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0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt

0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt

Titel: 0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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hatte nichts gebracht. Jetzt hörte ich andere Geräusche, Tritte, dann einen leisen Fluch des Mannes, der gegen ein Hindernis gelaufen war, wahrscheinlich vor eine der im Weg herumliegenden Puppenkörper. Für einige Sekunden schliefen sämtliche Geräusche ein, aber Diana Perl konnte nicht an sich halten. Ihre Stimme klang jetzt rechts von mir auf, und die Wut war genau herauszuhören. »Mach dir nur nichts vor, Bulle, mach dir nur nichts vor. Ich werde dich kriegen, und ich werde dich fertigmachen.«
    Ich grinste nur. Blieb aber weiterhin gespannt, denn so wie ich gehandelt hatte, konnte die andere Seite ebenfalls reagieren. Ich rechnete damit, daß mir ebenfalls eine Puppe entgegenflog. Aber das passierte nicht.
    Nur blieb es nicht mehr still. Schabende Geräusche waren zu hören.
    Von Puppen?
    Sie kamen, sie würden mich einkreisen, und sie würden versuchen, mich zu töten.
    Die Spannung wuchs. Jeder lauerte auf einen Fehler des anderen, und zwischen uns bewegten sich die nackten Füße.
    Ich erhob mich, und das tat mir gut, denn in der ungewöhnlichen Haltung waren meine Beine steif geworden.
    Die Puppe sah ich nicht, trotzdem strecke ich die linke Hand aus. In der Rechten hielt ich jetzt die Waffe, ging auch einen Schritt vor und merkte, daß sich mir etwas genähert hatte und noch immer näher kam.
    Ich nahm keine menschliche Ausdünstung wahr, doch die unheimliche Situation setzte mir ganz schön zu.
    Wie weit waren sie entfernt?
    Einen Schritt oder zwei?
    Wie viele Puppen waren es?
    Geräusche lenkten mich ab. Andere Körper schabten über den Boden.
    Ich ging einen Schritt nach rechts und stieß mit dem Fuß gegen einen im Weg liegenden Körper.
    Diana kicherte. Es hörte sich schon sehr nah an, also war sie auf dem Weg zu mir. Wahrscheinlich wurde sie von ihrem Kumpan gedeckt. Die Lage spitzte sich zu.
    Die Geräusche nahmen noch an Lautstärke zu. Da wollte mich jemand haben.
    Wieder streckte ich den freien Arm aus - und riß ihn zurück, denn mit diesem plötzlichen Kontakt hatte ich nicht gerechnet, obwohl ich darauf vorbereitet gewesen war.
    Ich hatte eine Puppe angefaßt, aber eine, die lebte, die so groß war wie die auf der Müllkippe, denn mit ihr hatte der Fall erst angefangen.
    War da ein Schatten?
    Nein, aber die Puppe hatte mich jetzt erreicht, und sie warf sich auch nach vorn.
    Ich spürte ihren Druck, sie mußte einen Arm angewinkelt und ihn auch leicht vorgestreckt haben, denn die Hand mit den flach zusammengelegten Fingern stieß in meine Bauchdecke hinein, und ich spürte ein würgendes Gefühl in der Kehle.
    Durch den Druck mußte ich zurück, der Kontakt zur Puppe löste sich, aber sie ging weiter vor, das war genau zu hören.
    »Jetzt!« rief Diana Perl.
    Und ihr Partner reagierte, denn er schaltete sofort das Licht ein…
    ***
    Der Kopf war angewachsen, und er hatte sich nach unten hin so stark ausgebreitet, daß Suko meinte, die Zunge wäre ebenfalls geschwollen und würde ihn daran hindern, normal Luft zu bekommen. Er wußte nicht, wo er sich befand. Sein Gehirn funktionierte nicht mehr. Er sah auch nichts, und für einige Sekunden schoß eine gewaltige Welle der Panik in ihm hoch.
    Sie verebbte wieder. Suko fand sich besser zurecht und stellte fest, daß er noch lebte.
    Ich lebe, schoß es ihm durch den Kopf. Und er konnte sich sogar bewegen, denn seine Arme waren ebensowenig gefesselt wie die Beine. In seiner Lage war man schon mit kleinen Fortschritten zufrieden. Suko gehörte zu den Menschen, die diese Fortschritte ausbauten. So wollte er es auch diesmal halten.
    Bisher hatte er die Augen geschlossen gehalten, nun, als er sich zur Seite gewälzt hatte, öffnete er sie, schloß sie aber wieder, weil ihn Licht blendete.
    Suko blieb liegen. In seinem Kopf bohrten zahlreiche Zwerge. Die Peiniger hatten keine Stelle ausgelassen, sie schienen zu wissen, wie man einen Menschen quälen konnte.
    Suko stöhnte. Dann biß er die Zähne zusammen, versuchte, den Druck in seiner Kehle loszuwerden, schluckte bitter schmeckenden Speichel, zog den rechten Arm an und stemmte seine Hand auf den Bretterboden.
    Aus dieser Lage schielte er in die Höhe, hatte sich noch etwas zur Seite gedreht und sah die vor ihm stehenden Puppen wie starre Ungeheuer in die Höhe ragen. Maskiert und grimmig grinsend. Mit kalten Augen, mit zu einem Lächeln verzogenen Mündern, wobei die Lippen in unterschiedlicher Stärke und Farbe nachgezogen waren.
    Puppen - Arbeitsmaterial für zwei Künstler, die sicherlich

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