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0916 - Zamorras größter Schock

0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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vorzubereiten.
    »Wahrscheinlich werde ich Zamorra herbitten müssen«, sagte Tendyke zu Rhet Riker in der Absicht, diesen ein wenig zu ärgern. Denn Riker war Zamorra seit einiger Zeit nicht mehr grün. Der Meister des Übersinnlichen hatte das wieder ausgebügelt, was er mit seinem irrsinnigen »Projekt 8«, angerichtet hatte.
    Die Frage war nur, ob Zamorra tatsächlich wollte. Seit Nicole ihn aus nicht nachvollziehbaren Gründen verlassen hatte, war er still und in sich gekehrt gewesen und konnte manchmal kaum noch den Bruchteil der unbändigen Energie aufbringen, die ihn früher so ausgezeichnet hatte. Der Kampf gegen das Böse, wozu auch zeitweise die Ewigen gezählt werden mussten, je nach dem, welchem Erhabenen sie gerade dienten, schien ihm egal geworden zu sein. Doch seit einigen Monaten schien sich das Blatt wieder zu wenden. Immer häufiger besuchte der alte Freund eine Frau in Schottland, eine gewisse Amabel Hartley, die ausgerechnet die Schwester seines Butlers William war. Ob sich da eine neue Liebe anbahnte? Tendyke hegte zwiespältige Gefühle. Einerseits gönnte er es ihm. Andererseits ging ihm das viel zu schnell, nachdem Nicoles Motivation und Schicksal noch nicht mal im Ansatz geklärt waren. Er, und nicht nur er, fand, dass Zamorra und Nicole wie füreinander geschaffen waren, ein Team für die Ewigkeit.
    »Na ja, versuchen kann ich's ja mal. Fragen kostet schließlich nichts.«
    Riker nickte. Er wusste auch, wie es um Zamorra stand und Tendyke war sicher, dass es ihn diebisch freute. Noch mehr freute ihn wohl das Gerücht, dass Nicole angeblich auf dem Kristallplaneten der Ewigen gesehen worden war. Und das beileibe nicht als Gefangene. Der Abenteurer hielt das allerdings für unmöglich. Er weigerte sich zu glauben, dass Nicole Duval eine Verräterin an der Menschheit und an Zamorra sein könnte. Da steckte irgendetwas Anderes dahinter. Doch Riker würde dieses Gerücht dem Meister des Übersinnlichen mit Freuden unterjubeln, wenn er die Gelegenheit dazu bekam. Wie das dann bei Zamorra ankam, das wollte Tendyke gar nicht wissen. Jedenfalls nicht jetzt.
    Wahrscheinlich muss ich Riker vergattern, das nicht zu tun.
    Tendyke versuchte Zamorra auf Château Montagne zu erreichen. Stattdessen blickte ihm aus dem Visofon plötzlich Nicoles Gesicht entgegen!
    »Hallo Rob«, sagte sie freundlich. Die goldenen Tüpfelchen in ihren Augen blitzten. »Schon länger nichts mehr voneinander gehört. Wie läuft der Wiederaufbau von T.I. nach Lucifuges Frontalangriff?«
    Dem Abenteurer blieb die Luft weg. »Ni… Nicole«, schnappte er und wusste einen Moment lang nicht, was er sagen sollte. »Welche Überraschung. Du bist… wieder da? Einfach so? Ich meine, wo warst du denn die letzten Jahre?«
    Nicoles Lächeln erstarb. Eine Unmutsfalte erschien auf ihrer Stirn. »Sag mal, Rob, geht's dir gut? Wo soll ich die letzten Jahre gewesen sein? Mit Zamorra und dem Rest der mobilen Einsatztruppe beim Kämpfen, wo sonst?«
    »Was? Du hast ihn doch schon vor Jahren verlassen, bist einfach verschwunden.«
    »Jetzt hört's aber auf, Rob. Willst du mich hier vergackeiern? Oder hast du einfach ein bisschen zu viel Whiskey abbekommen? Oder deinen Hut zu lange abgesetzt und dir einen Sonnenstich eingefangen? Oder haben dir Uschi und Monica das letzte bisschen Verstand aus der Rübe gev… - Entschuldigung, das war jetzt vielleicht ein wenig drastisch. Aber was willst du mir eigentlich sagen?«
    Rob grinste und machte gute Miene zum bösen Spiel. Etwas stimmte ganz und gar nicht, denn Nicole meinte es ernst, das sah er genau. Und was hatte sie mit Lucifuges Generalangriff auf T.I. gemeint? Den hatte es nie gegeben. »Also gut ja, ich wollte dich vergackeiern. Ist mir wohl etwas misslungen. Sei bitte nicht böse, Nicole, ich habe dich anscheinend irgendwie auf dem falschen Fuß erwischt.«
    »Schon gut, Rob. Dieses Mal verzeihe ich dir noch. Beim nächsten Mal beiße ich dir aber sonst was ab.«
    »Wie geht es Zamorra?«
    »Weiß nicht. Der treibt sich gerade in Schottland rum.«
    Tendyke blieb erneut die Luft weg. »Auf Dumbarton? Bei… äh, Amabel Hartley?«
    »Ja, tatsächlich. Auf Dumbarton bei Amabel Hartley. Du weißt davon? Woher? Das haben wir doch noch gar nicht im allgemeinen Buschfunk durchgesagt.«
    Er ist bei Amabel, obwohl du wieder da bist? , wollte Tendyke fragen, besann sich aber im letzten Moment. Stattdessen floss ein »Du lässt ihn einfach dorthin gehen?«, aus seinem Mund.
    »Was ist denn heute nur los?

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