Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0910 - Planet der Telepathen

Titel: 0910 - Planet der Telepathen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
dürfen, gern erfüllt. Akrobath wollte die Sterne aus der Nähe sehen, das war sein größter Wunsch.
    Der Mann schlief tief und fest. Die beiden Bewußtseine konnten ihre Unterhaltung nun wieder flüsternd fortführen, denn sie benötigen keinen Schlaf für sich.
    „Glaubst du, daß die Konzepte auf EDEN Erfolg haben werden?"
    „Ich weiß es nicht", gab Ellert zu, „aber ich nehme es an. Sie sind dabei, die ersten Stadien der Entstofflichung zu überwinden. Wir haben erlebt, daß die Fortschritte der einzelnen Gruppen unterschiedlich zu bewerten sind. In Kelten-Bay begnügt man sich mit der bloßen Theorie und versucht die Symbiose mit der Natur, mit den Pflanzen. In Kantrov jedoch ist die Loslösung vom Körper schon so weit fortgeschritten; daß die Entstofflichung eintritt. Die freien Bewußtseine beginnen sich zu integrieren, also zu einem einzigen Bewußtsein zu werden."
    „Die Bewohner eines ganzen Planeten -ein einziges Bewußtsein! Das ist ungeheuerlich, Ernst! Das ist der Beginn..."
    „Der Beginn der Zukunft", murmelte Ellert. „Das also ist es, was der Unsterbliche plante, als er EDEN schuf und mit den Konzepten bevölkerte. Eine neue Superintelligenz soll entstehen."
    „So einfach ...?"
    „Es ist keineswegs einfach, das haben wir erlebt. Die Geburtswehen sind sogar schrecklich. Denke nur an Dommerjan, an das Gebiet des ewigen Nebels auf EDEN II. Doch auch das wird vorbei sein, wenn das nächste Stadium erreicht ist."
    Gorsty Ashdon wollte antworten, aber er schwieg. Die Ohren des Schlafenden hatten ein Geräusch aufgefangen, das sich wieder entfernte und schließlich verstummte.
    „Das war Akrobath", vermutete Ellert. „Er schwebt seinen üblichen Rundgang." .
    Als das Doppelkonzept dem Roboter zum ersten Mal begegnete, war das Erstaunen auf seiner Seite gewesen. Das Ding hatte die Form eines Diskus von gut einem halben Meter Durchmesser und schwebte meist auf einem atmosphärischen Prallfeld dicht über dem Boden. Auf der oberen Fläche des Scheibenkörpers gab es eine kleine Öffnung, aus der bei Bedarf eine Kugel von doppelter Faustgröße ausgefahren werden konnte. Diese Kugel war die Nachbildung eines menschlichen Kopfes mit runzeligem Gesicht und flacher Stirn.
    Ursprünglich hatte Akrobath zur Belustigung gedient, aber die Konzepte hatten bald das Interesse an jeder Art von Belustigung verloren, und der Roboter begann sich einsam zu fühlen. Um so größer war seine Freude, als er Ellert/Ashdon begegnete. Man freundete sich an, half sich gegenseitig - und so geschah es, daß Akrobath mit an Bord der Space-Jet ging.
     
    *
     
    Akrobath fuhr die rechte Hand aus und öffnete die Tür zur Zentrale.
    Vorsichtig regulierte Akrobath seine Prallfelder, um nichts zu berühren. Er stieg so hoch, daß er bequem durch die Aussichtskuppel sehen konnte, die wie eine gläserene Wand die Zentrale umgab. Er wußte, daß er hier den Sternen am nächsten war.
    Seine ungewöhnliche Sehnsucht nach den Sternen war vorhanden gewesen, soweit er sich zu erinnern vermochte. Seine Schöpfer mußten sie ihm mitgegeben haben.
    Akrobath wußte, daß es nicht die Konzepte waren, die ihn schufen. Wer aber war es dann gewesen?
    Akrobath befand sich seit einiger Zeit in einem Prozeß der emotionellen Umwandlung. Ursprünglich dazu programmiert, die -auf EDEN II beheimateten Konzepte aufzuheitern, mußte er über deren Versuche, ihre Bewußtseine zu integrieren, maßlos enttäuscht sein. Er wurde überflüssig.
    Sein Zusammentreffen mit dem „normalen" Doppelkonzept beschleunigte den Umwandlungsprozeß. Zwar besaß Ellert/Ashdon genügend Sinn für Humor, um die einstudierten Späße des Roboters mit Lachen zu honorieren, doch wurden diese immer seltener. Statt dessen bemühte sich Akrobath, dem Konzept eine wirkliche Hilfe zu sein.
    Die Rettung des sich wahrscheinlich in großer Gefahr befindlichen Unsterblichen ES wurde auch für ihn zur vordringlichen Aufgabe.
    Soweit er das beurteilen konnte, stand ziemlich genau vor dem Schiff in Fahrtrichtung ein einzelner Stern, dessen Entfernung kaum mehr als ein Dutzend Lichtjahre betragen konnte. Eine einzige Linearetappe würde genügen, ihn zu erreichen.
    Schon mehrere Systeme waren angeflogen worden, aber die Hoffnung, einen bewohnten Planeten vorzufinden, erfüllte sich in keinem Fall. Ellert/Ashdon wollte versuchen, die Space-Jet gegen ein leistungsfähigeres Schiff „umzutauschen". Voraussetzung dazu war natürlich, daß man einer fortgeschrittenen technischen

Weitere Kostenlose Bücher