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0914 - Begegnung auf Zaltertepe

Titel: 0914 - Begegnung auf Zaltertepe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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der Tasche an der Rückenlehne seines Kontursessels, salutierte und verließ wortlos die Hauptzentrale, um in die HYDRURGA umzusteigen.
    Quopa Xucko setzte sich wieder in den Pilotensessel, gab über Rundsprech die Änderung der Einsatzplanung für die NAJA und ihre Besatzung bekannt und erließ detaillierte Befehle für die Abriegelung des Regierungspalasts und der Neuroklinik.
    Eine Minute später schoß die NAJA wieder in den Himmel und nahm Kurs auf Nagelia ...
     
    4.
     
    Baya Gheröl schloß die Augen, als ein feuerspeiendes Etwas dicht vor der transparenten Wölbung des Kugelsegments vorbeihuschte. Im nächsten Augenblick drohte das Heulen schwerer Triebwerke das Mädchen zu betäuben. Das Kugelsegment schwankte heftig.
    „Eines der primitiven Raumschiffe ist in die Ertruserstadt geflogen", berichtete das Segment, nachdem es wieder still in seinem Innern geworden war. „Die Tatsache, daß es uns nicht angegriffen hat, spricht dafür, daß die Ertruser uns nicht unbedingt als Feinde einstufen."
    „Das ist doch aber kein Grund, uns überhaupt nicht zu beachten", sagte Baya.
    Das Kugelsegment erwiderte nichts darauf, sondern setzte seinen Flug fort, gefolgt von Segment Fünf.
    Ortungen bewiesen, daß der subplanetarische Kanal zwischen dem Urfur-Meer und dem - ebenfalls subplanetarischen Seehafen von Nagelia ausschließlich von Überwasserschiffen befahren wurde. Deshalb tauchten die beiden Segmente weit vor der Küste ins Meer, schlichen unter Wasser an die Kanalmündung und drangen unbemerkt ein.
    Schwieriger war es, den Seehafen an der stadtseitigen Mündung des Kanals zu verlassen. Zwar herrschte ungewöhnlich geringer Betrieb, aber es gab auf dem Trockenen einfach zu wenig Deckungsmöglichkeiten, um das Gelände unbemerkt überqueren zu können. Außerdem hätten sie einen der Kabinen- oder Antigravlifte benutzen müssen, um an die Oberfläche zu gelangen - und es erschien unwahrscheinlich, daß diese Verkehrsmittel nicht wenigstens unter Fernüberwachung standen.
    Aber das Kugelsegment brauchte nicht lange, um eine andere Möglichkeit zu finden. Es lotete mit Ortungsgeräten eine Verbindung zur Oberfläche aus, die zum überwiegenden Teil aus einem künstlichen, über breite Stufen fließenden Wasserfall bestand, der sein Wasser aus einem Kanal erhielt, der an der Oberfläche waagerecht verlief und sich erst kurz vor der Mündung in den Stufenfall senkte.
    Alle Hohlräume wurden für weit genug befunden, um die beiden Segmente des Helks durchzulassen. Ohne zu zögern, setzten sie sich in Bewegung. Da der Wasserfall nicht beleuchtet war und die Segmente kein für menschliche Augen sichtbares Licht benötigten, um ihren Weg zu finden, wurde es finster für Baya Gheröl. Sie fürchtete sich nicht, und so schlief sie schon nach wenigen Minuten ein.
    Als sie erwachte, schwamm das Kugelsegment so tief im Wasser eines breiten Kanals, daß es nur soviel herausragte, daß Baya die Umgebung betrachten konnte.
    Und es gab eine Menge zu sehen!
    Erstens einmal war es weder Tag noch Nacht in Baya Gheröls Verständnis. Tag war es deshalb nicht, weil die blaue Riesensonne, die natürlich von Zaltertepe aus gar nicht so riesig wirkte, nicht schien. Und Nacht konnte man auch nicht sagen, denn die kleine rote Sonne Hefderad-Beta leuchtete am Himmel, wenn auch wegen der ziemlich großen Entfernung von Zaltertepe nur als daumennagelgroßer Lichtkreis.
    Zweitens sah Baya links und rechts des Kanals zahlreiche große, wuchtig wirkende Bauten mit hell erleuchteten Reklamewänden, mäßig von Gleitern befahrene Straßen und Reklameprojektionen dreidimensional und farbig über allen Kreuzungen und Plätzen. Hin und wieder kamen aus unbekannten Quellen Musik, Nachrichtenfetzen und ab und zu lautes Rufen.
    „Es ist fast wie auf Terra", flüsterte Baya Gheröl. „Nur scheint dort nachts keine rote Sonne, und die Häuser wirken hier so schwer und drohend."
    Das Kugelsegment gab keinen Kommentar dazu. Statt dessen tauchte es auf, schwebte kurze Zeit dicht über dem Wasser des Kanals und schoß dann in die Dunkelheit über einem dachlosen Neubau. Segment Fünf folgte ihm.
    Baya Gheröl wollte das Segment fragen, warum es hierher geflogen war, doch dann erkannte sie die Antwort selbst.
    Die beiden Segmente wären nicht unentdeckt weitergekommen, wenn sie im Kanal geblieben wären, denn rund. hundert Meter weiter aufwärts wurde an der Abdichtung der dicken Betonwände des Kanals gearbeitet, der dort über eine schiefstehende Brücke

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