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0916 - Zamorras größter Schock

0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Schöpfungskraft verehren, indem sie ein wenig von sich in einer Eiskugel einschloss und es den Sandformern als Heiligtum gab. Das steht bei den Teuflischen Archivaren verzeichnet und dort hat es Lucifuge Rofocale gefunden.«
    Asmodis dachte einen Moment nach. »Entwickelt die Tote Zeit eine Art Intelligenz?«
    »Ich vermag es nicht zu sagen.«
    »Hm. Wenn dieser ungeheuerliche Vorgang in den Archiven der Hölle verzeichnet ist, dann kann er nicht weit davon stattgefunden haben. Hat es sich bei deiner Träne, die du erwähntest, um dieselbe gehandelt, die die Grenze zwischen deinem Gefängnis und dem Magischen Universum aufbrach?«
    »Du liegst richtig.«
    »Ich dachte es mir. Aber dann wäre dieser Planet der Sandformer ja ein Teil der Schwefelklüfte, denn auch diese sind hinter dem Durchgang entstanden, den deine Träne einst schuf.«
    »Er gehört nicht dazu, ist aber auch nicht weit weg von den Schwefelklüften.«
    Asmodis schüttelte sich. »Was sollen wir also tun, LUZIFER, mein KAISER? Wir müssen dem Wirken der Toten Zeit unbedingt Einhalt gebieten, das aufhalten, was der unglückselige Rofocale ins Rollen gebracht hat. Das heißt, du musst es tun. Ich kann es nicht.«
    »Ich kann es ebenfalls nicht, denn ich bin gefangen und habe weder direkten Einfluss auf die Hölle noch auf die Erde. Eine Möglichkeit sehe ich dennoch. Hole den Rest der Toten Zeit vom Planeten der Sandformer, mein treuer Diener Asmodis. Verstreue sie dort, wo sie bereits wirkt, denn in dieser geringen Menge vermag ich sie gerade noch zu kontrollieren. Ich werde also versuchen, durch dich als magischen Katalysator die alte Wirklichkeit wiederherzustellen.«
    »Ich soll dein Katalysator sein? Geht das denn? So könntest du ja über jeden kleinen Dämon auf das Magische Universum und auf die Erde zugreifen.«
    »Nein. Es geht nur in deinem speziellen Fall. Auch über Merlin hätte ich es vermocht, denn ihr seid, wart etwas ganz Besonderes. Aber es wird mich sehr viel Kraft kosten, einen kleinen Teil von mir aus den Schranken meines Gefängnisses zu tragen und so tue ich es nur, weil es auch mir äußerst wichtig erscheint, die alte Realität wiederherzustellen, so gut es eben geht.«
    Das Engelsgesicht verschwand, löste sich einfach auf. Zögernd starrte Asmodis nach oben.
    »Worauf wartest du?« Für einen Moment spürte Asmodis die machtvolle Entität, die plötzlich seinen Geist erfüllte. »Ich bin längst in dir. Wir müssen los. Und um deiner nächsten Frage zuvorzukommen: Du wirst gleich wissen, wie du den Planeten der Sandformer erreichst.«
    Das sanfte Surren, das plötzlich überall war und das sich anhörte wie Ich bin Satan Merkratik, für alle Zeit der Herr der Lügen , bildete sich Asmodis aber sicher nur ein.
    Und nun stand Asmodis tatsächlich auf dem Planeten der Sandformer. Er wartete, bis sich die menschenähnlichen Intelligenzen alle auf dem riesigen Platz innerhalb des Sandpalastes versammelt hatten. Drei Priester in türkisfarbenen Roben standen erhöht auf einem mächtigen, mit bunten Sandornamenten geschmückten Podest und umkreisten laut betend die Säule, auf der das Eis der Welt in Form einer glitzernden, festen Kugel ruhte. Die, die ganz vorne standen, konnten sogar die dünnen milchigweißen Schwaden sehen, die sich träge hinter dem Eispanzer bewegten. Der Hauch des Schöpfergottes war also wieder bei den Sandformern und Asmodis vernahm mit seinem feinen Gehör so manch erleichtertes Stöhnen.
    »Tja, tut mir aufrichtig leid, euch erneut enttäuschen zu müssen«, murmelte er ein zweites Mal. Er erhob die Hände und breitete sie weit aus. Mit düsteren Worten beschwor er einen Sandorkan, der plötzlich über den finster werdenden Horizont tobte und zwischen die Mauern des Sandpalastes fuhr.
    Die Sandformer schrien, versuchten sich zu schützen. Und sie wurden regelrecht vom Grauen durchgeschüttelt, als aus einem Sandwirbel, der sich um das Eis der Welt drehte, eine riesenhafte schwarze Gestalt löste, höhnisch meckerte und das Eis der Welt an sich nahm. Einem Priester, der sich todesmutig dazwischen werfen wollte, wurden vom Stiefeltritt des Unheimlichen sämtliche Knochen im Leib gebrochen. Als er vom Podest fiel und zwischen panisch fliehenden Sandformern auf den Boden krachte, war er bereits tot.
    »Er sieht aus wie das Wesen, das schon einmal das Eis der Welt zum Schmelzen brachte«, schrie ein Mitglied der Königsfamilie, das Lucifuge Rofocales Attacke seinerzeit miterlebt und überstanden

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