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0905 - Puppenterror

0905 - Puppenterror

Titel: 0905 - Puppenterror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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wirklich keine Puppe? War ich auf dem falschen Weg? Hatten wir uns geirrt?
    Okay, man hatte uns nicht eben mit offenen Armen empfangen. Wahrscheinlich hatten wir die Künstler gestört, und kreative Menschen lieben nun mal keine Störungen.
    Haare kitzelten meine Gesichtshaut. Sie waren nie weich, sondern kratzig. Dabei hatte ich manchmal das Gefühl, von dünnen Drahtbürsten gestreift zu werden. Zweimal hatte ich schon niesen müssen.
    Rechts von mir stand eine besonders große Puppe. Ich ging auf sie zu und schaute auch hin. Warum ich sie so genau unter die Lupe nahm, wußte ich nicht, dann sah ich es besser, denn ihre Haare erinnerten mich an die einer gewissen Diana Perl. Sie waren ebenfalls rotblond.
    Ich schob mich noch näher an die Puppe heran, faßte sie an der linken Hand, dann um die Hüfte und drehte sie langsam herum, damit ich einen Blick in das Gesicht werfen konnte.
    Sie starrte mich an.
    Ich starrte sie an und glaubte, von einem Stromschlag getroffen worden zu sein.
    Das war sie. Das war Diana Perl, die als Puppe vor mir stand, obwohl ein Unbeteiligter die Hand dafür nicht ins Feuer gelegt hätte, denn das Gesicht sah sehr natürlich aus. Nicht nur das Haar paßte, auch der aufgerissene Mund, dessen obere Zahnreihe ich sah. Die Nase, das Kinn, der glatte Haarschnitt, hier kam alles zusammen, bis auf eine wichtige Kleinigkeit, die das Aussehen der Puppe eben nicht so perfekt gemacht hatte.
    Die Augen!
    Dianas Augen hatten gelebt, sie waren normal, aber die Augen dieser Person lebten nicht, konnten gar nicht leben, denn sie waren nicht vorhanden. Nur zwei große, dunkle Löcher waren geblieben.
    Was hatte das zu bedeuten?
    Meine Gedanken kreisten um dieses Phänomen. Es mußte einen Grund geben, daß ich das Ebenbild der Frau hier als Puppe sah.
    Dann hörte ich das Geräusch. Hinter der Puppe, wo es düster war und die anderen Körper nur als wachsbleiche Schatten zu erkennen waren, mußte es entstanden sein.
    Ich wollte schon meine Leuchte hervorholen, als mich eine Bewegung der Puppe ablenkte. Aus den düsteren Augenhöhlen kroch etwas hervor.
    Keine Schlangen, keine Würmer - es war etwas, mit dem ich niemals gerechnet hatte.
    Zwei kleine Hände!
    ***
    Hände?
    Ja, sie waren seitlich zu sehen, ich irrte mich nicht, aber ich kam damit nicht zurecht. Wieso war es möglich, daß diese kleinen Hände aus den Augenhöhlen krochen?
    Hatte das Gesicht vorhin mit den leeren Augen schon schaurig ausgesehen, so verstärkte sich dieser Eindruck noch. Es lag einzig und allein an den Fingern, die immer weiter hervorkrochen und die nicht zu einer erwachsenen Person gehörten.
    Der Mund der Puppe stand noch immer wie zum Schrei geöffnet, aber ich wollte nicht mehr länger nur Zuschauer sein, sondern mußte herausfinden, wie es die Hände geschafft hatten, aus dem Schädel hervorzukriechen.
    Schon einmal hatte ich die Puppe angefaßt. Diesmal packte ich richtig zu, sogar mit beiden Händen, und ich wuchtete die Puppe an mir vorbei nach vorn.
    Sie prallte gegen ihre Artgenossen und schleuderte diese zu Boden. Es entstand ein gewaltiger Lärm, der mich nicht störte, denn ich sah trotz dem schlechten Licht, was tatsächlich geschehen war.
    Die Puppe hatte keinen Hinterkopf. Und an ihrem Rücken war eine kleinere Puppe hochgeklettert und hatte es tatsächlich geschafft, ihre Hände durch die Augenhöhlen zu schieben.
    Eine kleinere Puppe.
    Eine, die lebte!
    Ich jubelte nicht auf, aber ich war doch froh darüber, einen Beweis bekommen zu haben, und den würde ich dem sauberen Paar mit großem Vergnügen präsentieren.
    Mehrere Puppen waren auf die Bäuche gefallen. Sie hatten gewissermaßen eine seitliche Schneise in die Reihen der Puppen hineingerissen, und diese kleine, nackte zerrte ihre Hände aus dem Hinterkopf hervor, um auf allen vieren über die Puppenkörper kriechen zu können.
    Das wollte ich verhindern.
    Auch ich mußte klettern, aber ich würde sie bekommen, das stand für mich fest.
    Den ersten Schritt war ich nach vorn gegangen, als es passierte. Mein Bein schwebte noch über dem Boden, da veränderte sich schlagartig alles.
    Urplötzlich verlöschte das Licht!
    ***
    Jemand hatte eine Röhre über mich gestülpt. So zumindest kam ich mir im ersten Augenblick vor, denn ich konnte tatsächlich nicht die berühmte Hand vor Augen sehen. Es war stockfinster. Es gab auch keine Fenster, durch die Licht hereingefallen wäre.
    Die Dunkelheit war schwarz wie Teer und wirkte furchteinflößend. Aber es war

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