0911 - Der Helk des Quellmeisters
Personalumschichtungen. Man weiß vorher nie, wo man als nächstes sein wird. All diese Umschichtungen werden von Computern vorgenommen, und ich glaube, daß nicht einmal Homer G, Adams weiß, was von einem aufs andere Mal auf ihn zukommt. Der Trend zur Sicherheit hat sich seit Eintreffen der loowerischen Delegation womöglich noch verstärkt."
„Das war zu erwarten", sagte Margor nur. „Und was ist bei den Verhandlungen selbst herausgekommen?"
„Goran-Vran hat einen aufschlußreichen Bericht über die Geschehnisse in der Neunturmanlage auf dem Mars abgegeben", meinte Van Renekkon kichernd. „Dein Auftauchen dort hat die Loower ziemlich aufgebracht. Nur schade, daß du entdeckt wurdest, denn das hat zu einem Abbau des gegenseitigen Mißtrauens geführt. Die Loower wissen jetzt, daß du dich im Besitz des von ihnen heißbegehrten Objekts befindest und sind zur Zusammenarbeit bereit. Sie haben deine Gefährlichkeit spätestens zu dem Zeitpunkt erkannt, als du eine lebende Bombe zu Hergo-Zovran geschickt hast."
Da die Sprengung der Neunturmanlage nicht erfolgt war, hatte sich Margor selbst denken können, daß die Loower die Bombe, die Haman Gheröl in sich trug, entschärft hatten.
„Das alles habe ich mir selbst zusammenreimen können", sagte Margor ungehalten. „Gibt es nichts von Wichtigkeit zu berichten? Was ist mit Julian Tifflor? Ist er zur Erde zurückgekehrt? Wird endlich die gesamte LFTFührung tagen?"
„Tifflor hält sich immer noch auf dem Außenposten auf", erklärte Van Renekkon. „Aber ich weiß jetzt wenigstens, wo er ist und was er dort tut."
„Warum hast du das nicht gleich gesagt?" herrschte Margor seinen Paratender an.
„Ich hielt das nicht für wichtig genug", verteidigte sich Van Renekkon. „Tifflor hält sich auf der Wachstation ORG-Z 12 im Ringsystem des Saturn auf. Es ist ein Geheimstützpunkt und trägt den Eigennamen DUCKO. Man hält dort ein Loowerschiff mitsamt der Besatzung fest, das beim Einflug in das Sonnensystem aufgegriffen wurde. Es ist die GONDERVOLD, und sie gehört nicht zu Hergo-Zovrans Flotte. Der Türmer dürfte nicht einmal etwas von der Existenz dieses Schiffes wissen. Andernfalls würden sich die Loower wohl nicht so passiv verhalten."
„Was ist so wichtig an diesem Schiff, daß Tifflor sich persönlich darum bemüht?" wollte er wissen.
„Ronald Tekener war dort, um Tifflor Bericht zu erstatten", fuhr Van Renekkon fort. „Aber er konnte den Ersten Terraner nicht zur Rückkehr bewegen. Er deutete an, daß sich an Bord der GONDERVOLD ein loowerischer Roboter befindet, dem Tifflors besondere Aufmerksamkeit gilt. Einzelheiten kenne ich nicht, aber der Roboter ist der Grund dafür, warum sich Tifflor auf DUCKO aufhält."
Margor mußte unwillkürlich an den Saqueth-Kmh-Helk denken. An diesen Superroboter, der sich aus Tausenden von Bauteilen zusammensetzte, in dessen Besitz er sich bereits befunden hatte, den er jedoch durch Leichtsinn und Voreiligkeit der Vernichtung preisgegeben hatte. Wenn Tifflor solches Interesse an dem Roboter zeigte, dann mochte er eine Konstruktion von der Art des Saqueth-Kmh-Helk sein.
Diese Chance durfte er sich einfach nicht entgehen lassen. Er disponierte augenblicklich um und weitete seine Pläne dahingehend aus, daß er nicht nur die LFT-Regierung entführen, sondern auch den loowerischen Roboter in seinen Besitz bringen wollte.
9.
„Wie tief bin ich gesunken", klagte Rayn Verser. „Mir war von Anfang an bewußt, daß’ du einen schlechten Einfluß auf mich ausübst. Aber ich hätte nicht geglaubt, daß es soweit mit mir kommen würde."
„Jetzt mach mal halblang, Kleiner", sagte Vavo Rassa. „Schließlich hast du mich erst auf den Gedanken gebracht, die Schnapsorgel der Kommandantin anzuzapfen."
„Ich?" empörte sich Rayn Verser.
„Erinnere dich doch, Halber. Ich habe über einem technischen Problem gebrütet, und da hast du meinen Gedankengang mit der Frage gestört, ob ich neue Tricks aushecke, um an die Alkoholvorräte heranzukommen. Das hat mich erst auf den Gedanken gebracht!"
„Diese Behauptung ist unerhört!" erboste sich der um einen Kopf kleinere und nur halb so schwere Rayn Verser.
„Still!" befahl Vavo Rassa. Sie hatten die Kommandozentrale der Raumstation durchflogen und landeten auf einer Konsole unterhalb einer Wandklappe. „Ich kann das Tropfen des undichten Hahnes hören", flüsterte Vavo Rassa fast ehrfürchtig und leckte sich die Lippen, während er einen siganesenfingerdicken
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