Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0910 - Planet der Telepathen

Titel: 0910 - Planet der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
vorprogrammierten Start.
     
    *
     
    Es war selbst für Kalus nicht einfach, an den Wachtposten vorbeizugelangen, die am Rand des Hafengeländes ziemlich nachlässig ihren Dienst versahen. Sie standen nur hier, um Neugierige von dem Schiff fernzuhalten, dessen Start für jeden, der sich in seiner unmittelbaren Nähe aufhielt, lebensgefährlich war.
    Kalus kannte den Zeitpunkt des Starts, aber er wußte nicht, daß Kor ihn aus technischen Gründen um eine Stunde vorverlegt hatte. Auch Chworch hatte dafür plädiert, weil seine Berechnungen in letzter Minute eine geringfügige Abweichung ergeben hatten. Bei der jetzt festgelegten Zeit erhielt das Schiff eine Startposition, die jede Kursänderung überflüssig machte. Es würde direkt auf sein fernes Ziel zusteuern.
    Es war dunkel geworden, als Kalus das Landefeld erreichte und weit vor sich undeutlich die schattenhaften Umrisse des Schiffes ausmachen konnte. Obwohl es in absoluter Finsternis auf seinen Heckflossen da stand, hob es sich gegen den Nachthimmel ab.
    Ihn selbst würde man kaum sehen könne, dazu war er zu klein, außerdem trug er dunkle Kleidung. Hier draußen auf dem Feld gab es keine Wachen mehr, denn noch nie hatte jemand versucht, sich einem startbereiten Kundschafter zu nähern.
    Kalus verlangsamte seine Schritte, als sich die dunkle Silhouette vor ihm auftürmte. Vorsichtig ging er an den wuchtigen Heckflossen vorbei, die zugleich als Standbeine dienten. Er blickte nach oben.
    Die Düsenöffnungen waren knapp zwei Meter über ihm, kaum erkennbar und daher um so harmloser wirkend. Und doch würden in etwas mehr als einer Stunde die flammenden Energiebündel aus ihnen schlagen und das Schiff in den Himmel hinaufheben.
    Gleichzeitig würden sie die Bomben zünden.
    Bis dahin aber würde er, Kalus, sicher im Institut sitzen und das großartige Schauspiel des explodierenden Kundschafters beobachten. Man würde Kor zur Rechenschaft ziehen und bestrafen. Der Verdacht, daß Sabotage oder zumindest Nachlässigkeit im Spiel war, konnte leicht ausgestreut werden, auch wenn er sich nicht mehr beweisen ließ.
    Kalus griff unter seinen Rock und zog eine zusammengelegte Leiter aus leichtem Metall daraus hervor, die er auseinanderschob und aufstellte. Ohne sie hätte er die, Düsenöffnungen niemals erreichen können. Als Physiker wußte er genau, wo er die Bombe unterbringen mußte, damit sie wenigstens zwei oder drei der acht Düsen zerriß.
    Noch eine Stunde und eine Minute bis zum vermeintlichen Start.
    Kalus überprüfte den Stand der Leiter und nahm die kubische Bombe aus der Tasche. Ein Entschärfen war überflüssig, die Millionen Grad Hitze würden genügen, sie detonieren zu lassen.
    Als er die erste Sprosse erklommen hatte, war ihm, als hätte er dicht über sich ein Geräusch gehört. Es war wie das ferne Grollen eines Donners gewesen, das sich aber sofort wieder abschwächte und in ein gleichmäßiges Summen überging. Sollten sich die Pumpen schon eine Stunde vor dem Start eingeschaltet haben?
    Er holte nach, was er bisher versäumt hatte, weil er es für überflüssig hielt. Die Bombe in der Hand, esperte er nach den Gedanken Kors, der von irgendwoher den Start beobachten würde.
    Und er fand sie.
    Wie gelähmt stand er auf der Leiter, unfähig, sich zu bewegen.
    Start in zwei Sekunden ...
    Mit einer letzten Kraftanstrengung gelang es ihm, den Kopf nach hinten zu beugen und nach oben zu sehen.
    Er blickte in die flammende Hölle einer explodierenden Sonne.
    Nein, es waren acht Sonnen...
     
    *
     
    Kor, Chworch und Tanjer hatten sich im astronomischen Institut zusammengefunden, um den Start zu beobachten, der immer wieder ein faszinierendes Schauspiel bot. Mit jedem Schiff, das Sceddo verließ, verließen es auch Hunderttausende von Hoffnungen, die sich bisher nie erfüllt hatten, wenn man von dem schwachen Hoffnungsschimmer absah, der dem Fremden und Blaker zu verdanken war.
    Kor nahm den Blick vom Chronometer an der Wand und sah wieder hinaus auf das Landefeld, wo in der Finsternis das Schiff wartete.
    „Jetzt noch drei Sekunden bis zur Zündung", sagte er.
    Er hatte es kaum ausgesprochen, als die Flammen aus dem Heck schlugen und die Nacht zum Tag werden ließen. Für eine Sekunde war unmittelbar unter den Antriebsdüsen ein Schatten zu erkennen, der in der Feuerglut verging.
    Das Schiff stieg bereits, als die Explosion erfolgte.
    Sie erfolgte dicht am Boden und verursachte einen Trichter in der massiven Liftplatte, nur noch die Schockwelle

Weitere Kostenlose Bücher