0917 - Grenze im Nichts
abgebrochen war. Als die ersten Beiboote das Ziel erreicht hatten, meldeten ihre Insassen, daß es nichts Interessantes zu sehen gab. Von der Space-Jet war nichts zurückgeblieben.
„Womöglich handelt es sich wirklich um eine Art Zeitfalle" sinnierte Bully. -"Aber damit ist die Frage nicht beantwortet, warum Rhodan und Atlan davon erwischt wurden und keines der anderen Schiffe verschwindet." .
Er warf einen Blick auf die Borduhr.
„Ich wünschte, wir wüßten, wo sich unsere beiden Freunde in diesem Augenblick aufhalten", sagte er. „Wir wollen hoffen, daß sie in absehbarer Zeit zurückkommen."
Niemand sagte dazu etwas, aber man konnte in den Gesichtern lesen, wie schwer der Gedanke auf ihnen allen lastete, daß die BASIS ihren Flug womöglich ohne Perry Rhodan und den Arkoniden fortsetzen mußte.
*
Der Lichtstrahl wanderte in den ausgeglühten Verstrebungen hin und her, aber Pankha-Skrin war wieder ruhiger geworden. Es ließ sich leicht ausrechnen, daß er nur durch einen Zufall in den Lichtkegel dieses einzelnen Suchscheinwerfers geraten konnte. Solange er das Licht beobachtete und keine weiteren Scheinwerfer eingeschaltet wurden, konnte er darauf verzichten, sich irgendwo zu verstecken.
So gesehen, wirkten die Bemühungen des oder der Unbekannten, Eindringlinge aufzuspüren ein bißchen kümmerlich, aber Pankha-Skrin hütete sich davor, seine Erleichterung als Vorwand für eine leichtsinnige Handlungsweise zu nehmen. Er kletterte vorsichtig über einen stählernen Buckel hinweg, der ehemals eine Maschine gewesen sein mußte. Auf dieser Seite der Plattform gab es vielleicht noch ein halbes Dutzend Räume, die nicht völlig zerstört waren. Schräg vor dem Loower stand eine Wand mit drei runden Luken darin. Als PankhaSkrin sie passiert hatte, entdeckte er, daß auf der anderen Seite die Überreste eines Raumanzugs hingen: Er ging hinüber und untersuchte sie. Der Anzug war noch so gut erhalten, daß deutlich zu erkennen war, daß er für ein Wesen mit acht Gliedmaßen gebaut worden war. Er stellte den Loower vor ein Rätsel, denn Lorvorc konnte nicht der Träger gewesen sein.
Hatte Murcon bei seinen Besuchen auf Lorvorcs Burg einen Fremden mitgebracht?
Während der Quellmeister die Fetzen des Anzugs untersuchte, flammten weitere Lichter auf. Sie kamen von den Spitzen aller vier Türme gleichzeitig und schnitten sich exakt an der Stelle, an der Pankha-Skrin stand. Der Loower war förmlich in Licht gebadet. Er richtete sich bolzengerade auf und ließ den Raumanzug fallen. Die Lichter zitterten ein wenig, aber sie blieben auf seinem Körper haften. Gedanken der Panik zuckten durch Pankha-Skrins Bewußtsein. Er spürte, daß sein Quellhäuschen, das skrimarton, auf die Bedrohung reagierte. Es zog sich zusammen.
Mehr instinktiv als gewollt machte Pankha-Skrin einen Schritt zur Seite. Die Lichter folgten ihm. Er bückte sich, und sie sanken etwas tiefer. So schnell es ging, bewegte er sich rückwärts. Die Lichter begleiteten ihn, als zöge er sie an unsichtbaren Fäden hinter sich nach.
Pankha-Skrin erkannte, daß er sich nicht schnell genug bewegen konnte, um ihnen zu entkommen.
Nachdem er den ersten Schock überwunden hatte und wieder vernünftig denken konnte, überlegte er, oh der einsame Lichtstrahl, den ei zunächst gesehen hatte, Teil eines Täuschungsmanövers gewesen sein mochte. Mit seiner Hilfe sollte womöglich jedem Eindringling die unzureichende Funktionsweise einer Suchanlage suggeriert werden, die in Wirklichkeit perfekt war. Wie perfekt, das mußte der Quellmeister nun einsehen.
Er wartete die weitere Entwicklung ab, aber außer der Tatsache, daß das Licht ihn bei jedem seiner Schritte getreulich folgte, geschah nichts. Diese offensichtliche Zurückhaltung des oder der Unbekannten konnte mehrere Gründe haben. Pankha-Skrin schätzte, daß sie zu einem Nervenkrieg gehörten, den man gegen ihn eröffnet hatte.
Wie alle Loower besaß Pankha-Skrin keinen Sinn für Humor, aber er wurde bei dem Gedanken, daß seine unsichtbaren Beobachter ihn offenbar überschätzten, doch von einem Gedanken befallen, den man am ehesten als Ironie bezeichnen konnte. Die Diskrepanz zwischen seinen eigenen Möglichkeiten und der Bedeutung, die man ihm offenbar beimaß, war so groß, daß er sie beinahe schon als widersinnig empfand.
Und er hatte keine Möglichkeit, die Unsichtbaren in ihrer Meinung über ihn zu bestärken!
Das hieß, daß sie früher oder später die Schwäche des Besuchers erkennen
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