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0905 - Sendboten des Alles-Rads

Titel: 0905 - Sendboten des Alles-Rads Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Seine Augen leuchteten, und seine Lippen bewegten sich ständig, als wollten sie die Worte formulieren, die er von Plondfair erwartete. Die Kryn waren ebenso manipuliert wie die übrigen Wynger. Als direkte Helfer Laires wußten sie im Grunde genommen nichts von ihm, was über das hinausging, was er sie wissen lassen wollte. Wimbey wußte daher auch nicht, ob Plondfair die Wahrheit sprach oder nicht. Der Ultraenergie-Bezwinger war der erste Berufene, der wieder auftauchte. Das war für Wimbey nicht weniger unfaßbar wie für alle anderen. Bisher war es stets so gewesen, daß ein Wynger, der berufen wurde, nach Starscho ging, dort einen Transmitter betrat und danach aufhörte zu existieren. Niemals war auch nur eine Nachricht von einem Berufenen gekommen. Nie zuvor in der Geschichte der wyngerischen Völker hatte jemand über die Taten der Berufenen berichtet, nachdem sie durch den Transmitter gegangen waren.
    Daher war Plondfair ein Mann, der für die Kryn von höchstem Interesse war.
    Wimbey war sich dessen’ bewußt. Er wußte aber auch, daß er selbst eine ungemein wichtige Rolle spielte.
    Er war sich darüber klar, daß er die Chance hatte, eine geschichtliche Persönlichkeit zu werden. An ihm allein lag es, ob die zukünftigen Generationen von ihm als Versager oder als dem großen Helden sprachen.
    Wimbey wußte, daß in diesen Stunden die bedeutendsten Kryn aus allen Teilen der Galaxis nach Starscho eilten, um Plondfair dort zu empfangen. Dabei waren Persönlichkeiten, die ihn weit überragten. Daher stand fest, daß er selbst nichts mehr mit Plondfair zu tun haben würde,, sobald dieser erst einmal Starscho erreicht hatte.
    Wimbey hatte zunächst nur den Auftrag, Plondfair daran zu hindern, auf die beiden Raumschiffe der Fremden überzuwechseln, und dafür zu sorgen, daß er nach Starscho flog. Er war unendlich erleichtert darüber. daß der Berufene dieses Ziel von sich aus anstrebte. So blieben ihm unnötige Anstrengungen erspart. ‘ Er wollte jedoch so viel wie möglich aus Plondfair herausholen, bevor dieser Starscho erreichte und damit seinen Händen entglitt, um einen möglichst großen Teil des zu erwartenden Ruhms für sich zu sichern.
    Dabei kam ihm kein einziges Mal der Gedanke, daß sich an seinem Leben als Kryn etwas ändern würde. Er ging davon aus, daß sich das Glaubensgebäude des Alles-Rads weiter festigen würde. Er glaubte, daß eine neue Epoche des Alles-Rad-Glaubens begann, und daß es an ihm war, die Weichen zu stellen. Daher hatte er sich auf dieses Gespräch sorgfältig vorbereitet, ohne allerdings zu berücksichtigen, daß er von völlig falschen Voraussetzungen ausging.
    „Erzähle mir, was die Aufgabe der Berufenen ist", forderte der Kryn. „Ich muß, es wissen, damit wir uns auch wirklich verstehen, wenn Wir miteinander reden."
    „Du wirst es erfahren", erwiderte Plondfair. „Auf Stärscho."
    „Ich muß es jetzt wissen."
    „Wenn das Alles-Rad gewollt hätte, daß die Kryn über die Aufgaben der Berufenen informiert sind, dann hätte es das Wissen offenbart."
    Wimbey preßte die Lippen zusammen. Nur mühsam beherrschte er sich. Am liebsten hätte er Plondfair angeschrien, doch er wußte, daß er damit nichts erreichte.
    Der Lufke blickte ihn lächelnd an. Anerkennend nickte er Wimbey zu, als dieser wenig später wieder ruhiger wurde.
    „So ist es besser", sagte er lobend, „denn noch weißt du nicht, wer höher von uns beiden rangiert. Du oder ich."
    Wimbey zuckte zusammen: Das war allerdings etwas, übet’ daser auch schon nachgedacht hatte, ohne zu einem Ergebnis zu kommen. Da er nicht wußte, welche Aufgabe die Berufenen zu erfüllen hatten und welche Verbindungen zwischen ihnen und dem Alles-Rad bestanden, konnte er auch nicht beurteilen, welche Machtfülle das Alles-Rad dem zurückgekehrten Berufenen verliehen hatte.
    „Du hast dich seltsam benommen, als du auf Starscho warst", erklärte der Kryn. „Du hast uns Schwierigkeiten gemacht. Dann aber bist du doch den Weg aller Berufenen gegangen. Welche Antwort werden wir erhalten, wenn wir uns danach erkundigen, ob du dich später den Bestimmungen gebeugt hast oder nicht? Was hast du auf Välgerspäre getan? Hast du die Erwartungen erfüllt, die man in dich gesetzt hat, oder hast du dich ebenso rebellisch benommen wie auf Starscho und bist deshalb zurückgekehrt? Hat dich das Alles-Rad vielleicht als untauglich abgewiesen? Woher sollen wir wissen, ob du nicht versuchst, uns alle zu täuschen? Du gibst vor, ein Bote des

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