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0911 - In der Knochengruft

0911 - In der Knochengruft

Titel: 0911 - In der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Wenn ich etwas erreichen konnte, nicht hier, sondern am Ort des Geschehens.
    »Und wenn Sie auch verschwinden?« flüsterte die Frau.
    Ich schüttelte den Kopf. »Das werden wir schon nicht.«
    »Aber mein Mann…«
    »Wir werden ihn bestimmt treffen.« Das Wort finden hatte ich bewußt vermieden. »Aber wir sollten keine Zeit verlieren, Mrs. Madson.«
    »Das meine ich auch!« rief Barney und stand auf.
    Gilda Madson nickte, aber in ihren Augen schimmerten Tränen. Wenn ich in mich hineinhorchte, war mir auch nicht besonders wohl zumute, das mußte ich zugeben.
    Nackte, blanke Knochen konnten Hinweise auf Ghouls sein…
    ***
    Die beiden glühenden Knochen schwebten vor Frank Madson wie unheimliche Wächter, die ihn nicht aus der Kontrolle lassen wollten. Sie waren sehr deutlich zu sehen, auch wenn das blutige Licht das Innere verließ und einen Schleier um die Knochen gelegt hatte.
    Madson wußte nicht, was er unternehmen sollte. Obwohl er damit hatte rechnen müssen, war es für ihn doch sehr plötzlich gekommen. Seine Frau hatte ihm davon berichtet, er hatte ihr zwar geglaubt, daß er aber so direkt damit konfrontiert wurde, damit war er überfordert. Es war eben ein Unterschied, ob jemand etwas erzählte oder es selbst erlebte.
    Frank Madson mußte sich vor allen Dingen von dem Gedanken befreien, daß die Knochen normal waren. Zwar sahen sie so aus, aber welche Gebeine strahlten schon rot aus? Und er sah auch keinen Grund dafür. Es gab keine Erklärung.
    Er mußte es hinnehmen, auch die Tatsache, daß die Knochen es schafften, sich aus eigener Kraft zu bewegen. Wieder erinnerte er sich an die Berichte seiner Frau. Gilda war von diesen Gegenständen attackiert und niedergeschlagen worden. Ob sie das mit ihm auch versuchen würden?
    Noch lauerten sie. Schätzten ihn ab. Ahnten sie möglicherweise seine Reaktionen?
    Madson rechnete mit dem Schlimmsten. Er fürchtete sich. Zugleich dachte er auch daran, daß er diesen Tunnel betreten hatte, um das Rätsel der Gebeine zu lösen. So blieb er zunächst stehen und trat nicht den Rückweg an.
    »Kommt doch, kommt doch!« flüsterte der Mann. Er wollte die Stille einfach unterbrechen. Es machte ihn verrückt, überhaupt nichts zu hören und nur auf die Knochen zu starren.
    Er gab sich einen Ruck.
    Den ersten Schritt ging er auf die Knochen zu und wartete auf eine Reaktion.
    Sie erfolgte nicht.
    Er ging weiter.
    Sie ließen ihn kommen. Auch wenn nichts geschah, hatte Madson trotzdem nicht den Eindruck, die Lage im Griff zu haben. Er kam sich schon jetzt wie der zweite Sieger vor. Das Gefühl schickte ihm eine Warnung. Er wollte keinen Schritt mehr nach vorn gehen. Diese Welt war unheimlich, und sie wurde von Mächten beherrscht, mit denen er nicht zurechtkam. Er war in eine fremde Welt hineingetreten!
    Knochen, Totengeister, unheimliche Gedanken - ihm schoß viel durch den Kopf, und es lenkte ihn auch zu sehr ab, denn als sich die beiden Knochen bewegten, wurde er überrascht.
    Blitzartig geschah dies. Von zwei Seiten huschten sie auf ihn zu, und der Mann wollte sich ducken, aber die Knochen waren schneller. Sie trafen ihn wuchtig.
    Rechts und links hatten sie auf seinen Hals gezielt. Er spürte die Schläge. Kalte Gegenstände klatschten vor seine Haut, ihm wurde für einen Moment die Luft genommen. Seine Knie wurden weich. Der Mann torkelte zur Seite und prallte gegen die Wand.
    Die Knochen schlugen auf ihn ein.
    Diesmal tanzten sie dicht unter der Decke. Sie hämmerten gegen den Schädel, der Mann brach in die Knie, kroch auf Händen und Füßen weiter, er keuchte, raffte sich wieder auf und schlug um sich.
    So leicht wollte er sich nicht geschlagen geben, und dieser verdammte Tunnel sollte auch nicht zu seinem Grab werden.
    Die Lampe hatte er fallen gelassen.
    Sie lag auf dem Boden und leuchtete dort weiter. Er erwischte sie mit dem Fuß. Die Lampe drehte sich, und der helle Strahl durchtanzte wie ein Irrwisch die nähere Umgebung. Madson kämpfte weiter. Er hatte sich mit dem Rücken gegen die Gangwand gepreßt und schaffte es tatsächlich, die angreifenden Knochen abzuwehren. Er kam jetzt besser damit zurecht. Einmal fing er einen Knochen ein und wuchtete ihn gegen die Wand. Leider zersplitterte das Ding nicht.
    Madson dachte natürlich an den Rückweg. Ihm war klar, daß er aus diesem Tunnel raus mußte. Er konnte nicht ewig so weiterkämpfen. Die Luft war mies, und er verbrauchte bei seiner Verteidigung viel Energie. Das hielt er nicht mehr lange durch.
    Einem

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