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0911 - In der Knochengruft

0911 - In der Knochengruft

Titel: 0911 - In der Knochengruft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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als Glenda das Thema wieder aufgriff. »Knochen, die erst weiß oder bleich sind, dann aussehen, als wären sie mit Blut gefüllt und schließlich zerplatzen, wobei sich eine schreckliche Gestalt zeigt. Kriegst du das auf die Reihe?«
    »Noch nicht.«
    »Hört sich ja unwahrscheinlich an.«
    »Ist es aber wohl nicht. Ich glaube nicht, daß diese Gilda Madson spinnt.«
    »Sag mir später, ob ich recht gehabt habe.«
    »Werde ich auch.« Ich stand auf. »Und du kannst mir sagen, ob du den Wetterbericht gehört hast.«
    Sie lächelte tückisch. »Habe ich tatsächlich. Freu dich heute noch auf den Sonnenschein. Gegen Abend soll es eintrüben, dann wird es wieder regnen, so daß wir nicht aus der Gewohnheit kommen.«
    »Ich liebe diese Gewohnheiten«, erwiderte ich und verschwand.
    ***
    Hinter der Familie Madson lag keine gute Nacht. Sie hatten wenig geschlafen, Frank Madson, ein dunkelhaariger Mann, der einen Bart trug und das Haar auf seinem Kopf streichholzkurz geschnitten hatte, ebenso wenig wie seine Frau.
    Sie hatten keinen Arzt gerufen, weil sie Fragen aus dem Weg gehen wollten. Außerdem hätte er die falschen Schlüsse ziehen können, wenn er Gilda untersucht hätte, denn die zahlreichen blauen Flecken zu erklären, war nicht ganz einfach. Die hätten auch von Faustschlägen stammen können und nicht durch Treffer irgendwelcher obskuren Knochen.
    Frank Madson hatte auch lange mit seinem Sohn gesprochen, aber nicht viel aus ihm herausbekommen. Er hatte erzählt, daß er die Knochen in einer Höhle gefunden hatte. Dabei war er allein gewesen, ohne irgendwelche Kumpel.
    Er war normal zur Schule gegangen und hatte sein Frühstück von seinem Vater zubereitet bekommen.
    Gilda hatte zwar aufstehen wollen, war aber auf Drängen ihres Mannes liegengeblieben, nur nicht sehr lange, denn kaum hatte Barney das Haus verlassen, war sie aufgestanden und in die Küche gegangen, wo sich das Ehepaar jetzt gegenübersaß, Gilda eingepackt in einen hellblauen Bademantel.
    Sie trank Kaffee und führte dabei die Tasse mit beiden Händen zum Mund. Über den Rand hinweg blickte sie ihrem Mann ins Gesicht und sagte, als die Tasse wieder stand: »Schau mich nicht so an.«
    »Warum nicht?«
    »Ich weiß, daß ich schlimm aussehe.«
    »Nein, wieso denn?«
    »Noch kann ich in den Spiegel schauen, Frank, und ich habe mein verbeultes Gesicht gesehen.«
    »Verbeult.«
    »Ja, aufgeplatzte Haut, einige blaue Flecken und anderes mehr. Aber das ist ja egal. Mir geht es schon besser, und ich bin verdammt froh, daß die beiden Blutknochen nicht wieder erschienen sind.«
    Frank Madson nickte. Er zündete sich eine filterlose Zigarette an und fragte leise: »Hast du denn eine Ahnung, wo diese Knochen jetzt sein könnten?«
    »Nein - woher? Warum?«
    »Nur so.«
    »Das glaube ich dir nicht.«
    Madson blies den Rauch gegen die Lampe. Er wechselte das Thema. »Die Polizei haben wir informiert, und man hat mir versprochen, daß die Meldung weitergeleitet wird. Bei Dennis Cross kann ich mich darauf verlassen.«
    »Stimmt.« Gilda nickte. »Wie denkst du, wird es weitergehen? Lacht man uns aus, oder wird man sich um uns kümmern?«
    Er lachte verlegen, schenkte Kaffee nach, rauchte wieder und hob die Schultern. »Was soll ich dazu sagen? Man wird uns bestimmt für Spinner halten. Sollte jemand in London reagieren, was ich nicht für wahrscheinlich halte, wird man uns schon jemanden schicken, sicherlich so einen aufgeblasenen Typ, arrogant, große Schnauze…«
    »Wie manche aus dem Fernsehen?«
    »Ja.«
    »Aber es gibt auch andere.«
    »Du denkst dabei an Dennis Cross?«
    »Zum Beispiel«, gab die Frau zu.
    »Dennis ist kein Maßstab. Er ist ein Nachbar und ein Freund. Diese Großstadttypen sind anders.«
    »Wir sollten uns überraschen lassen.«
    Frank Madson drückte seine Zigarette aus. »Wenn wirklich jemand hier antanzt, wissen wir beide nicht, wann er kommt. Deshalb hatte ich mir gedacht, daß ich die Zeit noch etwas nutzen kann.«
    »Wie meinst du das denn?«
    »Ich könnte mich umschauen«, murmelte er und behielt seine Frau dabei im Auge.
    »Nein, Frank!«
    »Wieso?« Er lachte sie an. »Ich habe noch nichts gesagt.«
    »Trotzdem, ich weiß ja, was du willst. Du möchtest dorthin fahren, wo Dennis die Knochen gefunden hat.«
    »Stimmt.«
    »Dann willst du in die Höhlen steigen?«
    »Weiß ich noch nicht.«
    Gilda blieb hart. »Ich kenne dich, Frank, ich kenne dich gut genug. Dich drängt es dorthin, du kannst nicht abwarten, bis wir Hilfe bekommen

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