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0916 - Zamorras größter Schock

0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Vorgänger Lucifuge Rofocale, hatte ihr gerade einen Auftrag erteilt, den sie umgehend erledigen musste. Da verstand Svantevit keinen Spaß. Aber das tat er ohnehin nicht. Denn mit ihm war ein Terror ohnegleichen in die Schwefelklüfte eingezogen, nachdem er vor sechs Jahren Lucifuge Rofocale im entscheidenden Kampf um die Macht beinahe wie eine lästige Fliege beiseite gewischt hatte. Während Lucifuge Rofocale heute das erbärmliche Leben eines persönlichen Sklaven Svantevits führte und, im Thronsaal angekettet, täglich an sein Elend erinnert wurde, hatte Stygia von den neuen Machtverhältnissen profitiert. Sie war das geworden, wonach sie immer gestrebt hatte, Fürstin der Finsternis nämlich. Eine würdige und mächtige Fürstin, wie sie fand. Dass Svantevit sie dabei unterstützt hatte, Julian Peters vom Thron des Fürsten der Finsternis zu stoßen, war für sie dabei wenig maßgeblich.
    Die Fürstin begab sich auf die Erde. Sie suchte Steve Kreis. Und spie Gift und Galle, als sie sah, dass sie um wenige Minuten zu spät gekommen war. Shirona, dieses seltsame Wesen aus Amulettmagie, vor dem sich Stygia himmlisch fürchtete, hatte Kreis getötet und sein Gehirn mit ihrem eigenen verschmolzen. Warum, war völlig klar. Shirona war ihr zuvorgekommen, verfügte nun über das Wissen, das sie ebenfalls benötigte. Nun war guter Rat teuer. Was tun?
    Vielleicht ist es sinnvoll, wenn ich mich mit Serhat bespreche. Er weiß vieles, was ihm die Erwachsenen niemals zutrauen würden.
    Es war Nacht, als sie in einem der Keller des Waisenhauses no tears in El Paso erschien. Ein paar Ratten suchten panisch quiekend das Weite. Die böse Aura, die die Fürstin verströmte, brachte sie schier um.
    Stygia lauschte durch das Haus. Alles ruhig. Sie verwandelte sich in eine Fliege und summte in den zweiten Stock. Dort ruhte Serhat in einem Einzelzimmer. Der sechsjährige Junge hatte deswegen eines abbekommen, weil er so laut schnarchte, dass seine Mitbewohner es nicht mit ihm aushielten.
    Die Fliege ließ sich auf dem Bettpfosten nieder. Einen Moment lang betrachtete Stygia durch die Facettenaugen den Jungen, der seine Eltern ermordet hatte. Zwei Jahre alt war er gewesen, als der Dämon Nathanael in ihn gefahren war. Denn Serhats Vater hatte eine Statue gekauft und den Dämon versehentlich daraus befreit. Ein hoher Geistlicher hatte Nathanael schließlich ausgetrieben. Aber ein Stück des bösen Geistes war in dem Jungen verblieben und hatte seine Entwicklung maßgeblich beeinflusst. Er war heute bereits auf dem Stand eines Siebzehnjährigen und zelebrierte seit zwei Jahren heimlich schwarze Messen. Dabei hatte er den Corr Zarkonn beschworen und eine Art Freundschaft zu ihm aufgebaut. Deswegen hatte Zarkonn auch Wind davon bekommen, dass ein Mensch namens Steve Kreis geheime Dateien der Ewigen entdeckt hatte. Und da die Hölle in Kürze deren Angriff auf die Schwefelklüfte erwartete, sollte Stygia die Informationen, die in diesen Dateien standen, schnellstens beschaffen.
    Denn Zarkonn, dieser Vollidiot, weilte nicht mehr unter den Lebenden. So dumm, als Belohnung den Tod von Svantevits Sklaven Lucifuge Rofocale zu verlangen, konnte auch nur ein Corr sein. Svantevit hatte ihn förmlich mit dem Boden des Thronsaales verschmolzen. [4]
    Stygia nahm wieder ihre Teufelsgestalt an. Als dämonisch schöne Frau mit mächtigen schwarzen Schwingen stand sie nun da. »Wach auf«, zischte sie.
    Serhat fuhr umgehend hoch. Er starrte in das dunkle Zimmer, sah gegen das Fenster die unheimlichen Umrisse, die denen einer mächtigen Fledermaus glichen. Glühend rote Augen stachen daraus hervor. »Zarkonn?«, murmelte er. »Was willst du denn hier? Nein, du bist nicht Zarkonn. Wer aber dann?« Er stand auf und setzte sich auf die Bettkante. Das Licht der Nachttischlampe flammte auf.
    Für einen winzigen Moment sah Stygia einen hilflos wirkenden, verschlafenen kleinen Jungen auf der Bettkante sitzen. Wie so ein Eindruck doch täuschen konnte. Der Kleine war ein Monster! Zumindest nach menschlichen Maßstäben. Dann löschte sie mit einem Fingerschnippen das Licht.
    »Du sprichst mit der Fürstin der Finsternis, Serhat. In den Staub mit dir. Und dann erweise mir den Gruß, der mir gebührt. Denn ich stehe tausend Stufen höher als dieser nichtsnutzige Corr.«
    Serhat erschrak, wusste aber genau, was er zu tun hatte. Er ließ sich auf die Knie fallen und senkte demütig den Kopf. Als sich die Fürstin bückte und ihm ihr nacktes Hinterteil vors Gesicht

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