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0916 - Zamorras größter Schock

0916 - Zamorras größter Schock

Titel: 0916 - Zamorras größter Schock Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Schwarz
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Zeit. Mal sehen, ob ich Amabel irgendwo draußen finde. Und der M-Schirm muss auch mal wieder nachgearbeitet werden. So wie das dauernd hier regnet.«
    Zamorra zog sich an, nahm seinen Einsatzkoffer mit den magischen Utensilien, pfiff »Scotland the Brave«, vor sich hin und trat hinaus vor die Tür. Der Regen hatte nachgelassen, ein wunderschöner sonniger Morgen empfing ihn. Vor ihm breitete sich ein Baum bestandener Park aus, der fast bis hinüber zum Haupthaus von Dumbarton Courte reichte. Das riesige Gut war weit mehr als nur eines der berühmten schottischen Great Houses, es erinnerte mit seiner dreiseitigen Umgrenzungsmauer und den beiden flachen, viereckigen Türmen eher an eine weitläufige Burg. Ein Dutzend Gebäude verteilten sich innerhalb des eingefriedeten Geländes.
    Ganz kurz kam ihm die Schlacht von Culloden in den Sinn. 1746 hatte sich der aufständische Schotte Bonnie Prince Charlie mit unterlegenen Kräften im Culloden-Moor den Engländern stellen müssen und grandios verloren. Der Sage nach auch deswegen, weil Sir Donald Sutherland und sein Clan den Stuart-Prinzen aus gekränkter Eitelkeit einfach im Stich gelassen hatten. Danach war der Name Sutherland in den Highlands für viele Jahrzehnte geächtet gewesen. So stark, dass Sir Donalds Schwiegersohn Peter Dumbarton, der eine Zeit lang das Sagen gehabt hatte, Sutherland Castle in Dumbarton Castle umbenannt hatte. Später waren dann wieder Sutherlands an die Macht gekommen, aber der Name des Hauses war geblieben.
    Vor dem lang gezogenen Haupthaus, wunderschön im viktorianischen Stil erbaut, erspähte Zamorra Amabel. Die gut aussehende, schlanke, äußerst feminin wirkende Blondine mit dem süßesten Lächeln der Welt schien sich gerade in einer hitzigen Diskussion mit dem Gutsherrn, Sir Iain Sutherland zu befinden, denn sie gestikulierte wild mit den Händen.
    Ein Lächeln flog über Zamorras Gesicht. Na, meine kleine Wildkatze? Zeigst du mal wieder die Krallen? Da wird sich Sir Iain aber warm anziehen müssen… Er gesellte sich zu den beiden.
    Amabel hielt sofort inne, als sie ihn sah. Auf ihrem Gesicht ging nachgerade die Sonne auf. »Guten Morgen, Darling. Na, ausgeschlafen? War ja auch ziemlich spät gestern.«
    Zamorra hauchte ihr einen Kuss auf die Wange. »Guten Morgen, Amy, guten Morgen, Sir Iain. Ich will eigentlich gar nicht lange stören. Ihr habt bestimmt Wichtiges zu besprechen. Aber es war mir doch ein Bedürfnis, euch beide zu begrüßen.«
    Sir Iain, ein Sechzigjähriger mit grauem Haarkranz, weißem Walross-Schnurrbart, Pausbäckchen und dicken Tränensäcken unter den Augen sah Zamorra aus klaren, blauen Augen an. Ein breites Grinsen erschien auf seinem Gesicht. »Prächtig, Sir Zamorra, prächtig. Guten Morgen ebenfalls. Sind bereits wieder seit drei Tagen im Land, wie ich gehört habe. Gab leider noch keine Gelegenheit, mich ausführlich mit Ihnen zu unterhalten. Meine Landpächter rauben mir den letzten Nerv. Zudem müssen Highland-Games in Braemar vorbereitet werden. Gehöre da zu den Offiziellen.«
    »Natürlich, Sir Iain, kein Problem. Ich seh Sie zwar nicht oft, aber wenn, dann freue ich mich immer wieder.« Zamorra schlang den Arm um Amabels Hüfte.
    »Geht mir ebenso, Sir Zamorra. Verstehen uns so prächtig, weil wir aus dem gleichen Holz geschnitzt sind. Habe gehört, dass Sie und Missis Hartley heiraten werden. Gratuliere Ihnen schon mal im Voraus. Sie bekommen eine prächtige Frau. Eine äußerst prächtige Frau sogar.«
    »Sir Iain, das ist zu gütig«, hauchte Amabel.
    »Ehre, wem Ehre gebührt. Freue mich mit Ihnen beiden, auch wenn ich Sache mit lachendem und weinendem Auge gleichzeitig sehe. Kann mir nämlich nicht vorstellen, dass mir Missis Hartley als Verwalterin erhalten bleibt. Wollen sie sicher mit auf Ihr Château nach Frankreich nehmen, Sir Zamorra.« Er kniff das linke Auge zusammen. »Habe ich recht?«
    »Das besprechen wir, wenn's so weit ist«, mischte sich Amabel ein. »Jetzt haben erst mal die aktuellen Dinge Vorrang. Lässt du uns alleine, Darling? Wie ich sehe, willst du ohnehin den M-Schirm nachziehen. Richtig?«
    »Richtig.«
    »Kann man Schirm nicht langsam mal wieder weglassen?«, erkundigte sich Sir Iain. Seine Blicke schweiften dabei über die Gebäude hinweg.
    Zamorra sah ihn erstaunt an. »Warum? Der M-Schirm ist doch unsichtbar, er stört keinen. Außer die Schwarzblütigen, die so nicht mehr herein kommen.«
    »Schirm ist eben nicht unsichtbar, Sir Zamorra. Überall an Gebäuden sind

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