Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0917 - Grenze im Nichts

Titel: 0917 - Grenze im Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Eingängen in den Grundmauern des Turmes Ausschau. Entweder lagen sie auf der anderen Seite oder sie waren fugenlos in den Stahl eingearbeitet. Daran, daß sie sich vielleicht in großer Höhe befanden, wollte der Loower nicht glauben. (Es gab noch die Möglichkeit, daß die Türme keinerlei Zugänge besaßen, doch das hätte die Existenz eines Transmittersystems vorausgesetzt, und davon war in Murcons telepathischen Berichten niemals etwas angeklungen).
    Eines der vier Lichter, die Pankha-Skrin begleiteten, fiel jetzt steil von der Turmspitze auf den Loower herab und ließ den Eindruck entstehen, daß er sich im Innern einer dahingleitenden goldenen Röhre befand: Als er dichter an die Außenwandung des Turmes herantrat, erkannte er, daß sie ebenfalls beschädigt worden war. Es gab faustgroße Vertiefungen, die regelrecht in das Material gebrannt waren, und Rillen, die wie eingefräste unregelmäßige Nuten aussahen. Die Wand, auf die der Loower blickte, erinnerte ihn unwillkürlich an ein zernarbtes Gesicht. .
    Es gab kein einziges Geräusch außer dein seines eigenen Atems im geschlossenen Helm des Flaumanzugs, aber das war hier im Vakuum auch nicht anders denkbar. Trotzdem ertappte. sich der Quellmeister dabei, daß er immer wieder stehenblieb, um zu lauschen: Seine Nerven waren angespannt, er ahnte instinktiv, daß er sich einer bestimmten Grenze genähert hatte, deren Überschreitung. schwer vorhersehbare Folgen haben konnte. Das war aber kein Grund für ihn, seine Sachforschungen einzustellen, denn Passivität war das letzte, was er sich in seiner Lage leisten konnte.
    Er trat dicht an,den Turm heran und schlug mit den Greiflappen seiner tentakelähnlichen Arme gegen die Wand. Im Grunde genommen war dies ein kindisches Vorgehen, und er war sich dessen bewußt. Doch in ihm war ein dumpfer Groll darüber erwacht, daß jemand versuchte, ihn zum Narren zu halten. Er wollte die Geschehnisse. vorantreiben, um welchen Preis auch immer.
    Plötzlich wurde er von irgend etwas gepackt und von den Beinen gerissen. Er schrie in wilder Furcht auf, erkannte aber schnell, daß niemand in seiner Nähe war. Vielmehr schien er sich im Zentrum eines gerade entstandenen Kraftfelds zu befinden. Jemand hatte einen Traktorstrahl oder irgend etwas damit Vergleichbares auf ihn gerichtet und begann nun, ihn entlang der Turmwand nach oben zu transportieren.
    Pankha-Skrin dachte daran, daß er von seinem eigentlichen Ziel weiter entfernt war als jemals zuvor, aber der Wille zum Überleben pulsierte in seinem Innern als eine nie erlöschende Kraft und ließ seine Entschlossenheit, dies alles zu überstehen, nur noch stärker werden.
    So glitt er in die Höhe, Meter für Meter, ein in einen dünnhäutigen Raumanzug gehülltes verletzliches Geschöpf, dorthin, Wo einer der grellen Lichtarme seinen-Ursprung hatte ...
     
    *
     
    Der Anblick der- kosmischen Burg Lorvorcs war für Perry Rhodan imposant und deprimierend zugleich.
    Imposant, weit dieser gewaltige Trümmerhaufen wie von Geisterhand präsentiert so plötzlich aus dem Nichts erschienen war, und deprimierend, weil jedes Wesen mit einem ausgeprägten Sinn für. Ästhetik durch den Zustand eines einst wunderbaren Gebildes schmerzlich berührt wurde.
    „Bei Arkon!" flüsterte Atlan kaum hörbar. „Das ist doch nicht möglich."
    Rhodan faßte sich wieder.
    „Das ist Lorvorcs Burg, kein Zweifel", stellte er fest. „Und nach allem, was wir von Bardioc und Ganerc erfahren haben, wurde dieses Gebäude von seinem eigenen Besitzer zerstört. Er selbst muß noch unter den Trümmern liegen."
    Er lenkte die Space-Jet so, daß die Entfernung zur Burg sich nicht weiter verringerte. Die nur noch aus Trümmern bestehende Plattform der Burg wurde auf der einen Seite ‘von vier Ecktürmen aus beleuchtet, die die Katastrophe offenbar gut überstanden hatten.
    „Wir müssen näher heran", forderte Atlan.
    „Noch nicht", lehnte Rhodan ab. „Zunächst einmal wollen wir uns orientieren und das Gebilde aus der Ferne betrachten."
    Er stellte fest, daß sich die Sternkonstellationen der Umgebung nicht verändert hatten. Damit war die Vermutung widerlegt, daß die Burg sich im Hyperraum befand und sie mit der Space-Jet durch irgendwelche Umstände dorthin versetzt worden waren. Das trug jedoch nicht zur Lösung des Rätsels bei - im Gegenteil, alles erschien dadurch noch viel komplizierter. ‘ „Wir müssen eine Art unsichtbarer Barriere passiert haben", sagte Atlan. „Ich spürte einen plötzlichen

Weitere Kostenlose Bücher