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091- Das Schloß der teuflischen Deborah

091- Das Schloß der teuflischen Deborah

Titel: 091- Das Schloß der teuflischen Deborah Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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das betreffende Gemälde, das die teuflische Deborah darstellte,
zu.
    »Das Kreuz
scheint etwas genutzt zu haben. Das Bild ist besser erhalten als die anderen.«
    Liz Wimburn
kniff die Augen zusammen. Sie stellte sich neben ihren Bruder. »Es ist farblich
wunderschön«, sagte sie.
    Poul zeigte
ihr das einfache, wurmstichige Kreuz, das er ebenfalls an die Wand neben das
Portrait gestellt hatte, das sich aber durch seine Farbe kaum vom Hintergrund
abhob.
    »Das ist das
Kreuz«, sagte er. »Du bist doch belesen und hast einen schlauen Kopf,
Schwesterlein. Denk darüber nach, und wenn du es weißt, teil es mir mit! Es
interessiert mich.
    Aber jetzt
will ich mir erst mal ansehen, wie das Bild bei Tageslicht aussieht. Es würde
sich doch ganz hervorragend in der Halle machen, findest du nicht auch?« Das
war typisch Poul – sprunghaft und unberechenbar. Dauernd hatte er etwas Neues
im Sinn.
    Er wuchtete
das schwere Bild hoch und trug es durch die Folterkammer bis zur untersten
Treppenstufe.
    Dort mußte er
das Kunstwerk zum ersten Mal abstellen. Er schnaufte hörbar. »Verdammt schwer.
Die Dame muß ein ganz schönes Gewicht gehabt haben.«
    Liz sagte: »Es
muß sich um Lady Deborah handeln. Sie hat das Schloß verflucht und alle, die
ihr seinerzeit übel mitspielten.«
    »Na, also!«
Ihr Bruder warf theatralisch die Hände in die Höhe. »Daran erkennt man, daß du
deine Lektion gelernt hast.«
    »Ich habe die
Geschichte der schottischen Schlösser von Farnborough gelesen, mein Lieber.
    Das ist
alles. Darin spielt auch Manor-Castle eine gewichtige Rolle. Und als feststand,
daß wir diesen Koloß wirklich hier als Eigentum erhalten sollten, habe ich mich
immer mehr mit Schriften und Zeugnissen über Manor-Castle befaßt. Eine gewisse
Lady Deborah – so die Legende – hat eine gewichtige Rolle gespielt. Crermont
oder Clermont hieß der Maler, der seinerzeit auf Manor-Castle gewesen war, um
Lady Deborah unmittelbar vor ihrer Hinrichtung in einem Ölgemälde zu verewigen.
Die Lady bat darum, daß sich ihre Seele, ihr ganzes Wesen in dem letzten Bild
spiegelt. Dem Künstler soll dies tatsächlich gelungen sein.
    Das Portrait
sei so lebensecht, daß man glaubte, es wäre nicht gemalt, sondern Lady Deborah
selbst sei in den Rahmen gestiegen. Von diesem Gemälde aus soll sich ihr
rächender Geist gelöst und schließlich gemordet haben.«
    »Hm,
interessant!« Poul Wimburn spitzte die Lippen und starrte das Kunstwerk an.
    »Lebensecht
wirkt es, selbst bei diesem schwachen Licht hier unten. Deine Story gefällt
mir, die mußt du heute abend zum besten geben, wenn die Party nicht ganz so
nach Wunsch laufen sollte. Das gefällt bestimmt jedem. Ich werde das Bild
aufhängen und allen erzählen, daß…«
    In diesem
Moment schlug die Glocke an.
    Poul Wimburn
stutzte und zog die Augenbrauen in die Höhe.
    »Was hören
meine entzündeten Ohren? Welch unheimlicher Laut tönt da durch die unheiligen
Hallen? Das ist Bill. Ich wette drauf!«
    »Bill?«
    »Bill
Trailer. Er kündigte mir vorhin am Telefon an, daß er mal für einen Sprung
hereinschauen wolle. Ich sagte, ich könne ihn gebrauchen. Ein bißchen mit Hand
anlegen, damit der Laden auf die Beine kommt. Auf dich kann ich nicht
zurückgreifen, du bist mehr für die geistige Arbeit.«
    Noch mal
ertönte die Glocke.
    Es war im
ganzen Anwesen zu hören. Der neue Schloßherr hatte überall im Schloß die
Klingeln anbringen lassen, so daß man sie auch in der entferntesten Ecke hörte.
    »Ich komme
schon!« brüllte Poul, als gelte es, sich durch sämtliche Mauern bemerkbar zu
machen. »Ich bin gleich zurück, schlaue Liz. Tröste dich einstweilen mit dem
Bild von Lady Deborah.«
    Er hastete
nervös die Stufen hoch.
    Mit Trara und
Gesang jagte er durch die Halle, noch ehe jemand vom Küchenpersonal zum Portal
eilen konnte. Der Butler, der auch gleichzeitig als Chauffeur angestellt war,
damit David T. Wimburn ein zweites Gehalt sparte, war nicht im Haus, da er die
Herrschaften zum Flugplatz brachte.
    Poul
schlitterte über den spiegelglatten Boden, breitete die Arme aus und gab ein
Brummgeräusch wie ein Flugzeugmotor von sich.
    Mit dem
flachen Bauch knallte er gegen das Tor und taumelte wie ein abgeschossener
Fasan gegen die massive Holztür. »Aus«, murmelte er und verdrehte die Augen wie
ein kleiner Junge. »Volltreffer, Bauchlandung!« Den Spieltrieb hatte er von
seinem Vater geerbt. Er öffnete die Tür.
    Es war Bill
Trailer – groß, schlank und so alt wie Poul. »Hallo,

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