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0916 - Zamorras größter Schock

0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Lucifuge Rofocale aber unglücklicherweise gefunden hat. Du hast also die Tote Zeit schon einmal besiegt, mein KAISER. Deswegen wende ich mich an dich. Ich bin sicher, dass du es auch ein zweites Mal schaffst.«
    »Warum sollte ich das tun? Damit du dann wegen jeder Kleinigkeit zu mir gerannt kommst? Papa LUZIFER wird's schon richten.«
    Da hörte er, was er insgeheim befürchtet hatte. Doch Asmodis sah dem Engelsgesicht fest in die sanftrot funkelnden Augen, die aus Myriaden von Diamanten zu bestehen schienen. »Ist diese Wahrscheinlichkeitsveränderung möglicherweise Teil des Fluchs, die es uns erschweren soll, JABOTH und CHAVACH zu finden?«
    LUZIFER schwieg einen Moment. »Wenn ich die wenigen Zeichen deute, die ich habe, ist das nicht der Fall.«
    »Ich habe es gehofft, mein KAISER. Und irgendwie geahnt. Nur deswegen bin ich zu dir gekommen. Denn wenn die Inseln der neuen Realität immer größer werden, wenn die Tote Zeit schließlich Erde und Schwefelklüfte komplett mit einer völlig neuen Geschichte versehen hat, besteht die Gefahr, dass JABOTH und CHAVACH gar nicht erst entstehen. Vielleicht ist irgendwann sogar für dich selbst kein Platz mehr in der neuen Schöpfung. Dann bist du ohnehin verloren. Und deine höllischen Kinder auch. Du handelst also in deinem ureigenen Interesse, wenn du die Tote Zeit erneut in ihre Schranken verweist.«
    Das Engelsgesicht nickte. So wie es Menschen taten. Asmodis zuckte zusammen. Es fiel so unendlich schwer zu sehen, dass der KAISER den Menschen deutlich näher war als seinen höllischen Kindern.
    »Legenden geben in den seltensten Fällen die Wahrheit wider, mein treuer Diener.« LUZIFERS Stimme klang nun angenehm, fast einschläfernd. »Und so will ich dir nun von der Toten Zeit erzählen, von dem, was sie wirklich ist und was damals wirklich geschah.«
    Panik trat in Asmodis' Augen. »Muss ich wieder etwas hören, das ich nicht hören will, weil ich es nicht verkraften kann? Wenn dich diese Geschichte erniedrigt, erspare sie mir bitte.«
    Wieder lachte LUZIFER dröhnend. Mit weit aufgerissenem Mund, den Engelskopf nach oben gereckt. Plötzlich zuckte das Gesicht herunter wie eine zustoßende Schlange. Kurz über Asmodis verharrte es, nun zu einer abgrundtief hässlichen Fratze verzogen. Der Ex-Fürst kam sich vor, als ob sogleich ein ganzes Gebirge auf ihn niederfiele und ihn auf ewig begrub.
    »Wurm! Was könnte mich wirklich erniedrigen? Mein Schicksal oder die verderbte Sechsheit? Nein. Solange mein Wille ungebrochen ist, strahlt mein Stolz über allem. Merke dir das für alle Zeiten und lass dich nie wieder zu einer solchen Schwachheit hinreißen. Ich könnte dich sonst vielleicht trotz deines Auftrages fressen, du kleiner hässlicher Gnom. Aber du kamst zu mir und nun höre auch, was ich dir zu sagen habe. Es war die Zeit, als es mir gelang, nach meiner Verbannung in die Finsternis ein Tor ins Magische Universum zu öffnen. Dorthin floss meine Schöpferkraft. Und ich schuf entlang der magischen Kraftlinien die Schwefelklüfte samt einem hübschen kleinen Sammelsurium Fleisch gewordener Albträume, um die Langeweile zu besiegen. Das habe ich dir ja bereits erzählt. Über meine dunklen Kinder hatte ich also einen gewissen Zugang zum Magischen Universum , konnte aber mein Gefängnis trotzdem nicht verlassen. Die anfängliche wilde Freude, mein Triumph, wandelte sich mit der Zeit in kalte, zerstörerische Wut. Ich tat etwas, was ich niemals hätte tun dürfen, vor dem ich bis zu diesem Zeitpunkt auch zurückgeschreckt war: Ich setzte die Tote Zeit ein, wie du sie nennst.«
    »Du? Du… hast die Tote Zeit eingesetzt? Aber das hieße ja, dass du über sie gebietest, dass sie vielleicht sogar Teil deiner Macht ist.«
    »Ja, das war sie tatsächlich. Die Tote Zeit ist eine selbst mir unbegreifliche Magie, die ich zwar anwenden, aber nicht verstehen kann. Jedes Schöpferwesen gebietet über die Tote Zeit . Stell dir vor, eine Schöpfung ist total misslungen. Sie hat sich in eine Richtung entwickelt, die die Schöpferwesen nicht mehr gutheißen können. Nun ist aber jede Schöpfung heilig. Pah, welches Wort. Was einmal geschaffen wurde, wird nicht mehr vernichtet. Das ist unverbrüchlicher Teil des Auftrags, dem die Schöpferwesen nachkommen. Ein Korrektiv besitzen sie aber dennoch. Wenn also eine Schöpfung gar keine Gnade mehr vor ihren Augen findet, beschließen sie gemeinsam, ein wenig von der Toten Zeit einzusetzen. Denn diese Schöpfermagie beginnt sofort, die

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