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091- Das Schloß der teuflischen Deborah

091- Das Schloß der teuflischen Deborah

Titel: 091- Das Schloß der teuflischen Deborah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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eingestürzten Kellern geborgen und dann verpackt worden waren.
    Zunächst war
es nur darauf angekommen, das Schloß zu errichten und die speziell für das
Castle gefertigten Möbel unterzubringen. Einige Utensilien aus der
Vergangenheit fanden bereits ihren Platz im Schloß. So auch im Weinkeller.
    Hunderte von
noch erhaltenen und gefüllten Weinflaschen aus dem Besitz des ehemaligen
Schloßherrn waren aus einem versteckt angebrachten Weinkeller ans Tageslicht
befördert worden. Der Wein war nicht mehr genießbar. Er war zu einem dicken
Sirup, zum Teil zu eingetrockneten Kristallen geworden. Aber allein die
dickverstaubten Flaschen bildeten ein Sammelsurium von seltenen Kostbarkeiten.
    Ein Teil des
ursprünglichen Weinkellers war eingerichtet. Aber es fehlten noch sehr viele
Flaschen, um alle Nischen und Regale zu füllen. Auch die Folterinstrumente
sollten wieder an Ort und Stelle kommen. Die Kammer war allerdings so groß, daß
Poul Wimburn bequem seine Kellerbar in dieser makabren Umgebung, in der
Menschen geschrien und gelitten hatten, einrichten konnte.
    Seine Freunde
waren begeistert von dem Gedanken, hier die nächste Party veranstalten zu
können. Und diese Feier lag näher, als manch einer an diesem Nachmittag ahnte.
Poul war für jede Art Festlichkeit zu haben, brachte sie doch etwas Abwechslung
in sein armes, verwöhntes Leben.
    Kaum waren
die Eltern aus dem Hauptportal gefahren, rief er auch schon in der Umgebung an
und versuchte, Männlein und Weiblein zusammenzutrommeln.
    Überglücklich
stürzte er in Richtung Keller, um letzte Hand an sein halbfertiges Werk zu
legen.
    Liz hielt
sich im Roten Salon auf und schmökerte. Geistergeschichten waren ihre große
Schwäche. Sie hörte es hämmern und rumoren. Im Gemäuer kratzte und schabte es,
als wäre eine ganze Armee Ratten unterwegs.
    Dann
herrschte wieder gespenstische Stille!
    Zwanzig
Minuten vergingen. Immer noch Stille. Dann hörte sie Poul rufen: »Liz! Liz,
komm doch mal runter!« Es klang so weit entfernt, als befände er sich tief
unter der Erde.
    Liz Wimburn
reckte die schlanken Glieder, legte ihr Buch aufgeschlagen zur Seite und erhob
sich von dem breiten Bett. Leichtfüßig lief sie aus dem Salon, passierte einen
Durchlaß und ging über die alten, ausgetretenen, steinernen Stufen in das
finstere Untergeschoß.
    Im Gewölbe
brannte elektrisches Licht.
    Der
halbeingerichtete Folterraum machte schon einen recht guten Eindruck. In eine
Ecke hatte Poul die Ritterrüstung gestellt. Im Visier des Eisenmannes befand
sich ein Stereo-Lautsprecher, in einem Loch in der Wand auf der anderen Seite
der zweite.
    Wenn Poul
noch zwei Stunden hier werkelte, war die Bar einweihungsreif. Es mußte kaum
noch Hand angelegt werden. Es gab genügend Sitz- und Liegeplätze, eine
effektvolle Beleuchtung und den ungewöhnlichen Hintergrund einer echten
Folterkammer. In der Mitte befand sich die Tanzfläche, ein etwas unebener
Steinboden, der hier dunkler wirkte als die massigen Platten rundum. Hier
schien des öfteren Blut geflossen zu sein.
    »Poul?«
fragte Liz und näherte sich der Öffnung, durch die man in das angrenzende
Gewölbe gelangte. Ihr flachsblonder Bruder kniete dort vor einer riesigen
Truhe, vor sich ein rissiges und mitgenommenes Segeltuch ausgebreitet, in das
die Kiste eingeschlagen gewesen war. An der Wand hatte er mehrere alte und
dunkle Gemälde aufgestellt.
    »Schau dir
das an, Schwesterlein«, sagte er fasziniert. »So etwas enthält man uns vor. Ist
das nicht eine Schande?«
    »Meinst du,
sie stammten von einem berühmten Künstler?«
    Er zuckte die
Achseln. »Das glaube ich nicht, kommt auch nicht darauf an. Aber die scheinen
echt zu sein – und uralt. Schau, die Leinwand ist teilweise brüchig. Das sind
acht alte Schinken! Und da läßt unser Vater von einem Landschaftsmaler nach
alten schottischen Stichen Ölgemälde anfertigen und schmückt die Halle damit.«
    Liz Wimburn
trat interessiert näher. »Sind noch mehr Bilder in der Truhe?«
    »Nein. Mit
dem einen aber hat es anscheinend eine besondere Bewandtnis«, meinte er.
    »Wieso?«
    Poul warf den
Kopf nach hinten, um die langen weichen Haare aus der Stirn zu schütteln. Er
wies auf das ganz links stehende Bild, das das Porträt einer finster
dreinblickenden Frau im grünen, hauteng anliegenden Kleid zeigte. »Das sieht
noch am besten aus. Ein Kreuz lag darauf. Es war mit einem morschen Ledergurt
festgebunden. Komisch, nicht wahr?« Er grinste breit, drückte sich in die Höhe
und ging auf

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