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0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt

0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt

Titel: 0906 - Ein Monster aus der Märchenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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berichten hat, wenn überhaupt…«
    Daran war auch ich interessiert…
    ***
    Eine knappe halbe Stunde später hatte sich alles einigermaßen normalisiert.
    Darius Chan war bereits auf dem Weg zum Krankenhaus. Der Arzt hatte nach einer ersten flüchtigen Untersuchung meine Frage nach dem Zustand des Patienten nicht beantworten können und nur die Schultern gehoben. »Es sieht nicht gut aus, aber wir werden alles versuchen.«
    »Ja, tun sie das.«
    Zurückgeblieben war eine Frau namens Diana Perl, die sich ebenfalls nicht wohl fühlte, denn Sukos klassischer Haken hatte ihr Kinn anschwellen und bläulich schimmern lassen. Ich hatte sie in das Atelier geschafft und sie auf einen Stuhl gesetzt. Sie war noch sehr benommen gewesen und erholte sich nach einigen Schlucken Wasser und einem doppelten Brandy ein klein wenig.
    Einen Schemel hatte ich mir als Sitzplatz genommen und hockte ihr gegenüber, so daß wir uns anschauen mußten. Suko saß etwas abseits und hielt sich vornehm zurück.
    Es kam jetzt wirklich auf diese Person darauf an. Nur sie war in der Lage, Licht in einen Fall zu bringen, den Suko und ich noch nicht durchschauten.
    Es hatte mit einem Anruf begonnen, der mich erreicht hatte. Ein gewisser Slim Baker hatte mich zu einer Londoner Müllkippe bestellt, denn dort war etwas vorgefallen, mit dem er und seine Kollegen nicht zurechtgekommen waren.
    Sie hatten dort Puppen gesehen, die sich bewegten. Lebende Schaufensterpuppen, keine Roboter, wie mir ausdrücklich gesagt worden war, und dieser Fall hatte mein Interesse geweckt, obwohl ich mit einigen Vorurteilen zur Kippe gefahren war.
    Diese Vorurteile waren sehr bald verschwunden, denn ich hatte die Puppe in Aktion erlebt. Über den Müllberg hinweg war ich ihr gefolgt, nur hatte ich sie nicht mehr stellen können. Sie war in einen der großen Schredder hineingerutscht und zermalmt worden. Damit war die Spur praktisch erloschen, doch so leicht gab ich nicht auf.
    Zusammen mit meinem Freund Suko hatten wir herausgefunden, daß sich zwei Kaufhäuser von alten Schaufensterpuppen getrennt hatten.
    Nur waren diese nicht entsorgt worden, man hatte sie an das Künstlerpaar Diana Perl und Darius Chan verkauft.
    Mehr wußten wir nicht.
    Wir kannten keine Hintergründe, denn die mußte es einfach geben. So einfach liefen keine lebenden Puppen durch die Gegend, es steckte immer etwas dahinter.
    Würde die Perl reden?
    Sie sah nicht gut aus. Ihr Gesicht sah aus wie das eines aschfahlen Blutsaugers. Die bleichen Lippen zuckten, die Augen hatte sie verengt, ich spürte ihren Widerwillen und auch ihren Haß, der mir entgegenströmte.
    »Möchten Sie noch einen Schluck?« fragte ich sie.
    »Nein!«
    Ich nickte. »Gut, wie Sie wollen, aber Sie sollten sich schon über Ihre Lage im klaren sein.«
    »Über welche Lage denn?«
    »Das will ich Ihnen ja erklären.«
    »Okay, ich höre.« Sie strich über die bläulich angeschwollene Stelle des Kinns hinweg, zuckte zusammen, und ihre Blicke wurden zu Dolchen.
    Am liebsten hätte sie mich aufgespießt.
    »Sie wußten, Miß Perl, daß wir Polizeibeamte waren. Dennoch haben Sie versucht, uns zu überwältigen und zu töten. Sie haben meinen Kollegen niedergeschlagen, und Ihr Partner hat auf mich geschossen, und zwar in der Absicht, mich umzubringen.«
    »Woher wissen Sie das denn?«
    »Wer schießt, will auch töten.«
    »Ja!« knirschte sie. »Das hätten Sie beinahe geschafft!«
    »Ich habe mich nur gewehrt, das wissen Sie ebenfalls. Aber lassen wir das, bleiben wir bei den Fakten. Es steht fest, daß Sie beide das Ziel nicht erreicht haben. Sie sind aus dem Rennen, und Sie werden bald Gelegenheit bekommen, gesiebte Luft zu atmen. Es kommt auf Sie an, wie lange das geschieht. Zeigen sie sich kooperativ, werden wir einiges für Sie tun können. Reagieren Sie verstockt, wird es nicht so gut aussehen.«
    Die Perl grinste blasiert. »Sie können erzählen, was sie wollen, Sinclair. All Ihr Gerede steht auf einem verdammt dünnen Eis, das leicht einbrechen kann, das wissen Sie.«
    »Was sollte ich denn wissen?«
    »Muß ich das noch sagen?« Sie amüsierte sich, auch wenn es mir gespielt vorkam. »Sie sind doch keinen Schritt weitergekommen. Sie wissen gar nicht, um was es geht. Man hat Sie mit einem Phänomen konfrontiert, das in Ihren Kopf gar nicht hineingeht.«
    »Woher wissen Sie das so genau?«
    »Weil Bullen keine Phantasie haben.«
    Ich wiegte den Kopf. »Das mag in dem einen oder anderen Fall stimmen. Könnten Sie sich denn

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