0912 - Die Truppe der Berserker
Schlüssel für die Materiequelle, sondern auch die Möglichkeit, an das gesamte Wissen über diese heranzukommen. Es hätte eigentlich nicht schlimmer kommen können."
„Du siehst mich verwirrt, Türmer", sagte Burnetto-Kup. „Soll ich deinen Worten entnehmen, daß unser Volk alle Hoffnung fahren lassen muß und das so nahe geglaubte Ziel nun nicht wird erreichen können?"
„Es ist nicht ganz so hoffnungslos", sagte Hergo-Zovran. „Aber unserem Volk steht eine harte Bewährungsprobe bevor. Das Besondere an dieser Situation ist, daß wir sie nicht aus eigener Kraft bewältigen können. Wir sind dabei auf die Unterstützung Fremder angewiesen, denen unsere Entelechie so unverständlich ist wie uns ihre Denkweise."
„Sprichst du von den Terranern?"
„Ja, Burnetto-Kup, die Terraner meine ich."
7.
„TRUK Van Renekkon, bitte Konferenzsaal drei aufsuchen. Auf dem Programm steht eine Vollversammlung mit Abschlußkommunique."
Die sanfte, unpersönliche Frauenstimme aus dem Armbandgerät elektrisierte ihn diesmal förmlich.
Endlich war es soweit!
Die komplette LFT-Regierung mit dem Ersten Terraner an der Spitze versammelte sich an einem Ort, wahrscheinlich, um die Loowerdelegation zu verabschieden.
Das wäre die Chance für Boyt Margor gewesen, seine Entführungspläne zu verwirklichen, und wahrscheinlich war es die letzte Chance für lange.
Nur wußte Boyt nichts davon. Es war wie verhext, ausgerechnet jetzt, am Höhepunkt der Friedensverhandlungen, ließ er sich nicht blicken. Dabei hatte Van Renekkon in seiner Wohnung eine Nachricht hinterlassen, aus der hervorging, daß er, Van Renekkon, in Imperium-Alpha unabkömmlich war; alle Regierungsmitglieder waren hier bis auf weiteres kaserniert. Wenn Margor also bei ihm zu Hause gewesen wäre, wüßte er, daß er nach ImperiumAlpha kommen mußte, um Kontakt mit ihm aufzunehmen.
Das war natürlich ein gewisses Risiko, aber es würde sich lohnen.
„TRUK Van Renekkon, bitte in Quarantänestation drei", ertönte es über die Rundrufanlage.
Der Terranische Rat für Unterricht und Kunst ignorierte diesen Aufruf, denn es war nur ein Ablenkungsmanöver und für seinen Doppelgänger gedacht. Nur Mitteilungen über die Armbandgeräte waren bindend.
Van Renekkon lächelte verzerrt. So raffiniert das Sicherheitssystem war, es hatte einen schwachen Punkt nämlich ihn. Aber Boyt konnte diesen Vorteil nicht nützen, weil er sich nicht meldete.
Der Terranische Rat ging nicht auf dem schnellsten Wege zum Konferenzsaal, sondern schlug die Richtung zur Quarantänestation ein. Das entsprach durchaus den Sicherheitsbestimmungen, aber er ließ sich dabei besonders viel Zeit.
Der zweite Aufruf über sein Armbandgerät kam. Diesmal wurde ihm eine Frist von zehn Minuten gestellt, um sich am Konferenzort einzufinden.
Van Renekkon erreichte die Quarantänestation, ließ sich durchschleusen, und als er sich in einer der Sicherheitskammern auswies, ließ man ihn durch einen Hinterausgang wieder gehen. Er kam in einen der Isoliergänge, die nur von Geheimträgern und höhergestellten Persönlichkeiten benutzt werden durften, und fuhr auf dem Förderband in Richtung der Konferenzsäle.
Plötzlich hatte er Kontakt mit Boyt Margor.
Boyt Margor war in ImperiumAlpha! Es konnte kein Zweifel bestehen. Van Renekkon spürte seine Anwesenheit fast körperlich. Boyt war jedoch einige hundert Meter entfernt und für ihn schier unerreichbar, denn er durfte den Isoliergang jetzt nicht mehr verlassen, sonst würde er das Mißtrauen der Sicherheitsorgane erwecken.
Der Terranische Rat und Paratender Boyt Margors verließ das Förderband und suchte eine der Ruhekammern auf, die es innerhalb des IsolationsVerbindungsnetzes in gewissen Abständen gab.
Er dachte intensiv an Margor, in der Hoffnung, daß er ...
Und da stand Boyt auf einmal vor ihm.
„Warum die Panik, Van", sagte Boyt Margor ruhig; wie immer hatte er das Auge bei sich. „Gibt es unerfreuliche Neuigkeiten?"
„Im Gegenteil!" rief der Terranische Rat. „In ein paar Minuten versammelt sich alles, was Rang und Namen hat, in Konferenzsaal drei. Tifflor und Adams, Tekener und seine Frau und alle übrigen Terranischen Räte werden mit der kompletten Loowerdelegation anwesend sein."
„Bist du sicher?"
„Absolut."
„Wie kommt es dann, daß über das Kommunikationssystem der Erste Terraner aufgerufen wurde, in die Hauptschaltzentrale zu kommen?" wollte Boyt Margor wissen.
„Alles nur Täuschung", versicherte Van Renekkon.
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