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0905 - Sendboten des Alles-Rads

Titel: 0905 - Sendboten des Alles-Rads Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Planeten, auf dem diese Krankheit wie eine Seuche aufzutreten scheint. Ich habe von Toten gehört und von vielen andern, die schon zu schwach waren, so daß sie die Reise nach Välgerspäre nicht mehr antreten konnten."
    Thelvenar blickte den Kommandant abermals forschend an, aber Courselar saß hinter seinem Kommunikationstisch, als höre er ihm gar nicht zu und sei Mit seinen Gedanken ganz woanders.
    „Ich habe nicht herausgefunden, warum das Alles-Rad in allen diesen Fällen nicht auf das Große Flehen reagiert hat. Vor allem kann ich mir nicht erklären, warum die Kryn auf dem Großem Flehen bestanden. Hätten sie nicht wissen müssen, daß es nicht hilft?"
    Courselar antwortete auch jetzt nicht.
    „Weiter. Was dann?" fragte er.
    „Ich bin nach Starscho zurückgekehrt und habe mir den Heilungstempel auf der Insel genauer angesehen.
    Die Kryn von Tarskol hätten mich beinahe erwischt, aber ich hatte Glück. Sie haben mich nicht gesehen. Ich habe beobachtet, daß die Kryn die Heilungssuchenden nach einer kurzen Zeremonie allein lassen. Ich blieb bei ihnen im Tempel. Ein Blitz traf mich und warf mich zu Boden, doch ich verlor das Bewußtsein nicht. Ich wurde Zeuge, als sich die Decke des Tempels öffnete und eine kompliziert aussehende Apparatur herabkam, die ich offenbar nicht sehen sollte. Die Kranken wurden von ihr behandelt. Sie wurden operiert. Das alles hatte nichts mit den Kryn zu tun und schon gar nichts mit dem Alles-Rad. Es war ein technischer Vorgang, der von einem Roboter gesteuert wurde."
    „Das wollte ich wissen", erwiderte Courselar.
    „Was hat das zu bedeuten?" fragte Thelvenar.
    „Das weiß ich noch nicht genau. Ich glaube jedoch, daß wir am Beginn einer neuen Zeit stehen, in der wir Wynger Aufgaben übernehmen werden, die bisher vom Alles-Rad erfüllt wurden."
    Thelvenar erbleichte.
    „Gibt es Anzeichen dafür, daß sich das Alles-Rad von uns abwendet?" fragte er entsetzt.
    „Nein. Keine", antwortete der Kommandant. „In einigen Tagen schon kann ich’ dir mehr sagen. Bis dahin erwarte ich, daß du mit niemandem über das sprichst, was du gesehen hast. Auch nicht mit Wimbey."
    „Du hast mein Wort."
    Thelvenar erhob sich und verließ den Raum. Courselar wußte, daß er sich auf ihn verlassen konnte. Er rief Telepair herein, einen Strahlentechniker, der ebenfalls auf Starscho gewesen war, um dort für ihn Nachforschungen zu betreiben.
    Er war ein Agolpher vom Planeten Kärneit im Graintsor-System, ein sensibler und in sich gekehrter Mann, den Courselar wegen seiner Zuverlässigkeit und seiner Verschwiegenheit schätzte. Telepair war klein und schmächtig.
    „Ich habe etwas Seltsames beobachtet", eröffnete Telepair das Gespräch. Er hatte bemerkt, daß er nicht der einzige war; der ausgeschickt worden war, um Erkundigungen einzuholen. Daher faßte er sich kurz. Er wollte den Kommandanten nicht länger aufhalten als unbedingt notwendig.
    „Kranke, die das Große Flehen hinter sich haben, ohne dabei einen Erfolg zu erzielen, werden gleich nach ihrer Ankunft auf Starscho in verschiedene Gruppen aufgeteilt. Ich habe mich gefragt, warum das so ist. Ich will mich kurz fassen und dir nur das Ergebnis. meiner Recherchen sagen. Das Große Flehen dient offenbar auch dazu, eine erste Diagnose zu stellen. Nach ihr werden die Kranken aufgeteilt, so als ob das Alles-Rad sich stets nur auf eine Gruppe von Personen konzentrieren könne, die unter der gleichen Krankheit leiden. Das erscheint mir natürlich absurd, doch ich finde keine Erklärung für diese Aufteilung."
    „Hast du die Kranken danach befragt, was sie beim Großen Flehen über sich ausgesagt haben?"
    „Genau das habe ich. Du weißt, daß ich mich in der Medizin recht gut auskenne. Daher konnte ich einige Diagnosen stellen. Natürlich bin ich nicht in der Lage, daraus eine Therapie abzuleiten, aber ich konnte immerhin eine Einteilung vornehmen. Sie stimmte mit der überein, die die Kryn befohlen hatten."
    „Dann kamen immer nur Kranke mit den gleichen Symptomen in gleiche Tempel?"
    „Hautkranke wurden nach Tasphahar im Norden gebracht, Lungenkranke nach Chaktar im Westen, Herzkranke nach Zhamaphahan, Nierenkranke nach..."
    „Das genügt mir", unterbrach ihn der Kommandant. „Ist dir sonst noch etwas aufgefallen?"
    „Nein. Man sollte diese Tatsache jedoch nicht überbewerten. Ich habe mit einem Kryn gesprochen, den ich recht gut kenne. Die Kryn machen kein Geheimnis daraus, daß die Kranken so eingeteilt werden, begründen dies

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