0919 - Duell mit einem Roboter
keinen Wert auf ein Gespräch mit ihm legte.
Ihr ging es jetzt nicht mehr darum, Galto Quohlfahrt etwas zu beweisen. Auch lag ihr nicht daran, Atlan davon zu überzeugen, daß mit Laire etwas nicht stimmte. Sie wußte, was sie gesehen hatte, und sie glaubte daran, daß sie sich nicht geirrt hatte.
Doch das bedeutete nicht, daß zwischen Laire und Pankha-Skrin eine Fehde bestand. Sie mochte jedoch auch nicht völlig ausschließen, daß Laire und der Loower einen geheimen Kampf gegeneinander führten. Sie hatte gesehen, daß die beiden einträchtig zusammengesessen hatten, das reichte ihr als Beweis für ein friedliches Verhalten außerhalb der Messe jedoch nicht aus.
Sollte Galto Quohlfahrt ruhig glauben, daß Laire und Pankha-Skrin das „Kriegsbeil" begraben hatten. Sie war weder von dem einen, noch von dem anderen überzeugt.
Sie trank ihren Tee aus und verließ den Raum. Nachdenklich schlenderte sie durch die Gänge und Hallen des Raumschiffes. Immer wieder mußte sie daran denken, daß der Olliwyner ihr geraten hatte, eine Gasmaske anzulegen.
Sie wußte, daß diese Bemerkung scherzhaft gemeint gewesen war, doch für sie hatte sie einen ernsthaften Hintergrund. Tatsächlich erschien es ihr einleuchtend, daß Laire bei einem möglichen Anschlag gegen Pankha-Skrin Gas anwenden würde. Vergeblich bemühte sie sich jedoch, ein Motiv für Laire zu finden. Nichts erschien ihr akzeptabel. Wäre Laire ein organisches Wesen gewesen, dann hätte sie unlogisches Denken und Handeln bei ihm nicht ausgeschlossen. Er war jedoch ein Roboter und damit an bestimmte Gesetze gebunden. Er besaß keine Nerven wie ein Mensch. Neurotische Störungen schlossen sich daher bei ihm von selbst aus.
Was aber verbarg sich hinter dem Verhalten des einäugigen Roboters? Grundlos tat Laire nichts. Die Schale, an der er gearbeitet hatte, mußte einen Sinn haben.
Verna Theran beschloß, weiterzuarbeiten. Sie wollte nicht aufgeben, weil sie wußte, daß sie doch nicht zur Ruhe kommen würde. Die Fragen, die sich aufgetürmt hatten, würden sie auch weiterhin beschäftigen.
Sie tippte den Laire-Code ein, doch sie erhielt keine Antwort. Entweder war nicht bekannt, wo der Roboter sich zur Zeit aufhielt, oder irgend jemand hatte dafür gesorgt, daß sie die gewünschte Information nicht mehr erhielt.
Doch dadurch wollte sie sich von weiteren Nachforschungen nicht abhalten lassen. Sie beschloß" auf die Suche zu gehen. Schon mehrere Male war es ihr gelungen, Laire aufzuspüren. Sie war überzeugt davon, daß sie ihn auch jetzt wieder aufspüren würde.
5.
Zehn Stunden später brach Verna die Suche nach Laire erschöpft ab und zog sich in ihre Kabine zurück.
Sie war müde und enttäuscht. Nach wie vor zeigte das Vielzweckgerät nicht an, wo sich der Roboter aufhielt.
Nach einer Ruhepause von mehreren Stunden nahm Verna die Suche abermals auf. Systematisch ging sie die Laboratorien ab, die ihrer Ansicht nach in Frage kamen. Doch Laire war verschwunden. Es schien, als habe er die BASIS verlassen.
Einige Male tauchte Pankha-Skrin in ihrer Nähe auf. Jedesmal glaubte sie, durch ihn dem einäugigen Roboter etwas näher gekommen zu sein, doch immer wieder mußte sie feststellen, daß sie sich geirrt hatte.
Dann aber verschaffte sie sich die Genehmigung für einige Experimente, die sie gar nicht durchführen wollte, und erhielt dadurch Zutritt zu dem Labor, in dem Laire die rätselhafte Schale hergestellt hatte.
Sie hoffte, hier auf Spuren zu stoßen, die ihr weiterhalfen. Gleich hinter der ersten Tür des in drei Räume unterteilten Labors entdeckte sie einen Fußabdruck Laires. Der Stahlfuß des einäugigen Roboters hatte sich seltsamerweise in den Boden gepreßt. Offensichtlich war das Kunststoffmaterial vorübergehend weich geworden.
Später hatte es sich wieder verhärtet, so daß der Abdruck geblieben war.
Verna kniete sich auf den Boden und fuhr mit den Fingerspitzen über die seltsame Spur. Sie konnte sich nicht erklären, was geschehen war.
Schließlich erhob sie sich und ging weiter. Sie hoffte, daß der Roboter noch mehr Spuren hinterlassen hatte, doch das war nicht der Fall. Wo er an der Metallschale gearbeitet hatte, war nicht einmal Staub zurückgeblieben.
Es war, als sei Laire gar nicht im Zentralraum des Labors gewesen. Unwillkürlich .blickte Verna zur Decke. Sie lächelte, als sie bemerkte, daß sie die Kante einer Platte gegen eine andere verschoben hatte. Auf dieser Platte hatte sie gelegen.
Sie kehrte zum
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