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0916 - Zamorras größter Schock

0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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machte ihn unsicher, ließ ihn unbehaglich schlucken. Er fühlte sich so klein, fast kindisch ihr gegenüber. Nichts wert. »Ich… äh, hätte es nicht für möglich gehalten, dass ich mich freue, Sie zu sehen, Shy. Wir sind in Australien, nicht?«
    »Ja.«
    »Wahnsinn. Wie haben Sie das gemacht? Und warum?«
    Sie fing an zu lächeln und kam näher. »Das Wie würden Sie nicht verstehen, Kreis. Daher erspare ich mir die Erklärung. Das Warum? Nun, ich möchte verhindern, dass Ihr Wissen in die falschen Hände fällt.«
    »Und wem gehören diese falschen Hände?« Kreis setzte sich so, dass er die Arme um die angezogenen Knie schlingen konnte.
    Shy oder Shirona, wie sie richtig hieß, stellte ihr Lächeln ein. »Wem diese falschen Hände gehören? Nun, denen, die Ihr Wissen missbrauchen wollen und Sie danach töten. Ich habe Sie befreit.«
    »Sie meinen Tendyke Industries ?«
    »Ja.«
    »Das glaube ich nicht. Ich glaube auch nicht, dass Sie mich befreit haben. Sie… Sie haben mich eher entführt, geben Sie's zu.«
    Shirona sagte kein Wort, wartete nur ab.
    »Bringen Sie mich zurück, sofort.«
    Die Frau schüttelte den Kopf. »Nein, Kreis, das läuft nicht. Ich brauche Sie nämlich. Denn Ihr Wissen soll in die richtigen Hände fallen. In diese hier.« Sie hob sie hoch und streckte dem jungen Mann die Handflächen entgegen.
    »Äh, was… was wollen Sie denn mit meinem Wissen anfangen?«
    »Wissen ist Macht. So sagt ihr Menschen doch? Und ich brauche viel Wissen, wichtiges Wissen, damit meine Macht wächst. Nur so werde ich im Spiel der Mächte zwischen Gut und Böse meinen Platz finden können. Und vor allem irgendwann diesen verdammten Taran vernichten.«
    »Hä?«
    »Es ist nicht wichtig, dass Sie es verstehen. Wichtig ist allein, dass Sie mir Ihr Wissen überlassen.«
    »Und wenn ich mich weigere?« Er stand auf - und starrte ins Leere. Shy war verschwunden. Einfach so.
    Er hörte ein Geräusch hinter sich. Erschrocken fuhr er herum.
    »Du kannst dich nicht weigern«, erwiderte Shirona, die nur einen Meter hinter ihm stand. Er blickte direkt in ihr Gesicht, das sich plötzlich zu einer hässlichen Fratze verzerrte. Unvermittelt warf sie sich auf den jungen Mann. Ihre Hände zuckten nach vorne. Sie zielten direkt auf seinen Kopf!
    Er versuchte sie abzuwehren. Keine Chance. Bevor er die Arme auch nur halb nach oben bekam, umklammerten ihre Hände bereits seinen Schädel.
    Von einem Sekundenbruchteil zum anderen stand sein Körper in Flammen. Was wirklicher Schmerz bedeutete, hatte er sich bisher nicht mal im Ansatz vorstellen können. Nun erlebte er ihn und verlor beinahe die Besinnung.
    Aber nur beinahe. Kreis röchelte, sein Körper sank in sich zusammen. Da Shirona seinen Kopf eisern festhielt und keinen Millimeter nachließ, sah es aus, als halte sie eine Marionette.
    Kreis spürte, dass eine Hand der Fürchterlichen in seinen Kopf eindrang. Ihm das Gehirn aus dem Schädel riss! Und er konnte nichts dagegen tun.
    Kreis' Kopf schien zu platzen. Im nächsten Moment sah er sein Gehirn. Er wollte schreien, seiner Todesangst Luft machen, aber er konnte es nicht. Denn er brachte es nicht mehr fertig, seine Körperfunktionen zu steuern. Wieso er sehen konnte, was Shy tat, blieb ihm unbegreiflich. Und warum er immer noch aufrecht stand. Sie hielt sein Gehirn in den Händen und lachte wie irre!
    Dann verblasste das Bild. Alles in ihm wehrte sich dagegen. Er wollte nicht sterben. Und schon gar nicht auf diese furchtbare Art und Weise.
    Aber wer fragte danach? Shy hatte es so beschlossen und deswegen geschah es so.
    Und dann…
    Sah er sich selbst!
    Er sah sich durch Shironas Augen. Und in diesem Moment erfuhr er auch alles, was sie wusste. Sie hatte sein Gehirn mit ihrem eigenen verschmolzen, hatte es einfach in ihren eigenen Kopf gedrückt.
    Er sah seinen Körper nun endgültig zusammenbrechen, grau, ohne das geringste Fünkchen Leben darin. Und er registrierte es genauso ungerührt wie Shirona.
    Er war nicht tot, das war ihm wichtig. Und er war jetzt eins mit Shirona, dem wunderbarsten Wesen, das das Universum je hervorgebracht hatte.
    Sie waren jetzt nicht mehr Steve Kreis und Shirona.
    Sie waren Shirona Kreis!
    ***
    Waisenhaus no tears, El Paso
    Stygia, die Fürstin der Finsternis, robbte auf den Knien rückwärts aus dem Thronsaal des Ministerpräsidenten. Erst als Svantevit sie nicht mehr sehen konnte, erhob sie sich wieder zu voller Größe.
    Der Vierköpfige, als Ministerpräsident ungleich mächtiger als sein

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