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0911 - In der Knochengruft

0911 - In der Knochengruft

Titel: 0911 - In der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Gestalt auf, um dann zu explodieren…
    ***
    Es war einfach unbeschreiblich. Croydon und ich nahmen ein puffendes und zugleich klatschendes Geräusch wahr, dann zerplatzte der Körper wie eine Blase vor unseren Augen. Das Gesicht, der Körper, alles verging, und ein Regen aus Blut, Fleisch und Knochenstücken spritzte gegen die Decke, verteilte sich an den Wänden und erwischte auch uns.
    Aber damit war es noch nicht vorbei.
    Dennis Cross gab es nicht mehr, dafür aber den alten Zauberer, den wir in seiner neuen Gestalt sahen. Der Bildhauer hatte von der brisanten Mischung aus Geist und Knochen gesprochen, und genau dieses Bild bot die Gestalt.
    Sein Skelett leuchtete in einem kräftigen Rot. Es war deshalb so deutlich zu erkennen, weil sich keine normale Haut mehr um die Knochen herum befand. Dafür eine weißliche Schicht, auch durchsichtig, vergleichbar mit Dampf, der sich im oberen Teil zu einem schrecklichen Kopf ausbreitete. Ein Schädel, der praktisch nur aus einem gierigen, mit Reißzähnen besetzten Maul bestand.
    Eine dreieckige Monsterfratze, an den Wangen breit, nach oben hin wie zu einer Spitze zulaufend.
    Die Gestalt hatte keine normalen Arme oder Beine, was da an seinem »Körper« auf- und abwippte, waren tanzende, geisterhafte Arme.
    Ich feuerte.
    Die Kugel jagte in das Maul hinein, und einen Moment später hörte ich das Platzen der Scheibe.
    Geweihtes Silber tat ihm nichts.
    Plötzlich fauchte er auf. Die Knochen tanzten vor unseren Augen, und die gesamte Gestalt trieb es zurück. Sie wurde zu einem Schemen und wehte wie eine Gardine auf das offene Fenster zu. Es zog sie an wie ein Sog und zerrte sie hindurch, ohne daß wir in der Lage waren, das Wesen aufhalten zu können.
    Ich hatte mit zwei Sätzen das Fenster erreicht.
    Der Geist des Zauberers hatte bereits eine große Distanz zwischen sich und das Haus gebracht. Er tanzte gegen den dunklen Nachthimmel wie ein Nebelstreif oder eine sich rasch bewegende Windhose und war dann verschwunden.
    Ich drehte mich wieder um.
    Im Zimmer sah es schlimm aus, aber darauf achtete ich nicht. Croydon erklärte mir mit erstickter Stimme, daß die beiden Madsons glücklicherweise noch lebten.
    »Sie haben wieder Glück gehabt«, murmelte ich.
    »Aber wir weniger.«
    »Er ist weg!«
    »Weißt du, wo er sein könnte?«
    Ich schüttelte den Kopf.
    »Es gibt eigentlich nur einen Ort«, murmelte Croydon. »Falls ihn die Gier nicht zu anderen Menschen hintreibt, könnte er sich in seine Höhle zurückgezogen haben.«
    »Okay, dann werden wir dort nachschauen.«
    »Gut«, sagte der Bildhauer, »ich bleibe an deiner Seite.«
    Am Fuß der Treppe erwartete uns ein weinender Barney Madson. Ich konnte ihn beruhigen, als ich erklärte, daß seine Eltern noch am Leben waren.
    »Aber wie seht ihr denn aus! Das ist…«
    »Später, Barney. Warte bitte auf uns.«
    »Und wenn der Zauberer zurückkehrt?«
    »Das wird er nicht. Er hat jetzt zwei neue Feinde.«
    »Euch?«
    »So ist es.«
    Barney deutete durch sein Nicken an, daß er damit einverstanden war. »Kann ich denn nach meinen Eltern schauen?«
    »Später.«
    »Dann gehe ich nach nebenan.«
    »Nein, bleib bitte im Haus. Du kannst ja die Tür offen lassen.«
    »Ja, ist gut.«
    Dann folgte ich Croydon, der bereits das Haus verlassen hatte und dicht vor der Tür stand, die Stirn in Falten gelegt, das Gesicht skeptisch verzogen.
    »Was ist los?« fragte ich ihn.
    »Ich weiß es nicht genau, John, aber ich kann mir vorstellen, daß er so weit nicht weg ist.«
    »Warum?«
    »Was soll er in seiner Höhle? In dieser Siedlung leben Menschen, und die braucht er. Du hast es bei diesem Polizisten gesehen. Es blieb nichts mehr zurück, was noch lebte. Er hat ihn voll und ganz auf seine schreckliche Art und Weise integriert. So ähnlich wird es auch in der alten Legende über ihn erzählt.«
    »Das klingt nicht gut«, sagte ich.
    »Du hast recht. Er kann überall hineindringen. Kein Menschenleben ist vor ihm sicher. Bei jedem, der uns entgegenkommt, mußt du annehmen, daß er nicht normal ist. Du weißt, was ich meine.«
    »Ja, das weiß ich.«
    »Du bist Polizist, was schlägst du vor?«
    »Obwohl ich das Versteck in der Knochenhöhle noch nicht ganz abgehakt habe, würde ich sagen, daß wir die Siedlung durchsuchen. Wir könnten uns auch trennen und hier wieder zusammentreffen.«
    »Das traust du dir zu?«
    »Warum nicht?«
    »Einverstanden. Falls der eine oder andere etwas sieht, muß er sich bemerkbar machen.«
    Croydon lächelte, als

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