0917 - Grenze im Nichts
daher eine Besonderheit dar. Es war möglich, daß diese Eigenschaft der beiden Aktivatoren den Erfolg Rhodans und Atlans erst ermöglicht hatte.
Rhodan lenkte die Space-Jet in den Hangar zurück, von dem aus sie gestartet waren. Wenige Augenblicke später standen sie in der Zentrale, wo sie sofort umringt und mit .Fragen überschüttet wurden. Rhodan gab einen umfassenderen Bericht über ihre Erlebnisse.
„Genau dort, wo ihr die Grenze passieren konntet, haben mehrere unserer Suchschiffe operiert", sagte Bully kopfschüttelnd. „Keiner der Raumfahrer hat auch nur die Spur einer Burg gefunden. Es muß also tatsächlich etwas mit eurer relativen Unsterblichkeit zu tun haben."
„Ich möchte, daß Balton Wyt und Alaska sofort in einer Space-Jet aufbrechen und die bewußte Stelle anfliegen", ordnete Rhodan an. „Danach werden wir wissen, ob sie ebenfalls dazu in der Lage sind, die Barriere zu überwinden."
Während die entsprechenden Vorbereitungen getroffen wurden, wandte Rhodan sich an Ganerc-Callibso, „Atlan und ich sind der Überzeugung, daß wir dich mit auf die andere Seite nehmen können, wenn du uns an Bord einer Space-Jet begleitest", sagte er.
Der ehemalige Mächtige in der Gestalt des Puppenspielers von Derogwanien sah unglücklich aus. Rhodan konnte sich vorstellen, was in diesem Wesen vorging. Er konnte sich wahrscheinlich nur schwer damit abfinden, daß Fremden etwas gelang, was ihm versagt blieb: eine kosmische Burg zu finden und zu betreten. Allerdings, dachte Rhodan einschränkend, hatten sie Lorvorcs zerstörte Burg bisher noch nicht betreten, so daß es nicht völlig sicher war, ob sie auch dazu in der Lage waren. Rhodan bezweifelte es jedoch nicht, und er war entschlossen, so schnell wie möglich von dieser Möglichkeit Gebrauch zu machen.
Sie mußten eine halbe Stunde warten, dann hatten Alaska Saedelaere und der Telekinet Balton Wyt jene Stelle im Raum erreicht, an der Rhodan und Atlan auf die andere Seite der mysteriösen Grenze gelangt waren.
Rhodan wartete gespannt auf eine Funkbotschaft. Als Alaska Saedelaere sich meldete, klang seine Stimme enttäuscht.
„Nichts", sagte der Transmittergeschädigte knapp. „Alles bleibt unverändert."
Rhodan sah die anderen bedeutungsvoll an und klopfte sich mit einer Faust gegen die Brust.
„Es sieht so aus, als könnten nur Atlan und ich durchkommen", stellte er fest. „Das hängt mit unseren Aktivatoren zusammen, die direkt auf unsere Zellschwingungen eingestellt sind: Wir werden jetzt abermals Iosfliegen und Ganerc-Callibso mit uns nehmen."
Sie begaben sich mit dem Zeitlosen zum Hangar. Ganerc-Callibso trug seinen Anzug der Vernichtung, der die gleichen Funktionen erfüllte wie ein Räumanzug und darüber hinaus noch einige phantastische Eigenschaften besaß.
„Diesmal werden wir uns Lorvorcs Burg nähern und versuchen, sie zu betreten", kündigte Rhodan an.
„Vorausgesetzt, daß ihr zusammen mit mir dorthin gelangen könnt", gab der Zeitlose zu bedenken.
„Daran zweifle ich nicht", antwortete Rhodan.
6.
In seiner Entwicklung vom einfachen Bauarbeiter zu dem, was er jetzt darstellte, bildeten zwei schreckliche Katastrophen die Meilensteine. Seine Erinnerung an die Vergangenheit war weitgehend verschwommen, aber an diese beiden Ereignisse erinnerte er sich in allen Einzelheiten. Das erste von beiden war seine Entlarvung als Schuldiger an einem statischen Fehler an diesem Bauwerk und seine damit verbundene Verurteilung. Das, zweite war die Zerstörung des Bauwerks durch seinen eigentlichen Besitzer.
Nach dem ersten Zwischenfall hatte er sich innerhalb des Bauwerks versteckt, um der Bestrafung zu entgehen, nicht ahnend, daß der gesamte Komplex in einen völlig anderen Raum versetzt werden könnte. Als er diesen Umstand entdeckt hatte, war es bereits zu spät gewesen. Er hatte sich damit abfinden müssen, niemals wieder dorthin zurückkehren zu können, wo sich seine Heimat befand. Der eigentliche Bewohner des Bauwerks hatte sich bis zu seinem Selbstmord nur selten hier aufgehalten, so daß es seinem heimlichen Nachbarn leichtgefallen war, sich vor ihm zu verbergen.
Cerveraux, das war der Name des ehemaligen Bauarbeiters, hatte bis zur zweiten Katastrophe in stummer Verzweiflung auf den Tod gewartet. Dann jedoch, nach der Zerstörung des Bauwerks, war eine Veränderung mit ihm passiert, die er in ihrer ganzen Tragweite noch immer nicht ganz begriffen hatte.
Er vermutete, daß der dramatische Prozeß in seinem Metabolismus
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