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0909 - Das Opfer

0909 - Das Opfer

Titel: 0909 - Das Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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meilenweit weg.«
    »Jedenfalls müßt ihr so schnell wie möglich hin. Versucht herauszufinden, wo dieses Haus liegt. Der Name Kendrake wird euch sicherlich dabei helfen. Mich könnt ihr immer erreichen, ich werde keinesfalls die nächsten Stunden schlafend im Bett verbringen.«
    »Gut, Sarah, danke, daß du angerufen hast.«
    »Viel Glück«, flüsterte sie noch, bevor sie auflegte.
    Zwei Augenpaare waren auf mich gerichtet. Zwei Hände hoben ihre Gläser an, und Suko meinte:
    »Okay, John, von nun an steigen wir in den Fall richtig ein…«
    ***
    »Das hat aber lange gedauert, Greta!« murrte Romana, als die kleine Frau das Zimmer betrat.
    »Du mußt schon entschuldigen, aber ich hatte noch zu tun. Ich wollte die letzten Teller in die Spülmaschine einräumen.«
    »Okay.«
    »Was möchtest du?«
    »Ein Bad nehmen. Danach wirst du mich anziehen, das heißt, du wirst meine beste Nachtwäsche aus dem Schrank holen und mir auch den seidenen Morgenmantel zurechtlegen.«
    »Geht in Ordnung.«
    »Dann laß jetzt das Wasser einlaufen.«
    Als Greta im Bad verschwunden war, drehte Romana ihren Rollstuhl und bewegte sich auf das Fenster zu, hinter dessen Scheiben die Dunkelheit drückte.
    Im Park leuchteten keine Lichter. Möglicherweise waren sie bereits ausgeschaltet worden. Überhaupt konnte sie nicht viel erkennen, weil im Zimmer noch Licht brannte und man dabei schlecht hinausschauen konnte. Sie wartete, und sie wußte genau, daß ER bereits in der Nähe war. Sicherlich versteckte er sich draußen in der Finsternis, ohne ihr Fenster aus den Augen zu lassen. Wenn es stimmte, mußte er einen Teil ihres Körpers sehen können und sich möglicherweise schon auf das Blut freuen, das er bald aussaugen konnte.
    Etwas flatterte draußen vorbei und erschreckte die Frau. Nur ein großer Vogel, eine Eule vielleicht oder ein Kauz, denn diese Vogelarten lebten im Park.
    Greta hatte die Tür zum Bad nicht geschlossen. Durch die Öffnung drang der Geruch des Badezusatzes, den Romana so liebte. Er war fraulich, nicht zu süßlich, aber auch nicht zu herb.
    »Wir können«, sagte die Helferin.
    Romana drehte den Rollstuhl vom Fenster weg. Sie lächelte dabei versonnen, was bei Greta Fragen aufwarf, die sie allerdings nicht stellte. Sie wurde bezahlt für ihre Arbeit. In die Probleme anderer hatte sie sich nicht einzumischen, obwohl sie sich natürlich ihre Gedanken machte.
    Sie wußte genau, wie alles weitere ablaufen würde. In der Sitzwanne würde Romana eine Viertelstunde bleiben. In dieser Zeit hatte Greta Muße genug, das Bett zu überziehen.
    Sie half Romana in die Sitzwanne hinein und zog sich dann zurück. Das Bett schlug sie auf, holte aus dem Schrank das gewünschte Nachthemd, schaltete auch die kleine Lampe auf dem Nachttisch ein und legte den seidenen Morgenmantel griffbereit hin.
    Dann ging sie zum Fenster. Durch die Veränderung der Lichtquelle, die jetzt nicht mehr so intensiv den Raum ausleuchtete, gelang es ihr, einen Blick in den Park zu werfen. Es war alles normal, wie immer, aber daran glaubte Greta nicht. Auch sie war oft genug sehr feinfühlig, auch wenn man es ihr äußerlich nicht abnahm, und sie fürchtete sich im Prinzip vor dieser Nacht.
    Da sie noch Zeit genug hatte, öffnete sie den rechten Flügel des Fensters und lehnte sich hinaus.
    Die Nacht war kühl, passend für diese Jahreszeit. Feuchtigkeit trieb durch die Finsternis und hatte an einigen Stellen eine Dunstschicht gebildet.
    Das waren Inseln, in denen jeder Deckung finden konnte, auch ein Einbrecher. Sie überlegte, ob die Lage des Zimmers in der ersten Etage für jemanden ein Hindernis war.
    Nein, nicht unbedingt. Wer hineinkommen wollte, der würde es auch schaffen, das stand für Greta fest. Etwas kratzte in ihrem Hals, und sie hüstelte in die Dunkelheit hinein. Kurz danach erschrak sie, denn sie erlebte eine Reaktion auf das Hüsteln. Aus dem Dunkel und vom Boden her stach ein Lichtstrahl in die Höhe, traf ihr Gesicht und blendete sie.
    Bevor Greta zurückzucken konnte, hörte sie Rakis Stimme. »Du bist es nur.«
    »Ja, warum nicht?«
    »Schon gut.«
    »Bleibt ihr die Nacht über draußen?«
    Das Licht verschwand wieder. Aus dem Dunkel hörte sich Rakis Stimme unheimlich an. »Ja.«
    »Und wen sucht ihr?«
    »Dich bestimmt nicht. Aber du kannst uns einen Gefallen tun und eine große Kanne Kaffee kochen.«
    »Werde ich machen.«
    »Greta!« Sie hatte Romanas Ruf gehört und drehte sich um. Schnell schloß sie das Fenster und eilte ins

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