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0914 - Stygias Angriff

0914 - Stygias Angriff

Titel: 0914 - Stygias Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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Hülle, an die ein Wesen doch meist gebunden war, befreit und ihn zu einem Dasein verholten hatte, das nur ein Ziel kannte: sie, die ihm dieses Geschenk gemacht hatte, zufriedenzustellen.
    Und jetzt war es so weit. Er würde stark werden, stark genug, um diese unheilige Stätte des Lichts im Namen der Einzigen, die von endloser Todesqual befreien konnte, der Herrin, der Göttin über Leben und Tod, reinigen zu können.
    Er begann, sich vom Körper des Drachen zu lösen. Nicht, ohne einen Funken seiner eigenen, von der Königin über das Leben selbst verliehenen Macht in dem Wesen zurückzulassen. Das Wesen schlief, nur deshalb hatte er sich seiner bemächtigen können. Auch das hatte die Herrscherin über den Tod gewusst, dachte er andächtig. Sie hat alles vorhergesehen. Auch, dass mich, sobald ich diesen Drachen verlassen habe, in dieser Hölle aus Licht einer meinesgleichen erwarten wird.
    Der Moment der Vorfreude war so groß, dass er für einen Augenblick darüber nachdachte, dieses körperliche Gefängnis sofort zu verlassen. Doch dann sagte er sich, dass er noch ein oder zwei Momente ausharren wollte. Es konnte ihn nur noch stärker machen.
    Für eine oder zwei Minuten gönnte sich der gestaltlose Dämon die völlige Hingabe an das Gefühl des Sieges, des Sieges für seine Königin.
    Aber schließlich hielt er es nicht mehr aus. Er wusste, jetzt war er stark genug, die Finsternis in das Licht zu bringen, es zurückzudrängen. Und der Dunkle, der jetzt ganz in der Nähe lag, der würde ihn unterstützen. Die Herrin der Verzweiflung und des Todes unterstützen.
    Das Licht würde dunkel werden und erlöschen.
    Jetzt - und für immer.
    Damit trennte der gestaltlose Dämon auch die letzte Verbindung zu seinem Wirtskörper.
    ***
    William starrte so konzentriert auf Fooly hinab, dass er kaum mitbekam, dass Zamorra schließlich die Stille brach und heftig die angehaltene Luft ausstieß.
    »Na, das sieht ja ganz so aus, als wäre alles umsonst gewesen!«
    Nicole sah verdrossen auf den grünen Drachen. »Typisch Fooly. Wenn er wach ist, gibt es auch immer viel Lärm um nichts. Das scheint nicht anders zu sein, wenn er schläft. Na, einige Dinge bleiben wohl immer gleich.«
    William schwieg, doch die Enttäuschung über den Fehlschlag war seinem sonst so beherrschten, hageren Gesicht anzusehen. Er hatte seinem Schützling beinahe die gesamte Tinktur verabreicht. Ein- oder zweimal hatte er sogar den Eindruck gehabt, dass Foolys Augenlider flatterten, doch das war wohl eine Täuschung gewesen. Nun, kein Wunder, dass hier der Wunsch der Vater des Gedankens ist…
    Doch dann nahm er sich zusammen. Beherrschung war das A und O in seinem Job. Und selbst hier durfte er sich nicht vergessen. »Monsieur, ich glaube, ich habe ein paar Mal ein paar Muskeln zucken sehen«, sagte er dann aber doch. Seine Stimme klang zu seiner eigenen Erleichterung ganz normal und nicht aufgeregt.
    Der Professor trat neben ihn und betrachtete Fooly genauer. »Wann war das, jetzt gerade?«
    »Ich weiß nicht, Monsieur, aber…«
    »Was ist denn das?« Nicoles erschrockener Ausruf ließ beide herumfahren. »Was ist los, Nici?« William war aufgesprungen und folgte jetzt Nicoles entsetztem Blick.
    Jetzt sah er es auch: Über dem plumpen, um nicht zu sagen, fetten Drachenkörper bildete sich eine dunkle Wolke. Gestaltlos wirbelten undurchdringliche Ströme, die immer finsterer und schwärzer wurden, durcheinander. Sie bildeten keine Form, sondern schienen sich selbst zu nähren und von ganz allein zu wachsen. Ihr Ursprung war kaum noch erkennbar, denn die Schlieren der puren Schwärze schienen aus jeder Pore, unter jeder Schuppe des Drachen hervorzuquellen und sich über Fooly zu einem düster aussehenden Konglomerat zu vereinigen.
    Völlig sprachlos starrten Nicole und Zamorra auf das Schauspiel. Nach ein paar Sekunden schließlich hatte zumindest Zamorra die Geistesgegenwart, William und Nicole am Arm zu packen und von Foolys Lager wegzuziehen. Am liebsten hätte er sie aus der Tür des großen Raumes hinausgeschoben, doch die beiden wehrten das erfolgreich ab.
    Der Einzige, der stehen blieb, wo er war, ja, der sogar einen Schritt auf das Geschehen zuging, war Fu Long.
    »Ich dachte mir, dass so etwas wie du hier erscheinen würde«, sagte er mit milder Belustigung.
    ***
    Der chinesische Vampir hatte das Schauspiel mit hochgezogenen Brauen beobachtet. Jetzt trat er interessiert auf die dunkle Wolke zu. Sie schien schneller zu wirbeln und den Fürsten

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