0912 - Die Truppe der Berserker
müssen und möchte keine Zeit mehr vergeuden."
Zu diesem Zeitpunkt durfte Van Renekkon noch hoffen, dabei zu sein, wenn der Gesandte der Loower dem Ersten Terraner die Friedensbotschaft des Türmers Hergo-Zovran übermittelte. Aber dann erging ein Aufruf an ihn, der ihn an eine der Nebenfronten beorderte.
Van Renekkon zeigte seine Enttäuschung darüber nicht. Er ließ sich auch sein Unbehagen nicht anmerken, als er sich am Einsatzort den drei Gäa-Mutanten gegenübersah. Das kam so überraschend, daß er keine Gelegenheit mehr fand, erneut die Drogen zu schlucken.
*
Julian Tifflor ließ sich von DUCKO direkt in die Großtransmitterhalle von Imperium-Alpha abstrahlen.
Ihm folgten die drei Gäa-Mutanten und der Fremdspychologe Ferengor Thaty.
Homer G. Adams fand sich persönlich zu ihrem Empfang ein und nutzte die Gelegenheit zu einem kurzen Informationsaustausch mit dem Ersten Terraner.
„Tek hat eine Konferenz mit der Loowerdelegation unter Goran-Vran einberufen", erklärte Adams. „Ich werde jedoch nicht dabei sein, weil ich mich um die Sicherheitsmaßnahmen kümmern muß. Ich werde mit den GäaMutanten noch einmal das Personal von ImperiumAlpha überprüfen, weil ich sicher bin, daß Margor unter uns einen Paratender in gehobener Position hat. Aber das soll dich nicht kümmern, Tiff. Ich bitte dich nur, dich nicht den Anordnungen meiner Leute zu widersetzen, auch wenn dir manches seltsam vorkommen mag. Aber nachdem wir erfahren haben, welche Möglichkeiten das Auge Margor bietet, müssen wir uns gegen alle Eventualitäten absichern."
„Ich werde nicht querschießen", versprach Tifflor. „Wie hat sich die Zusammenarbeit mit den Loowern bisher bewährt? Hat sie bereits Früchte getragen?"
„Effektiver Nutzen ist noch keiner entstanden", antwortete Adams. „Aber vielleicht ist Goran-Vran dir gegenüber gesprächiger, was das Auge betrifft. Versuche, in Erfahrung zu bringen, wie es wirkt und wie Margor es einsetzen kann. Bisher haben sich die Loower über diesen Punkt nämlich ausgeschwiegen."
„Ich fürchte, ich kann keine großen Forderungen stellen", meinte Tifflor betrübt. „Ich habe den Loowern gegenüber ein schlechtes Gewissen."
„Wegen der GONDERVOLD?" fragte Adams. „Was hast du mit dem Schiff vor? Willst du es noch länger zurückhalten? Ich würde davon abraten. Und wenn du Goran-Vran gegenüber ein Geständnis ablegst, denke daran, daß Angriff oftmals die beste Verteidigung ist. Immerhin haben die Loower durch ihre Ungläubigkeit und ihr Mißtrauen dazu beigetragen, daß sich die Situation derart zugespitzt hat."
Die beiden Männer trennten sich durch Handschlag. Während Homer G. Adams und die drei Gäa-Mutanten sich zurückzogen, ließ sich Julian Tifflor mit Ferengor Thaty auf Umwegen zum Konferenzort führen.
Das Konferenzzimmer lag im Zentrum von Imperium-Alpha, war verhältnismäßig klein und bescheiden eingerichtet und bot außer der vollzählig anwesenden Delegation der Loower gerade noch zehn Terranern Platz.
Unter den anwesenden Terranern befanden sich nur zwei Personen von Bedeutung: Ronald Tekener und Jennifer Thyron.
Julian Tifflor nickte ihnen nur kurz zu, dann nahm er von Goran-Vran die Botschaft Hergo-Zovrans entgegen. GoranVran deklarierte nicht nur die Friedensbereitschaft des Türmers, sondern sprach in seinem Namen den Terranern auch das Vertrauen aus und bot die Zusammenarbeit im Kampf gegen Boyt Margor an.
Nach dem offiziellen Teil ging Tifflor ins Detail.
„Wenn die Loower uns helfen wollen, Margor unschädlich zu machen, dann müssen sie uns auch einige Informationen über das Auge geben", erklärte der Erste Terraner. „Wenn wir Mittel und Wege finden wollen, Margor das Handwerk zu legen, müssen wir wissen, welche Möglichkeiten ihm das Auge bietet."
Goran-Vran zog sich daraufhin mit Lank-Grohan und dem Türmerstellvertreter Fanzan-Pran zur Beratung zurück.
„Ich finde, es wäre nur fair, den Terranern die gewünschten Informationen zu geben", sagte Goran Vran, und Lank-Grohan stimmte mit ihm überein. Aber Fanzan-Pran sagte: „Ich bin kein Türmer, ich kann darüber nicht entscheiden."
„Ich verstehe", sagte Goran-Vran. Deine entelechische Hemmung verbietet es dir, diesen Problemkomplex mit Fremdwesen zu erörtern. Und wie steht es mit dir, Lank?"
„Ich bin so befangen wie Fanzan-Pran", erklärte der non-entelechische Psychologe.
„Da ich meine Entelechie eingebüßt habe, besitze ich eine solche Restriktion nicht",
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