Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0913 - Im Land der Riesen

Titel: 0913 - Im Land der Riesen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
halten’."
    „Ein Blödian wird Ihnen kaum etwas erklären können, Herr Stadtmajor", entgegnete Tramton Kalackai.
    Kenar Tomp grinste.
    „Sie sind ja fast so mimosenhaft wie ein Winzling! Los, Mann, stoßen Sie sich nicht an jedem kernigen Wort! Erklären Sie!"
    Tramton erklärte es ihm.
    Das Gesicht des Stadtmajors wurde nachdenklich.
    „Wenn die Grünlinge tatsächlich heimlich eine Kolonie auf Zaltertepe unterhalten ...!" Er schnaufte wütend. „Auf einer Welt, die uns Ertrusern gehört! Und noch dazu, ohne uns etwas davon zu sagen!" Abermals schnaufte er. „Dabei sind wir gar nicht so. Ein offenes Wort von ihnen, und wir würden ihnen ein Stück Land zur Verfügung stellen, so groß wie ein Bierfilz!"
    „So groß wie ein Bierfilz", wiederholte Torpel Kifftick und deutete die Größe mit den Händen an. „Wäre das nicht zu klein?"
    Kenar Tomp zuckte die Schultern.
    „Woher sollen wir das wissen, Torpel! Wir auf Zaltertepe haben keine Ahnung, wie winzig die Generation der Grünlinge ausgefallen ist, die heute die Weichen der Entwicklung stellt und wie groß die Siganesen auf Zaltertepe wären, wenn es sie hier gäbe. Vielleicht könnten wir sie überhaupt nicht mehr mit bloßem Auge sehen."
    „Das wäre ein Grund, warum wir eine eventuelle Subkolonie der Siganesen bisher nicht entdeckt haben", meinte Kifftick.
    Tramton Kalackai schüttelte den Kopf.
    „Wären Grünlinge hier, würden sie bestimmt nicht unter primitiven Bedingungen leben", erklärte er. „Das könnten sie auch gar nicht, denn Siganesen vertragen die Schwerkraft Zaltertepes nicht, obwohl sie für uns Ertruser eigentlich zu niedrig ist. Sie brauchten also in ihrer Subkolonie große Antigravprojektoren...
    „Antigravprojektoren?" fragte Kenar Tomp. „Ausgerechnet alle Geräte, die die Schwerkraft manipulieren, sind so ortungsintensiv, daß ihre Streustrahlung auf große Entfernung anzumessen ist. Folglich brauchen wir uns keine Sorgen wegen einer siganesischen Subkolonie auf Zaltertepe zu machen. Gäbe es sie, hätten wir sie längst entdeckt."
    „Hm!" machte Tramton Kalackai.
    „Ich weiß", erwiderte der Stadtmajor. „Da wir nun einmal Alarm gegeben haben, müssen wir auch etwas unternehmen. Kommen Sie in einer halben Stunde zu mir, Tramton! Ich werde veranlassen, daß die Kommandeurin Raumverteidigung...", er grinste, denn die Kommandeurin Raumverteidigung war niemand anders als Tramtons Eheweib, „... sowie der Kommandeur des Raumfahrtkommandos und der Befehlshaber unserer Miliz ebenfalls eingeladen werden."
    „Ich werde pünktlich sein", sagte Tramton Kalackai.
     
    *
     
    Bagno Cavarett war soeben auf der Transportbandstraße in den Wohnbezirk Orchidee eingefahren, als sein Subschwingungskommunikator ein Summen von sich gab.
    Der Kybernetiker schaltete das knapp stecknadelkopfgroße Gerät ein und sah kurz darauf das Abbild des Gesichts von Elver Springs auf dem Bildschirm des SSK. Elver Springs war einer der beiden Stellvertreter Bagnos, von denen stets einer zur Verfügung stehen mußte, wenn Bagno Freizeit hatte.
    „Was gibt es, Elver?" fragte er.
    „Die Ertruser befinden sich im Alarmzustand", berichtete Elver Springs. „Wir haben verschiedene Visiphongespräche abgehört und wissen deshalb, daß unser ‘Kollege’ Tramton Kalackai Verdacht geschöpft hat, weil der Zentralcomputer angeblich Grünlingsspäßchen’ von sich gegeben hat."
    „Das kommt von meiner speziellen Hyperfeldschlinge", sagte Bagno Cavarett erheitert. „Was hat der Computer denn effektiv ausgesprochen?"
    „Unter anderem ein Gedicht anläßlich des bevorstehenden fünfzigjährigen Dienstjubiläums von Stadtmajor Kenar Tomp", antwortete Elver Springs. „Ich lese vor: ‘Fünfzig Jahre sind vorbei, und was vorbei ist, das ist weg.
    Deshalb sind die beiden gleich: Stadtmajor und Hühnerdreck’. Das wäre es. Ehrlich gesagt, ich weiß nicht, worüber sich die Ertruser so aufgeregt haben."
    „Ich auch nicht", erwiderte Bagno. „Es könnte etwas mit dem Begriff ‘Hühnerdreck’ zu tun haben. Aber ich weiß nicht, was er bedeutet. Sicher, ‘Dreck’ ist ein anderes Wort für Schmutz, aber was ist ‘Hühnerschmutz’?"
    „Es muß etwas Schlimmes sein", warf jemand ein. „Verzeihung, ich bin Funkvermittler Sado Gilbs und habe zufällig etwas von Ihrem Gespräch gehört. Da ich denke, eine wichtige Information zu diesem Thema beisteuern zu können, habe ich mich eingemischt, wofür ich nochmals um Verzeihung bitte."
    „Angenommen", sagte Bagno

Weitere Kostenlose Bücher