete die Klappe und legte einen bestimmten Sicherungshebel um.
    »So«, sagte er. »Das war es.«
    Diana grinste. »Sollen wir?«
    »Ja, wir werden dem Bullen den richtigen Puppentanz bieten, darauf kann er sich verlassen…«
    ***
    Ich hatte einen Weg in die Mittelreihen gefunden, auch wenn dieser sehr, sehr schmal war und nicht normal gehen konnte, denn immer wieder mußte ich vorgestreckten Armen ausweichen. Das Paar hatten sie aufgestellt, wie sie ihnen von den Mitarbeitern der Kaufhäuser gebracht worden waren.
    Manche Puppen standen auf sehr wackligen Füßen. Schon die leichteste Berührung ließ sie kippen.
    Zum Glück fing ich sie auf, wenn ich sie aus Versehen berührte.
    Gesichter, nackte Körper. Wächsern wie Leichen. Leblose Augen, geschlossene Münder bei den Männern, halb geöffnet bei den Frauen. Manche Lippen zeigten ein leichtes Rot, als wären sie geschminkt worden.
    Die Luft roch nach Staub und nach dem Material dieser zahlreichen Puppen. Sie war schwer und schwammig, beeinträchtigte meine Atmung, und je tiefer ich in diese Puppenreihen hineindrang, um so mehr sah ich mich als Gefangenen.
    Immer wieder starrten mich die gleichen Augen an, doch irgendwie kamen sie mir stets verändert vor. Manche schielten, anderen glotzten einfach nur geradeaus, und ich hatte bisher keine entdeckt, die lebten. Ich strich über viele Puppenkörper mit den Fingern hinweg, um auf eine Reaktion zu warten, auf ein Zucken, auf ein Zusammenziehen der Haut. Kurz nur, aber prägnant. Nichts dergleichen passierte.
    Die abgestellten Puppen bildeten für mich einen Wald aus starren, unheimlichen Körpern. Zwar fiel das Licht von der Decke, aber hier, in den engen Zwischenräumen, erreichte es nicht mal den Boden. Es blieben graue Schatten zurück, und die Oberfläche sah aus, als würde sie irgendwo verschwimmen.
    Lebte

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