0911 - Der Helk des Quellmeisters
von, mir."
Der Mann riß sich mhsam vom Anblick des Amuletts los und blickte sich um. Auf sein Gesicht trat ein Ausdruck des Bedauerns.
„Haben wir das getan?" wunderte er sich. „Das tut uns leid. Das Temperament muß mit uns durchgegangen sein."
„Ihr werdet lernen, es in Zukunft zu zügeln!" sagte Margor. Als er aus den Augenwinkeln beim Antigravschacht eine Bewegung sah, rief er: „Vorsicht! Waffen weg!"
Erst dann erkannte er Lee Mandrian, den Cheftender der Großraumnische, der mit vier Paratendern eingetroffen war.
„Was ist hier los?" fragte Lee Mandrian verständnislos, war jedoch Margors Befehl nachgekommen und hatte die Waffe weggesteckt. Diese Vorsichtsmaßnahme schien jedoch gar nicht nötig, denn der Mann und die zwei Frauen von JotaTempesto zeigten keinerlei Feindseligkeit.
Lee Mandrian blickte sich verwirrt um. Beim Anblick der in ihrem Blut liegenden Paratender wurde er blaß. Dann ließ er den Blick über die drei paralysierten Männer zu Margor gleiten, der meiner Hand sein Auge hielt und in der anderen die beiden Lähmstrahler.
„Hat es einen Kampf gegeben?" erkundigte sich der Cheftender überflüssigerweise.
„So etwas wird nie wieder vorkommen", sagte Margor in befehlendem Ton und blickte dem Mann von JotaTempesto fest in die Augen. Dieser machte ein zerknirschtes Gesicht. Margor fragte ihn: „Wer bist du?"
„Goro."
„Du bist dafür verantwortlich, Goro, daß deine Kameraden in Zukunft ihr Temperament zügeln werden", trug Margor ihm auf. „Verstanden?"
„Ich werde darauf achten", sagte Goro, wirkte auf Margor jedoch nicht sehr überzeugend.
„Ihr bleibt einstweilen hier", ordnete Margor an. „Ich werde dafür sorgen, daß ihr alles bekommt, was ihr zum Leben braucht. Ein Arzt wird kommen, um euch zu untersuchen. Versucht nicht, euch dagegen zu wehren. Ihr.habt hier nichts zu befürchten, denn alle hier stationierten Leute sind meine Freunde. Es sind auch eure Freunde.
Hast du verstanden, Goro?"
„Es sind unsere Freunde", wiederholte der Mann von Jota-Tempesto. „Wir werden es uns merken."
„Solltet ihr es vergessen, dann wird mit euch kurzer Prozeß gemacht", sagte Margor und spielte wieder mit dem Amulett. Nachdrücklich fügte er hinzu: „Und dann werdet ihr die Kraft des Totems der Tanzenden Jungfrau nie mehr wieder spüren."
„Wir werden - uns zügeln", versprach Goro, und die beiden Frauen nickten ernst.
„Ich überlasse euch jetzt meinen Leuten", sagte Margor und gab den Paratendern einen Wink, die inzwischen ihre beiden blutig geschlagenen Kameraden auf Schwebebahren fortgebracht hatten. „Befolgt alle ihre Befehle, denn aus ihrem Mund spricht mein Wille."
„Wir gehorchen", gelobten Goro und die beiden Frauen.
Die Paratender führten sie ab.
„Was sind das für Typen, Boyt?" fragte Lee Mandrian, als er mit Margor unter vier Augen war.
„Ich weiß noch nicht, in welche Kategorie ich sie einreihen soll", sagte Margor nachdenklich. „Aber eines ist gewiß. Wenn es mir gelingt, ihren Aggressionstrieb zu steuern, dann habe ich eine starke Kampftruppe.’ Paß gut auf sie auf, Lee."
Margor ließ den Cheftender stehen und wandte sich dem Arzt zu, der die beiden verwundeten Paratender versorgt hatte.
„Wie geht es ihnen?" fragte Margor.
„Es steht schlimm um sie", sagte der Arzt. „Jeder hat Knochenbrüche. Ihre Kopfverletzungen aber sind das Schlimmste. Ich müßte sie einer genaueren Untersuchung unterziehen, um eine gültige Diagnose..."
„Nicht nötig, Doc", unterbrach Margor ihn. In den Hyperraumklausen herrschte ohnehin Mangel an allem, seit seine Nachschubbasen auf der Erde von den Agenten der LFTRegierung zerschlagen worden waren. Er konnte es sich nicht leisten, zusätzliche Mäuler zu stopfen. Paratender, die ihre volle Leistung nicht mehr erbringen konnten, waren nur unnützer Ballast.
„Mach die beiden Verwundeten transportfähig, Doc", trug er dem Arzt auf. „Ich werde sie nach Tansor mitnehmen. Wenn du das erledigt hast, kümmerst du dich ausschließlich um die neuen Paratender. Ich möchte herausbekommen, was mit ihnen los ist. Und versuche mit allen Mitteln, ihren Aggressionstrieb unter Kontrolle zu bringen, Doc. Das ist vorerst alles."
Margor wandte sich dem Antigravschacht zu. Dort entdeckte er eine kleine, kindliche Gestalt, die sich unscheinbar im Hintergrund hielt, aber alle Vorgänge interessiert beobachtete.
„Scher dich nach oben, Baya!" schrie er das Mädchen an und vermerkte es einigermaßen zufrieden, wie das
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