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0911 - Der Helk des Quellmeisters

Titel: 0911 - Der Helk des Quellmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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räumen.
    „Ihr seid nicht mehr in Quarantäne", sagte Julian Tifflor. „In unserem Stützpunkt stehen Quartiere bereit, die den loowerischen Bedürfnissen entsprechen."
    Die Terraner waren freundlich wie immer, und Burnetto-Kup zweifelte nicht daran, daß man sie auch weiterhin zuvorkommend behandeln würde. Dennoch verließ er sein Schiff nur ungern, denn egal wie vertraut die Terraner mit den loowerischen Lebensgewohnheiten auch waren, die gewohnte Umgebung konnten sie ihnen nicht ersetzen.
    Dennoch brachte Burnetto-Kup keinen Einwand vor. Er fügte sich schweigend. Er glaubte, daß die tatsächliche Entwicklung der Prophezeiung des Helks Nistor zuwiderlief. Die Terraner holten nicht den Helk in ihren Stützpunkt, um ihn dort untersuchen zu können, sondern sie widmeten sich ausschließlich ihnen und ließen Nistor völlig unbeachtet.
    Als Burnetto-Kup sicher zu sein glaubte, daß kein Translator nahe genug war, um seine Stimme zu registrieren, sagte er zu Nistor: „Wie konnte es passieren, daß du die Terraner falsch eingeschätzt hast. Sie holen uns ab und nicht dich."
    „Etwas anderes war nicht zu erwarten", erwiderte Nistor. „Sie ziehen euch ab, um sich mir völlig ungestört widmen zu können. Daß sie dies an Bord der GONDERVOLD tun wollen, zeigt höchstens, daß sie überaus vorsichtig sind und ihren eigenen Stützpunkt keiner Gefahr aussetzen wollen. Und das ist sehr vorausschauend, denn ich kann mich wirkungsvoll wehren."
    Es war für Burnetto-Kup beruhigend, das zu wissen.
     
    6.
     
    Boyt Margor war kaum in der Großklause angekommen, da ereignete sich auch schon der erste Zwischenfall mit seinen neuen Paratendern.
    Er war mit ihnen auf Deck 9 materialisiert, das für Fälle wie diesen freigehalten wurde. Der Zweck war, daß Neuankömmlinge, ob es sich nun um unfreiwillige Gäste oder potentielle Paratender handelte, sich in neutraler Umgebung fanden. Deck 9 war unausgebaut, aber es standen immer zwei Paratender Wache, die mit Paralysatoren bewaffnet waren. Sie sollten Ausschreitungen verhindern.
    In diesem Fall schien -sich die Anwesenheit der beiden Wachtposten jedoch als verhängnisvoll zu erweisen. Zumindest stellte es sich für Margor so dar..
    Vor dem distanzlosen Schritt wären die vier Männer und zwei Frauen von Jota-Tempesto noch lammfromm gewesen. Margor schien sie mit seinem Amulett in Bann geschlagen zu haben. Als sie jedoch In fremder Umgebung herauskamen, sich mit der kahlen, nüchternen Umgebung der neunten Ebene der Großklause konfrontiert sahen, wurden sie merklich unruhiger.
    „Kein Grund zur Aufregung", redete Margor beruhigend auf sie ein, der ihre Unruhe als normale Reaktion auf den ungewohnten Wechsel wertete.
    Doch dann traten die beiden Wachtposten auf den Plan - und mit den sechs Neuankömmlingen ging urplötzlich eine unheimliche Verwandlung vor.
    Von einem Moment zum anderen wurden sie wild. Animalische Laute ausstoßend, stürzten sie sich auf die Wachtposten.
    Der erste wurde von ihnen förmlich überrannt, bevor er überhaupt noch wußte, wie ihm geschah. Dem anderen, der einige Schritte dahinter stand, gelang es noch, den Paralysator in Anschlag zu bringen und einen breitgefächerten Lähmstrahl in die Reihe der Angreifer zu feuern. Drei von ihnen wurden paralysiert, die verbliebenen zwei Frauen und ein Mann begruben ihn jedoch förmlich unter sich. Sie ließen erst von ihm ab, als er sich nicht mehr rührte.
    Das alles hatte nur wenige Sekunden gedauert. Margor hatte keine Gelegenheit zum Eingreifen gehabt.
    Nachdem die beiden Paratender niedergerungen waren, kehrte die Ruhe in die zwei Frauen und den Mann zurück. Sie taten so, als sei überhaupt nichts vorgefallen. Sie machten einen so friedlichen Eindruck wie vor diesem Zwischenfall. Sie hoben die Paralysatoren auf und brachten sie zu Margor. Er nahm sie automatisch an sich. Dabei konnte er die Augen nicht von ihnen lassen. Verblüfft stellte er fest, daß ihre Gesichter entspannt waren, der Blick ihrer großen, verträumt wirkenden Augen war entrückt.
    Margor kämpfte die aufsteigende Wut nieder. Er ahnte, daß er diese Menschen für ihre Handlungsweise nicht verantwortlich machen konnte. Statt ihnen Vorhaltungen zu machen, holte er sein Amulett hervor und spielte provozierend damit: Das Amulett zog augenblicklich die Aufmerksamkeit der drei Menschen von Jota-Tempesto auf sich.
    „Warum habt ihr das getan?" fragte er. „Ihr hattet keine Veranlassung, diese beiden Männer niederzuschlagen. Es sind Freunde

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