Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0911 - Der Helk des Quellmeisters

Titel: 0911 - Der Helk des Quellmeisters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
erwartest gar keine Hochrechnung über eine wahrscheinliche Entwicklung", stellte Nistor fest. Wäre er, wie die meisten anderen Helks, der Restriktion durch eine entelechische Programmierung unterworfen gewesen, hätte Nistor gar nicht die Freiheit gehabt, eine solche Feststellung zu treffen.
    Und Burnetto-Kup war soweit an den Umgang mit dem Helk des Quellmeisters gewöhnt, daß er sein Verhalten hinnahm.
    Er fragte sich, was die Terraner eigentlich bezweckten. Da ihre Translatoren mit der Sprache seines Volkes gespeichert waren, mußten sie bereits mit Loowern Kontakt gehabt haben. Das konnte als gegeben vorausgesetzt werden, zumal Hergo-Zovrans Impulse an Pankha-Skrin aus diesem Sonnensystem gekommen waren. Und die Terraner waren die Herren dieses Systems. Es war unvorstellbar, daß sie von Hergo-Zovrans Anwesenheit keine Ahnung hatten. Die Existenz einer Neunturmanlage konnte ihnen nicht entgangen sein.
    Aber bisher hatten die Terraner die Existenz von Loowern noch mit keinem Wort erwähnt. Sie gaben nicht einmal eine Erklärung darüber ab, wie sie die Loowersprache beherrschen gelernt hatten. Sie versuchten nur, sich Informationen zu beschaffen, ohne etwas über ihre eigene Position zu verraten.
    Und Burnetto-Kup fragte nicht. Das hing mit der entelechischen Sperre zusammen, die alle Loower gegenüber Fremden hatten. In dieser Beziehung blockierte Burnetto-Kups Tiefenbewußtsein einfach. Die Furcht, etwas auszusagen, von dem die Terraner Schlüsse auf die Materienquellen und den damit zusammenhängenden Komplex ziehen konnten, war übermächtig. Und das zeigte Burnetto-Kup, daß er noch nicht die Reife eines Türmers besaß. Dann wäre es anders gewesen, hätte er zumindest Entscheidungsfreiheit besessen. Selbstverständlich hätte er sein Schweigen sowieso nicht gebrochen. Aber es war ein Unterschied, ob man etwas freiwillig tat oder ob man einem inneren Zwang gehorchen mußte.
    Nein, er war nicht reif. Darin hatte sich Pankha-Skrin geirrt.
    „Besteht die Möglichkeit, daß die Terraner unsere Geschichte glauben" Nistor?" fragte Burnetto-Kup. „Ich habe immer wieder ausgesagt, daß wir zufällig in diesem Sonnensystem gestrandet sind, ohne zu erkennen zu geben, daß wir von der Anwesenheit anderer Loower in diesem Raumsektor wissen. War es falsch, so zu handeln, Nistor?"
    „Es war so richtig oder falsch wie jede andere Lüge", antwortete Nistor. „Und die Wahrheit zu sagen, hättest du ohnehin nicht über dich gebracht, Burnetto. Doch nur das Bekenntnis, daß du von der Anwesenheit des Türmers Hergo-Zovran und seiner Mannschaft weißt, hätte die Terraner zum Informationstausch veranlassen können. Die Nachteile solchen Verhaltens wären jedoch größer als die Vorteile gewesen. Die Terraner arbeiten auf ein festgesetztes Ziel zu. Und darin sind sie überaus konsequent."
    „Was haben sie vor?"
    „Ich muß dich darauf vorbereiten, daß ihr schweren Zeiten entgegenseht", sagte Nistor. „Es gibt verschiedene Möglichkeiten, doch nur eine einzige hat einen nennenswerten Wahrscheinlichkeitsgehalt. Es ist ziemlich sicher, daß die Terraner ihr Interesse auf mich konzentrieren werden. Sie müssen annehmen, daß du und deine Mannschaft Einfluß auf mich ausübt, deshalb werden sie uns voneinander absondern. Für mich ergeben sich daraus keine Probleme, ganz im Gegenteil, ich würde eine solche Entwicklung sogar begrüßen, weil ich dann mehr Handlungsfreiheit hätte, um Pankha-Skrins Willen durchzusetzen. Für euch dagegen sehe ich gewisse Umstellungsschwierigkeiten."
    „Ich nehme es als Bewährungsprobe", erklärte Burnetto-Kup. Noch während er sprach, sah er, wie sich die neun Segmente Nistors in Bewegung setzten und alle einem gemeinsamen Punkt zustrebten. Dort schlossen sie sich zu einer Einheit zusammen. Dann erklärte der Helk: „Sie kommen."
    Bald darauf tauchte eine Abordnung von Terranern auf. An ihrer Spitze schritt ein Mann, von dem Burnetto-Kup glaubte, daß er noch nicht mit ihm zu tun gehabt hatte. Zumindest waren die bisherigen Kontaktpersonen anders gekleidet gewesen, und Burnetto-Kup hatte es noch nicht gelernt, die Terraner auch durch Körpermerkmale zu unterscheiden.
    „Ich bin Julian Tifflor", stellte sich der Terraner an der Spitze der Abordnung mittels seines umgehängten Translators vor. Er bezeichnete sich als Befehlsaber und Verantwortlichen für die Sicherheit von Burnetto-Kup und seiner Mannschaft. Und aus Sicherheitsgründen, so sagte er, sei es nötig, die GONDERVOLD zu

Weitere Kostenlose Bücher