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0918 - Das Grab des Mächtigen

Titel: 0918 - Das Grab des Mächtigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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vermocht, um welche Art .von Lebewesen es sich handelte oder was es überhaupt darstellte.
     
    *
     
    Was immer sich im Innern seines deformierten Körpers abspielte, schien mit zunehmender Geschwindigkeit einem Höhepunkt zuzustreben. Cerveraux fragte sich, ob er unter diesen Umständen überhaupt noch in der Lage sein würde, die geplanten Verhandlungen zu beginnen. Daß er nach Abschluß der Metamorphose nicht mehr Herr über das dabei entstehende Produkt sein würde, war eigentlich eine durch nichts anderes als eine innere Überzeugung begründete Idee. Die Kontrolle über sich selbst zu verlieren, bedeutete in letzter Konsequenz, sie an irgend etwas anderes abzugeben.
    Warum sollte ich nicht mehr -ich selbst sein? überlegte der ehemalige Bauarbeiter. Was auch immer sich unter seiner harten Körperhülle verbarg, mußte letztlich ein Teil seiner selbst sein. Es würde als Cerveraux denken und handeln. Bei allen Veränderungen, die sein Körper bisher durchgemacht hatte, war das Bewußtsein unberührt geblieben; und es war im Grunde genommen unsinnig, zu vermuten, daß es diesmal anders sein könnte.
    Aber da war das Gefühl, etwas, Fremdes in sich zu beherbergen!
    Es wurde zunehmend stärker und ließ Cerveraux von sich selbst wie von einer gespaltenen Persönlichkeit denken.
    Zum Glück hatte Suys schnell und erfolgreich gehandelt. Während Cerveraux noch mit diesen selbstquälerischen Gedanken beschäftigt war, öffnete sich eine der Schleusen, und das Tochtersystem kam zusammen mit den drei fremden Raumfahrern herein. Der vierte Unbekannte, der. Kleine in dem goldenen Anzug, befand sich nach wie vor im Innern von Lorvorcs letzter Ruhestätte.
    Cerveraux überlegte, wie er es anstellen sollte, mit den Fremden ins Gespräch zu kommen. Außerdem war es ihm peinlich, daß sie ihn so sehen würden. Er unterdrückte diese Regung, denn jetzt war wirklich nicht der Augenblick, um auf Äußerlichkeiten Rücksicht zu nehmen. Ganz abgesehen davon, daß er für die Ankömmlinge wahrscheinlich weiter nichts darstellte als eine fremde Lebensform. Sie würden sich kaum Gedanken darüber machen, ob er ursprünglich völlig anders ausgesehen haben konnte" Allerdings wollte er die Besucher wegschicken, bevor er endgültig ins letzte Stadium der Metamorphose eintrat. Das war etwas, was nur ihn und seine Tochtersysteme anging: Fremde hatten dabei nichts zu suchen.
    „Ich bin sicher, daß ihr mich nicht verstehen werdet", sagte er zu den Wesen, die von Suys - in den ersten Turm geführt worden waren. „Aber ich bin im Besitz technischer .Geräte, die eine Verständigung vielleicht möglich machen." ‘
     
    *
     
    „Bei Arkon!" rief Atlan in grenzenloser Überraschung, als der Translator ansprach und die fremdartig klingenden Laute der unförmigen Organmasse einwandfrei übersetzte. „Das Ding redet in der Sprache der Mächtigen."
     
    7.
     
    Wenn Ganerc-Callibso noch seine ursprüngliche Gestalt besessen hätte, wäre der Irrtum der Roboter noch einigermaßen verständlich gewesen. Waren diese Automaten mit Blindheit geschlagen, oder reagierten sie allein auf die Mentalimpulse eines Mächtigen?
    Als der Zeitlose sich wieder einigermaßen gefaßt hatte, sah er, daß ein einzelnes Exemplar sich aus den aufmarschierten Reihen der Roboter löste. Diese Maschine wirkte schon durch ihr Äußeres ungewöhnlich, sie besaß einen hellblauen Körper aus zwei mit den abgeplatteten Teilen zueinander stehenden Halbkugeln, die durch ein zylinderförmiges Teil miteinander verbunden waren. Aus jeder der Halbkugeln ragte ein Kranz von sechs Armen.
    Die Hülle des Roboters war mit filigranhaften Maserungen bedeckt. Er war etwa eineinhalb Meter hoch.
    Ganerc-Callibso sah zu, wie das mechanische Gebilde eine der vier Treppen heraufgeschwebt kam und in respektvoller Entfernung vor ihm anhielt.
    „Ich bin Merric, der Chefdiener", sagte er. „Sicher erinnerst du dich meiner noch?"
    Der Zeitlose starrte die Maschine an, unschlüssig darüber, ob er ihr die Wahrheit sagen oder die Rolle seines Bruders spielen sollte. Wie auch immer er sich entschied, es konnte ein Fehler sein, der tragische Folgen nach sich ziehen würde: ."Natürlich", hörte er sich sagen. „Warum sollte ich dich vergessen haben?"
    Merric schwebte unruhig hin und her.
    „Es ist beträchtliche Zeit verstrichen", erwiderte er und kam auf die Plattform geglitten.
    Nun muß er Lorvorcs Leiche sehen und erkennen, daß ich nicht der bin, für den er mich hält, dachte der

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