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0912 - Die Truppe der Berserker

Titel: 0912 - Die Truppe der Berserker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Glauben, auch wenn ihre Handlungsweise verwerflich sein mag. Aber sie taten dies alles nur, um eine Armee von Überwesen für den Widerstandskampf gegen die Laren zu züchten. Das Experiment schien zu glücken, die Tempester bewährten sich in verschiedenen Einsätzen vorzüglich. Laren, die sich nach Jota-Tempester verirrten, kehrten nicht wieder zurück. Das ging einige Jahrzehnte gut, doch dann..."
    Guntram Peres brach wieder erschöpft ab.
    „Was passierte dann?" drängte Margor. Er vergewisserte sich mit einem Seitenblick, daß Gota wachsam war und ihn gegen Überraschungen absicherte.
    „Es ... es läßt sich nicht mehr genau rekonstruieren", fuhr Peres mit schwacher Stimme fort. „Von der gesamten Mannschaft dieser biologischen Forschungsstation hat nur ein einziger Ara überlebt. Und der ist verrückt.
    Er muß die anderen auf dem Gewissen haben. Er war es auch, der den Mythos von der Tanzenden Jungfrau erschuf.
    Bevor er mich niederschoß, hat er versucht, mir die Zusammenhänge zu erklären. Aber er redete nur wirres Zeug."
    „Was hat er gesagt?" verlangte Margor eindringlich zu wissen. „Sage mir alles, Guntram, ich muß es wissen."
    „Der irre Ara sprach davon, daß vor etwa fünfzig Norm-Jahren ein Zwerg auf Jota-Tempesto auftauchte, der eine Statue bei sich hatte", sagte Guntram Peres mit stockender Stimme. „Von dieser Statue ging eine Faszination aus, die ihn, den Ara, sofort bannte. Er erschlug den Zwerg, nahm ihm die Statue ab und brachte sie in diesen Stützpunkt. Von da an muß das Verhängnis seinen Lauf genommen haben. Der Ara glaubte in beginnendem Wahn, daß er von der Statue Befehle empfange. Er nannte sie die Tanzende Jungfrau, und war überzeugt, daß diese Göttin ihn zu ihrem Diener auserwählt und zum Herren über diese Welt und die darauf lebenden Menschen bestimmt hatte. Er tötete seine Kameraden, um alleiniger Herrscher zu sein, und verbreitete den Mythos der Tanzenden Jungfrau unter die Tempester. Ich ... weiß nicht, was ich davon halten soll. Aber diese Statue muß existiert haben, und es muß von ihr etwas Besonderes ausgegangen sein, das alle Tempester in ihren Bann schlug. Vor einigen Jahren ... so sagte der Irre ... vor einigen Jahren sei die Tanzenden Jungfrau verschwunden ... Seitdem dürfte der Ara völlig ... durchgedreht haben. Aber ... lebt immer noch in dem Wahn ... Herrscher eines ... geheimen Reiches zu sein...".
    Guntram Peres war tot.
    Boyt Margor erhob sich. Was er soeben gehört hatte, wühlte ihn auf, obwohl es nicht überraschend für ihn gekommen war. Er hatte so etwas Ähnliches geahnt und deshalb eine fast unüberwindliche Scheu empfunden, dem Geheimnis der Tanzenden Jungfrau nachzugehen. Er hatte die Augen vor der Wahrheit einfach verschlossen.
    Aber nun konnte es keinen Zweifel mehr darüber geben, daß es sich bei der Tanzenden Jungfrau um eines jener geheimnisvollen Kunstwerke der Prä-Zwotter von Zwottertracht aus der Provcon-Faust handelte.
    Harzel-Kold, sein Vater, den er nie zu Gesicht bekommen hatte, dessen Schicksal er aber genau kannte, hatte für diese Kunstwerke den Begriff Psychode geprägt, weil er glaubte, daß ihre Erschaffer etwas von ihrem Ich und ihren parapsychischen Fähigkeiten hineingelegt hatten.
    Und auch Boyt Margors Amulett, dieser walnußgroße Klumpen aus einer türkisfarbenen Legierung, war ein solches Psychod. Nur deshalb, weil sie schon Kontakt zu einem anderen Psychod der Prä-Zwotter gehabt hatten, sprachen die Tempester derart positiv auf sein Amulett an.
    Boyt Margor machte sich auf die Suche, und er fand den Ara im Zentrum der biologischen Station, im sogenannten Inneren Tempel. Bei seinem Auftauchen hob der Ara sofort den veralteten Strahler. Doch er drückte nicht ab, den Margor trug sein Amulett sichtbar auf der Brust. Mit einem seltsam gurgelnden Laut, der Verzweiflung und Erlösung zugleich ausdrücken mochte, sank der betagte Ara zu Boden. Wimmernd blieb er liegen.
    Er bot einen mitleiderregenden Anblick, und seltsamerweise konnte Margor nicht anders, als ihn tatsächlich zu bemitleiden.
    „Soll ich ihm den Hals umdrehen?" fragte Gota an seiner Seite.
    Margor winkte ab. Er wußte, was in dem Ara vorging und was er in all den Jahrzehnten durchgemacht hatte, da er Besitzer des zwotterischen Psychods gewesen war - und wie er gelitten hatte, als es ihm abhanden gekommen war.
    Er sah hier eine Parallele zum Schicksal von Harzel-Kold. Nur daß sein vincranischer Vater viele solcher Psychode besessen hatte, deren

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