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0914 - Stygias Angriff

0914 - Stygias Angriff

Titel: 0914 - Stygias Angriff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Susanne Picard
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ich bin der Fürst der Finsternis, wie du ja sehr wohl zu wissen scheinst. Nun, ich kenne deine Herrin nur flüchtig. Ich bin erstaunt, dass sie nun so sehr über mich verfügt und dir auch mitteilt, dass ich von ihr gesandt sei.«
    »Meine Herrin ist die absolute Herrscherin der Schwefelklüfte. Du bist der Fürst, aber gerade deshalb nur der Diener meiner grausamen Königin«, erklang es prompt.
    »Das sehe ich anders. Du wirst diesen Ort verlassen, ohne das zu tun, was sie dir befohlen hat.«
    Ein dumpfes Grollen wie von fernem Donner erfüllte den Raum. Fu Long erkannte, dass es der Dämon war. Er war zornig. »Ich werde dem Befehl meiner Herrin Folge leisten und auch du wirst mich nicht davon abhalten!« Damit wurde die Finsternis, die Fu Long umgab, noch absoluter. »Du hast die Wahl. Die Herrscherin, die mir meinen materiellen Körper einst nahm und mir die Gabe verlieh, diese Gestalt anzunehmen, sagte mir auch das voraus.«
    »Was sagte sie?«, fragte Fu Long, jetzt ehrlich neugierig.
    »Sie sagte, dass die Möglichkeit bestünde, dass du dich gegen sie und ihre Wünsche stellst. Sie hat mir gesagt, dass ich dich in diesem Fall vernichten soll.«
    »Und?«
    »Glaube nicht, dass ich das nicht tun könnte! Meine Königin der Schmerzen hat mich dazu geschaffen, das Licht zu vernichten, wo immer ich es finde. Und ich werde es vernichten. Wenn du ihm dienst und nicht ihr, die deine Herrin ebenso ist wie meine, dann wird dich ihr voller Zorn treffen. Selbst wenn ich es nicht vermag, gegen den Fürsten der Schwefelklüfte zu bestehen!«
    Fu Long nickte langsam. »Ich verstehe. Im Moment sieht es wirklich aus wie das, was man eine Win-Win-Situation für Stygia nennen könnte, nicht wahr?«
    »So ist es«, dröhnte die Wolke. »Entweder du hilfst mir gegen diesen verfluchten Weißmagier, der immer wieder die Ordnung der Dinge stört. Dann ist er vernichtet, vernichtet durch einen Plan meiner Herrin. Oder du hilfst ihm. Dann entkommt er zwar vielleicht, doch die Herrin wird auch dann einen Vorteil haben: Kein Dämon wird mehr deine Autorität anerkennen. Dein Platz in der Hölle wird frei. Sie wird ihn mit einem ihrer Diener besetzen können. - Meine Herrin ist weise«, fügte die Wolke leiser hinzu und Fu Long hörte in der Stimme auf einmal erstaunt echte Ehrfurcht. »Sie hat alles bedacht. Es liegt nun an dir…«
    ***
    »… wie wirst du dich entscheiden, Fürst?«
    Zamorra lief es bei diesem Satz kalt den Rücken herunter. Macht korrumpiert, hieß es immer. Auch wenn er Fu Long für eine Person hielt, auf die das nicht zutraf - wer konnte das genau wissen?
    Er schüttelte den Gedanken, dass Fu Long ihn jederzeit mit Hilfe der Wolke angreifen konnte, ärgerlich ab. Er hatte anderes zu tun. Die Mitbewohner seines Domizils zu schützen, zum Beispiel.
    Obwohl es dank der Wolke, die sich immer weiter ausgebreitet hatte, immer dunkler im Zimmer geworden war, wusste er doch noch, wo Nicole stand. Er griff nach ihrem Arm und zog sie näher an sich heran. »Nicole, das Amulett ist nur warm. Manchmal wird es heiß, aber es scheint mit der Situation nicht fertig zu werden, dass sich ein Dämon hier im Schloss befindet. Wir müssen mit dem Dhyarra versuchen anzugreifen.«
    Nicole schnaubte wieder kurz. »Fu Long ist der Fürst der Finsternis - soll er doch selbst versuchen, mit dieser Wolke fertig zu werden! Müssen wir jetzt auch noch den Fürsten der Finsternis retten ?«
    »Wir müssen uns retten, Nici!«, flüsterte Zamorra genervt. So viel Egoismus kannte er gar nicht von seiner Gefährtin. »Und Fooly, dieses Wesen kam aus ihm heraus, schon vergessen?«
    Nicole öffnete den Mund, um Zamorra darauf hinzuweisen, dass das wohl unter anderem ihm zu verdanken war, aber dann schloss sie ihn wieder und nahm wortlos ihren Dhyarra in die Hand. Sie machte es wie vorhin: Sie konzentrierte sich darauf, die Wolke zurückzudrängen. Doch sie tat noch mehr: Sie stellte sich darüber hinaus vor, dass sie die Wolke einschloss. In ein blaues Energiefeld, das immer stärker wurde.
    »Sieh, was ich tue und mach es mir nach, Chef«, murmelte sie und schloss die Augen. Sie hob den Stein, damit er seine Energie voll auf die dunkle Wolke entfalten konnte…
    ***
    Schmerz!
    Dieses Licht, diese unerträglich grelle, bläuliche Licht!
    Damit hatte er nicht gerechnet! Diese Wesen griffen an! Aber dazu waren sie doch viel zu schwach…
    Der gestaltlose Dämon versuchte, das vergessene Gefühl des Schmerzes zu unterdrücken und der Quelle des Lichts

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