0914 - Stygias Angriff
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Nach einer weiteren Sekunde Stille ergriff der gestaltlose Dämon erneut das Wort. »Ich muss ihr dienen, der Königin der Schmerzen. Sie ist die unumschränkte Herrscherin über mich. Dank ihr bin ich, was ich bin. Ihr Wille geschehe!« Damit stürzte die Dunkelwolke mit einem durchdringenden Heulen auf Zamorra, Nicole und William zu. Im gleichen Moment hatte Nicole wieder ihren Dhyarra erhoben und einen blau leuchtenden Schild errichtet. Zamorra bemerkte besorgt, dass das Amulett nur geringfügig wärmer wurde, obwohl es mindestens so schnell einen grünlich wabernden Schutzschirm um sie drei hätte bilden müssen. Doch der Dämonenjäger verdrängte den Gedanken schnell wieder. Jetzt hatte er keine Zeit dafür. Er umfasste den Dhyarra, der in seiner Tasche lag, und stellte sich vor, wie die Dunkelwolke lautlos explodierte.
Auf einmal herrschte wieder Stille.
Die Wolke der Finsternis, der gestaltlose Dämon war nicht mehr.
***
»Wer, sagst du, ist da und will mich sprechen?«, fragte Stygia ungehalten.
Verärgert sah sie den Schmetterling aus ihren Stäbchen entkommen. Sie warf das Besteck ungehalten zur Seite und richtete ihren zornigen Blick auf den Boten, einen ihrer geflügelten Affen.
Dieser fletschte die Zähne und neigte den Kopf. »Es ist der Fürst der Finsternis, der Euch sprechen will, Grausamste!«
»Na los, herein mit ihm!«, schrie Stygia und stand auf, ohne auf den Vampir in ihrem Schoß zu achten. Als er mit einem leisen Schreckensschrei mit dem Kopf auf den Boden prallte, lächelte sie boshaft. Ihre Laune besserte sich ein wenig.
Doch sie sank wieder, als Fu Long die Halle betrat. Sein Gewand war prächtig, es bestand aus glattem, dunkelblauem und dickem Seidentaft, der nur am Saum mit goldenen Fäden bestickt war. Auf dem Kopf trug er ein Käppchen aus dem gleichen Material. Er trat herein, ohne gebeten worden zu sein, wie Stygia ärgerlich registrierte. Am liebsten hätte sie diesen dreisten Blutsauger sofort vernichtet. Er trug ebenso eine runde Brille, was die Ministerpräsidentin veranlasste, sich sofort zu fragen, ob dieser seltsame Dämon es wirklich nicht fertigbrachte, sich die Kurzsichtigkeit wegzuhexen.
»Was willst du?«, fragte sie unwirsch, als er sich ihrem Thron bis auf zehn Schritte genähert hatte.
Fu Long neigte respektvoll den Kopf. Stygias Augen verengten sich. »Normalerweise fällt in diesem Raum jeder auf die Knie, aus Respekt vor mir!«
Fu Long neigte erneut den Kopf. »Herrin, ich unterstehe natürlich als Fürst der Finsternis Eurem Befehl. Aber ich wollte derjenige sein, der Euch meine Botschaft überbringt.«
Stygia warf sich in ihrem steinernen Thron zurück und verzog das Gesicht. Der Thron war entschieden zu hart. Am liebsten hätte sie wieder ihren Knochenthron gehabt - aber dann erinnerte sie sich daran, dass sie es war, die in den Schwefelklüften die Herrscherin war. Das war eben der Preis, den sie zu zahlen hatte.
»Also, dann raus damit, Blutsauger!«
Fu Long verzog keine Miene ob dieser Anrede und berichtete, was sich in Château Montagne zugetragen hatte. Stygias Gesichtsausdruck wurde von Satz zu Satz wütender, bis sie ihren Zorn kaum noch verbergen konnte. Als Fu Long bei der Vernichtung ihres Dieners angekommen war, unterbrach sie ihn. »Schweig! Willst du damit sagen, dass du dich auf die Seite dieses Weißmagiers gestellt hast?« Sie sprang auf und ging ein paar Schritte hin und her.
»Nein, Herrin. Aber ich konnte mich nicht gegen ihn stellen, ich unterlag einem Zwang, der größer und mächtiger ist als der Fürst der Finsternis und selbst die Ministerpräsidentin LUZIFERs«, meinte Fu Long demütig. Doch Stygia war sicher, dass die Unterwürfigkeit des chinesischen Vampirs nur gespielt war. Sie wollte nicht zugeben, dass sie diese nicht unwichtige Kleinigkeit wirklich übersehen hatte.
Du weißt, dass du verloren hast! , hörte sie eine Stimme in sich. Ihre Wut stieg noch, sie konnte nicht antworten. Du hättest wirklich daran denken können , dachte das verhasste Wesen in ihr.
Du bist schuld! Du allein hast mir das eingebrockt! , erwiderte sie wild.
Das Einzige, was ihr antwortete, war ein spöttisches Lachen. Es hallte in ihrem Kopf wider und schien sogar ein Echo in ihrem Thronsaal zu werfen. Stygia sah sich nicht um. Sie wollte nicht sehen, dass die Anwesenden wussten, was sich in ihr breitmachte.
»Raus mit dir!«, schrie sie Fu Long an. »Raus! Alle raus aus meinem Thronsaal!«
Fu Long verneigte sich erneut und
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