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0911 - In der Knochengruft

0911 - In der Knochengruft

Titel: 0911 - In der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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weiteren Treffen entging er, indem er sie zu Boden wuchtete. Der Knochen fuhr über ihn hinweg, und Madson war es gelungen, die Lampe an sich zu reißen.
    Er rollte sich herum und sah, als er auf dem Rücken lag, beide Knochen schlagbereit vor sich.
    In einer instinkthaften Reaktion riß er die Lampe in die Höhe. Er bekam den Treffer und hörte das Splittern. Plötzlich war das Ding aus. Das normale Glas war von dem Knochen zertrümmert worden und die kleine Lampe gleich mit.
    Am rechten Ohr spürte er den hämmernden Schlag. Er fluchte und taumelte nach vorn. Es war ihm jetzt alles egal. Madson wollte nur noch weg. Er mußte den verdammten Tunnel verlassen, bevor ihn diese Dinger niederknüppelten.
    Und er lief. Geduckt, immer wieder mit den Armen um sich schlagend oder sie als Deckung um seinen Kopf legend. Er keuchte. Seine Beine waren ihm schwer geworden. Der Rücken, seine Schultern, der Nacken. Madson wurde überall erwischt. Sein Körper schmerzte, er würde sicherlich von zahlreichen blauen Flecken übersät sein, das aber machte ihm nichts aus, wenn er dieser Hölle nur entwischte.
    Noch immer prasselten die Schläge auf ihn nieder. Die Knochen erwischten ihn, obwohl er sich wehrte. Der Mann stolperte, fiel aber nicht, raffte sich wieder auf. Schultern und Arme quälten ihn mit Schmerzen, und er fragte sich, ob er es schaffen konnte.
    Ein Kopftreffer wuchtete ihn nach rechts. Mit der Schulter stieß er gegen die Gangwand, prallte von dort ab, hörte sich schreien und wußte nicht, wie weit er schon geflohen war, als er über seine eigenen Füße stolperte.
    Plump landete er auf dem Bauch. Er hörte sich jammern, schützte mühsam seinen Kopf und drehte sich dann auf die Seite, um etwas sehen zu können.
    Er schaute auch zurück.
    Zwei Knochen?
    Nein, das waren mehr. Er sah sie wie glühende Eisenteile durch die Luft schweben. Furchtbar und schockartig wirkte das Bild auf ihn. Madson riß den Mund auf.
    Er schrie, doch seine Schreie wurden von den Gangwänden verschluckt.
    Da sah er sie.
    Eine Formation unheimlicher Gegenstände, die es einzig und allein auf ihn abgesehen hatten. Sie kamen näher und näher, und weil sie sich Zeit ließen, quälten sie ihn noch zusätzlich.
    Und dann sah er etwas, was noch unglaublicher war. Die Knochen schienen vor seinen Augen zu zerplatzen und sich in einen anderen Gegenstand zu verwandeln. Ein geisterhaftes, unheimliches und riesiges Monster tauchte vor ihm auf. Ein Gespenst mit großem Maul, in verschiedenen Farben schillernd, aber insgesamt düster und furchteinflößend.
    Nur für wenige Augenblicke blieb das Bild. Dann erwischten ihn zwei Schläge gegen den Schädel.
    Für Frank Madson war es das Aus!
    ***
    Barney, der Junge, saß neben mir und verhielt sich still, was zu ihm gar nicht paßte. Seine Worte beschränkten sich auf gewissen Anweisungen, die er mir gab und denen ich auch folgte. Ansonsten hielt er den Mund, war blaß im Gesicht, auch nervös und bewegte des öfteren seine Hände, die er zu Fäusten schloß, sie wieder öffnete und sich auch umschaute.
    »Was ist?« fragte ich.
    »Ich habe Angst.«
    »Das dachte ich mir.«
    »Sie nicht?«
    Ich hob die Schultern. »Wenn ein Mensch sagte, er hätte keine Angst, dann lügt er. Ich bin der Meinung, daß die Angst zum Leben gehört, und daß man sie akzeptieren und mit ihr fertig werden muß. Nur so kann man mit ihr auch leben.«
    »Hm.«
    »Hast du nicht verstanden - oder?«
    »Nicht so gut.«
    »Das ist auch nicht tragisch, Barney. Vielleicht erlebst du das gleiche, wenn du mal erwachsen bist.«
    »Ja, kann sein.«
    Die Siedlung lag weit hinter uns. Wir rollten auf einem breiten Feldweg dem Steinbruch entgegen, der in einem trockenen Sommer sicherlich eine reine Staubwüste war. Die Reifenspuren der Transporter waren so tief eingedrückt, als sollten sie für alle Ewigkeiten bleiben, und auch wir merkten die Unebenheiten des Untergrunds.
    »Den Weg müssen wir gleich verlassen, Mr. Sinclair.«
    »Du wirst mich schon früh genug darauf hinweisen.«
    »Mach ich.« Er räusperte sich und starrte auf seine Knie. »Glauben Sie denn, daß mein Vater noch lebt, Mister?«
    »Aber warum sollte er denn nicht mehr leben?«
    »Weiß nicht…« Er hob die Schultern. »Hätte ich doch nur nicht die beiden Knochen geholt.«
    »Wir werden die Sache schon aufklären.«
    »Sie haben aber Mut, Mister.«
    »Ach, das täuscht. Denk einfach, daß ich nur meinen Job tue, wie dein Vater auch.«
    »Ja, ja, aber anders,

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